- Orumijeh
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Urmia Basisdaten Staat: Iran Provinz: West-Aserbaidschan Koordinaten: 37° 33′ N, 45° 4′ O37.54888888888945.0716666666671324Koordinaten: 37° 33′ N, 45° 4′ O Höhe: 1.324 m Einwohner: 623.143 (2006) Vorwahl: 441 Zeitzone: UTC+3:30 Urmia (persisch ارومیه, aserb.: Urmu, Urumiyə, Urmiye, Wurmê, kurd.: Wirmê, Urmîya, syr.: ܐܘܪܡܝܐ; ), zwischenzeitlich Rezaieh oder Rezaiyeh (رضائیه), ist eine Stadt im Nordwesten Irans. Sie ist die Hauptstadt der Provinz West-Aserbaidschan und liegt am Westufer des Urmia-Sees.
Bei der Volkszählung 1996 hatte Urmia 435.200 Einwohner. Im Jahr 2006 wird die Zahl der Einwohner auf 623.143 geschätzt.[1] Die Stadt setzt sich mehrheitlich aus Aserbaidschanern zusammen.[2] Daneben gibt es noch Kurden, Armenier, Perser und katholische Assyrer („Chaldäer“).
Der Name leitet sich von den syrisch/aramäische Wörtern Ur für „Stadt“ und Mia für „Wasser“ ab und bedeutet Stadt am Wasser.
Die Stadt hat eine Universität, deren Institut für Landwirtschaft international bekannt ist. Urmia liegt in einer fruchtbaren Gegend, wo Obst wie Äpfel oder Tabak angebaut werden.
Viele Jahrhunderte gehörte die Stadt den verschiedenen iranischen Dynastien, bis die Oghusen im 11. Jahrhundert die Gegend eroberten. 1184 eroberten die Seldschuken die Stadt. Die Osmanen kontrollierten die Stadt auch mehrmals, da Urmia an der Grenze zum osmanischen Reich lag.
Kirchen- und Religionsgeschichte
Der Geburtsort von Zarathustra, dem Begründer der altpersischen zoroastrischen Religion, lag nach manchen Berichten in der Nähe von Urmia, aber das ist umstritten.[2] Spätestens seit dem 12. Jahrhundert ist Urmia Sitz christlicher (Erz-) Bischöfe. 1835 wurde eine christlich-protestantische Mission eingerichtet. Mit ihrer Hilfe wurde der regionale neu-syrische Dialekt zur Schriftsprache. Die Stadt wurde außerdem vom kurdischen Führer Scheich Ubeydallah 1880 angegriffen. Die Christen machten 1900 mehr als 40 % der Stadtbevölkerung aus. Traurige Bekanntheit erlangte die Stadt im Laufe des Ersten Weltkrieges, als Truppen aus dem osmanischen Reich mit iranischer Unterstützung Massaker an der armenischen und christlich-assyrischen Zivilbevölkerung begingen. 1918 flohen daraufhin sehr viele Christen aus der Stadt, so dass sie heute zur Minderheit gehören. Das Erzbistum Urmia-Salamas der Chaldäisch-katholischen Kirche besteht bis zur Gegenwart (ca. 4.500 Gläubige). Der Bischofssitz Urmia der mit der Russischen Orthodoxen Kirche unierten Assyrer ist untergegangen.[3]
Literatur
- Jean Maurice Fiey: Pour un Oriens Christianus Novus. Répertoire des diocèses syriaques orientaux et occidentaux. Steiner, Stuttgart 1993, 141f. ISBN 3-515-05718-8
- H. L. Murre-van den Berg: From a Spoken to a Written Language. The Introduction and Development of Literary Urmia Aramaic in the Nineteenth Century (Publication of the „De Goeje Fund“ 28). NINO, Leiden 1999.
- James Farwell Coakley: Manuscripts for sale: Urmia, 1890-2. In: Journal of Assyrian Academic Studies 20, 2 (2006) 3-17.
Einzelnachweise
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