Osoje

Osoje
Wappen Karte
Wappen von Ossiach
Ossiach (Österreich)
DEC
Ossiach
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Feldkirchen (FE)
Fläche 17,41 km²
Koordinaten 46° 41′ N, 13° 59′ O46.67513.982222222222510Koordinaten: 46° 40′ 30″ N, 13° 58′ 56″ O
Höhe 510 m ü. A.
Einwohner 750 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 43 Einwohner je km²
Postleitzahl 9570
Vorwahlen 0 42 43
Gemeindekennziffer 2 10 06
AT212
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Nr. 8, 9570 Ossiach
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Johann Huber (BZÖ)
Gemeinderat (2009)
(11 Mitglieder)
6 BZÖ, 3 ÖVP, 2 SPÖ
Ossiacher See bei Ossiachs Vorort Ostriach
Stiftskirche
Barockes Stuckornament mit Abbildung der Stiftskirche (barock, um 1740)

Ossiach (slow.: Osoje; „Schattseite“) ist eine Gemeinde im Bezirk Feldkirchen in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt am Südufer des Ossiacher Sees zwischen der Schattseite der Ossiacher Tauern und der Südseite des Ossiacher Sees. Die Schattseite erstreckt sich nach Osten in die Bleistatt. Ossiach liegt etwa auf halber Strecke zwischen Villach und der Bezirksstadt Feldkirchen.

Gemeindegliederung

Die Ortsgemeinde entstand 1894 durch Abtrennung von vier Katastralgemeinden von der Gemeinde Steindorf. Das Gemeindegebiet besteht aus folgenden sechs Ortschaften, die gleichzeitig auch Katastralgemeinden sind (in Klammer die Einwohner laut Volkszählung 2001):

  • Alt-Ossiach (255)
  • Ossiach (123)
  • Ostriach (195)
  • Rappitsch (161)
  • Tauern (14)
  • Untertauern (1)

Bei Untertauern handelt es sich um eine der kleinsten Katastralgemeinden von ganz Österreich.

Nachbargemeinden

Steindorf Himmelberg
Treffen Nachbargemeinden Feldkirchen
Villach Wernberg Velden

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Ossiach 749 Einwohner. 94,9 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 2,1 % sind Deutsche. 78,8 % bekennen sich zur römisch-katholischen und 12,1 % zur evangelischen Kirche. 5,7 % sind konfessionslos.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Stift Ossiach: Ursprünglich wurde die Stiftskirche um das Jahr 1000 als romanische Pfeilerbasilika erbaut. 1028 erstmals urkundlich erwähnt gilt sie als die älteste benediktinische Klosterkirche in Kärnten. 65 Äbte sind seit Beginn des 11. Jahrhunderts bis zur Aufhebung des Klosters durch Kaiser Josef II. im Jahr 1783 in der Ordenschronik verzeichnet. Nach einem Grossbrand im Jahr 1484 wurde die gesamte Kirche im spätgotischen Stil neu gestaltet. Aus dieser Zeit (um 1505) stammt auch der reich verzierte Flügelaltar in der gotischen Kapelle, der sich ursprünglich im Hauptschiff der Kirche befand. Zwischen 1737 und 1746 wurde das Gotteshaus nahezu vollständig im Barockstil erneuert. Dabei ragen in besonderer Weise die Stuckarbeiten der Wessobrunner Schule hervor, die für den gesamten südeuropäischen Raum prägend bei Sakralbauten wurden. Hervorzuheben sind weiterhin die Freskenmalereien des Kärntner Malers J.F. Fromiller, die Barock-Orgel aus dem Jahr 1680 sowie die reich verzierte Barock-Kanzel. An der Nordseite der Kirche befindet sich das Grab des polnischen Königs Boleslaus, der im Jahr 1081 inkognito als einfacher Pilger in den Orden eingetreten war und seine wahre Identität erst auf dem Totenbett preisgab. Die Legende sagt, dass er nach dem Mord an dem Krakauer Bischof Stanislaus das Klosterleben als selbst auferlegte Buße wählte.
    Im 15. Jahrhundert entstanden ein Wehrturm und mächtige Außenmauern, die dem Schutz vor Türkeneinfällen dienen sollten. Nach der Aufhebung des Klosters drohte es, zu zerfallen. Erst in den Jahren 1965 bis 1975 wurde die gesamte Klosteranlage mit der Stiftskirche restauriert.
    Die Klostergebäude dienen heute als Aufführungsort für kulturelle Veranstaltungen.
  • Tauernkirche
  • Das Grab des polnischen König Bolesław II. Die Grabplatte trägt die Inschrift: Rex Boleslaus Poloniae occisor sancti Stanislaviae Cracoviensis (Bolesław König von Polen Mörder des heiligen Stanislaus des Bischofs von Krakau).

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Stift Ossiach ist einer der Austragungsorte des Carinthischen Sommers. Der Carinthische Sommer wurde 1979 von Jakob Stingl, einem ehemaligen Pfarrer der Gemeinde, und Helmut Wobisch in Ossiach gegründet.

Jedes Jahr im August findet in Ossiach der Internationale Kunsthandwerksmarkt statt. Bei diesem Markt präsentieren Kunsthandwerker aus dem In- und Ausland ihre Kunstwerke (Ton, Holz, Glaskunst, Malerei, Produkte aus Stoff und Wolle).

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Ossiach hat 11 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Bürgermeister

Michael Huber von der ÖVP wurde am 18. Juli 2004 zum Bürgermeister gewählt. Er ist Nachfolger des Ossiacher Bürgermeisters Josef Martinz. Dieser wurde nach dem schlechten Abschneiden der ÖVP bei den Kärntner Landtagswahlen vom 7. März 2004 zum Nachfolger Georg Wurmitzers als Parteichef (Obmann) der Kärntner ÖVP gewählt und bekleidet gleichzeitig die Position des EU- und Agrarlandesrat von Kärnten.

Bei der Bürgermeisternachwahl – bedingt durch den Rücktritt von Michael Huber – wurde am 24. Juni 2007 Johann Huber (BZÖ) zum neuen Bürgermeister gewählt, 1. Vizebürgermeister Peter Ermann (ÖVP), 2. Vizebürgermeister Heinz Köchl (SPÖ). Johann Huber wurde bei der Bürgermeisterwahl 2009 wiedergewählt.

Wappen

Die Gemeinde übernahm das Wappen des Ossiacher Stifts, das sich erstmals an Urkunden des Abtes Andreas vom 10. Februar 1433 und 9. September 1436 findet[1] und das im Wellenbalken den Ossiacher See und dessen Fischreichtum symbolisiert.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 12. Jänner 1965 verliehen. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

Im roten Schild ein von zehn blauen Wellenlinien geteilter schrägrechter silberner Wellenbalken, der mit drei nach rechts schwimmenden, natürlich gefärbten Seeforellen belegt ist.[2]

Die Fahne ist Weß-Blau mit eingearbeitetem Wappen.

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Beide Urkunden befinden sich im Kärntner Landesarchiv
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 138

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