Oskar Begas

Oskar Begas
Oskar Begas; Porträt des Verlegers Leopold Ullstein, 1882
Oskar Begas; Die Töchter des Künstlers, 1877

Oskar Begas (* 31. Juli 1828 in Berlin; † 10. November 1883 Berlin) war der älteste Sohn von Carl Joseph Begas. Als Maler war er zwar nicht ganz so bedeutend wie sein Vater, spielte aber doch in der Porträtmalerei bis zum Ende der 1870er-Jahre eine wichtige Rolle, sowohl in der Berliner Gesellschaft als auch bei Hofe. Sein Werk ist geprägt von einer zeitgemäßen, zunehmend repräsentativeren Auffassung. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof Wannsee.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Oskar Begas widmete sich unter der Leitung seines Vaters schon als Kind der Malerei. Später an der Akademie der Künste war es zunächst die Historienmalerei. Als er während eines einjährigen Aufenthalts (1849/50) in Dresden das Reisestipendium für Italien erhielt, ging Begas nach Rom, wo er sich bis 1854 aufhielt. In Rom malte er neben dem kleinen Genrebild Plauderstunde auch eine Kreuzabnahme für die Michaeliskirche, die eine goldene Medaille errang.

Nach seiner Rückkehr wurde ihm die Fortführung der Reihe der Ritter der Friedensklasse für den Orden Pour le Mérite übertragen. Im Auftrag des Königs porträtierte er Persönlichkeiten wie Heinrich Friedrich Link, August Boeckh, Johannes von Müller und Johann Lukas Schönlein.

Werke

In seinen Porträts traf Begas mit sicherer Hand das Charakteristische des jeweiligen Gegenübers. Bekannt sind das für die Akademie in Antwerpen gemalte Bildnis des Peter von Cornelius (1861), die Porträts des Kronprinzen von Preußen, des Grafen Moltke (1868), des Baurats Hobrecht sowie sein Selbstporträt. Auch seine Auffassung des Weiblichen zeigt viel Einfühlungsvermögen, zum Beispiel bei dem Doppelbild seiner beiden erwachsenen Töchter Elisabeth und Susanne. Jedoch sind es die stimmungsvollen und fein abgetönten Winter- und Herbstlandschaften mit Jägern und Wild, die sein Können in Vollendung repräsentieren.

Von Begas' recht erfolgreichem Schaffen als Dekorationsmaler in Berlin ist leider nichts mehr erhalten. Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: der Empfang der Salzburger Protestanten durch Friedrich Wilhelm I. in Potsdam, Friedrich der Große nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges in der Schlosskapelle zu Charlottenburg, vier Kompositionen aus dem Mythus von Amor und Psyche (1866), die Lünetten im Festsaal des neuen Berliner Rathauses (1870) und die Malereien im Festsaal der Einkaufspassage Kaisergalerie in der Prachtstraße Unter den Linden in Berlin.

Weitere Gemälde:

Ellen Franz, 1870. Gemälde von Oskar Begas, Schlossmuseum Sondershausen
  • Brustbild der Mutter vor bergiger Landschaft, 1842 (Kreismuseum Heinsberg)
  • Adelgunde v. Alvensleben, Öl/Leinwand
  • Alexander von Pfuel als Jäger, 1870, Öl/Leinwand
  • Ansicht von St. Gangolf in Heinsberg 1851 Öl/Karton (Kreismuseum Heinsberg)
  • Bildnis eines jungen Mädchens 1852 31,5x31,5 Öl/Leinwand
  • Ecce Mater Amabilis 1856 27,5x21,5 Öl/Karton (Kreismuseum Heinsberg)
  • Mädchen am Blumenfenster , 1860
  • Farbenskizze der Hermannsschlacht im Teutoburger Wald
  • Ellen Franz, spätere Helene Freifrau von Heldburg, 1870] (Schlossmuseum Sondershausen)
  • Allegorie auf den Herbst 1871 119x152 Öl/Leinwand
  • Marie Begas, geborene Beerend, die Ehefrau des Künstlers 1883 95x73 Öl/Leinwand (Kreismuseum Heinsberg)
  • Franziska Speyer, 1872 Öl/Leinwand
  • Bankier Adelbert Delbrück 1872 79x60 Öl/Leinwand
  • Ortschaft im Gebirge 1872 19,5x29 Aquarell/Karton
  • Waldschnepfenjagd auf Rügen (1872)
  • Mädchen, aus einer Karaffe Wein eingiessend/Mädchen 1872-1873 119x151 Öl/Leinwand
  • Allegorie auf die Abundantia 1873 118x152 Öl/Leinwand
  • Georg Speyer, 1873 Öl/Leinwand
  • Auf der Treibjagd im Wald (1876)
  • Mutterglück (Caritas) 1877 111x90,5 Öl/Leinwand
  • Die Töchter des Künstlers, Elisabeth und Susanne 1877
  • Portrait einer jungen Frau 1878 65,5x51,5 Öl/Leinwand
  • Porträt Mathilde Begas 1883 70x60 Öl/Leinwand (Kreismuseum Heinsberg)

Literatur

  • Irmgard Wirth: Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Siedler Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-572-10011-9, S. 328.

Weblinks


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