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Open Source Intelligence (OSINT) ist ein Begriff aus der Welt der Geheimdienste. Die Idee von Open Source Intelligence besteht darin, Informationen aus frei verfügbaren, offenen Quellen zu sammeln und aus der Analyse dieser unterschiedlichen Informationen verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei werden frei zugängliche Massenmedien genutzt, wie zum Beispiel Zeitschriften, Tageszeitungen sowie Radio und Fernsehen aber auch das Internet und Web-basierte Anwendungen wie Google Earth. Der Bezug auf Open Source bedeutet hier wie gesagt, dass frei zugängliche Informationen genutzt werden; eine Verbindung zu Open Source Software besteht nicht. Die Vorteile von Open Source Intelligence gegenüber anderen Arten der nachrichtendienstlichen Informationsbeschaffung liegen in den geringeren Kosten, aber auch in dem geringeren Risiko für die damit beauftragten Mitarbeiter[1]. Die genutzten Medien können aber auch in einer Fremdsprache die Informationen bereitstellen. Hier sollte der oder die Recherchierende(r/n) der Fremdsprache mächtig sein und diese in seiner Muttersprache umsetzen können. Am Ende müssen die gesammelten "Informationsschnipsel" zusammengesetzt werden, um daraus sein gewünschtes "Informationsprodukt" aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
OSINT-Behörden
Für die Arbeit von US-amerikanischen Geheimdiensten spielt OSINT heute bereits eine große Rolle. In der Regel werden diese Aktivitäten jedoch als "media monitoring" (Medienbeobachtung), "media analysis" (Medienanalyse), "internet research" (Internetforschung) oder "public surveys" (Öffentliche Studien) bezeichnet, es handelt sich dabei jedoch um Open Source Intelligence. Der Foreign Broadcast Information Service, eine Abteilung der CIA, ist ein Beispiel für einen Teil eines Geheimdienstes, dessen Aufgabe die Sammlung und Analyse solcher öffentlicher Informationen ist.
Die Library of Congress, die Nationalbibliothek der USA, finanziert die Federal Research Division, die in großem Umfang gegen Gebühr maßgeschneiderte Open Source Untersuchungen für unterschiedliche Behörden durchführt.
Der deutsche Auslandsgeheimdienst, der Bundesnachrichtendienst, bedient sich ebenfalls der mit der Nutzung von Open Source Intelligence verbundenen Vorteile[2].
Auch Strafverfolgungsbehörden verschiedener Länder, wie zum Beispiel Scotland Yard oder die Royal Canadian Mounted Police haben in den vergangenen Jahren eigene OSINT-Abteilungen eingerichtet.
Begriffsklärung
Der Begriff Open Source Intelligence (OSINT) ist ein Terminus, der aus der internen Diktion der US-Geheimdienste stammt. Es wird seit 2002 sowohl vom Director of National Intelligence als auch dem Department of Defense (DoD) definiert als "produced from publicly available information that is collected, exploited, and disseminated in a timely manner to an appropriate audience for the purpose of addressing a specific intelligence requirement."[3] Seit dem Jahr 2005 hat auch das U.S. Office of Management and Budget eine eigene Definition.[4]
Das darunterliegende Konzept existiert in verschiedensten Ausprägungen schon sehr lange. Jede Hochkultur hat es auf die eine oder andere Weise umgesetzt, von Sunzi bis Niccolò Machiavelli.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Fachbereich Wirtschaft, Elektronische Kriegsführung, Spionage und Datenschutz S. 16
- ↑ Bundesnachrichtendienst: Informationen aus vielen Quellen
- ↑ As defined in Sec. 931 of Public Law 109-163, entitled, "National Defense Authorization Act for Fiscal Year 2006."
- ↑ FAIR Act Inventory Commercial Activities Inventory Function Codes
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