- Ospedale della Pietà
-
Das Ospedale della Pietà ist ein bekanntes Kloster, Waisenhaus und eine Musikschule in Venedig.
Antonio Vivaldi begann 1703 als Dirigent, Violinist und Hauskomponist am Ospedale della Pietà in Venedig, einem Mädchenkonservatorium, zu lehren. Er blieb (mit einer Unterbrechung von Februar 1709 bis September 1711) bis 1716 an der Schule, wo er nicht nur unterrichtete, sondern auch Konzerte und Oratorien für die wöchentlich stattfindenden Aufführungen komponierte. Das Orchester des Ospedale erlangte bald einen für die damalige Zeit legendären Ruf und lockte zahlreiche Italienreisende an.
Im Jahre 1742 wurde Nicola Porpora Chorleiter des Waisenhauses und am Conservatorio dell'Ospedaletto.
Ein nicht weniger prominenter Komponist und Musiklehrer an dieser Schule war Johann Rosenmüller, der 1655 wegen eines ihm nachgesagten sittlichen Delikts Leipzig verlassen und seine Anwartschaft auf das Thomaskantorat aufgeben musste. Er war (mit einer nur einjährigen Unterbrechung) von 1658 bis 1682 am Ospedale della Pietà tätig, ehe er mit Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg nach Deutschland zurückkehrte. Die meisten seiner auf lateinischen Texten beruhenden Vertonungen sind vermutlich hier und in dieser Funktion entstanden.
Literatur
- Helen Geyer: Musik an den venezianischen Ospedali Konservatorien vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert. Edizioni di Storia e Letteratura, Rom 2004, ISBN 8884981611.
45.434336312.3387844Koordinaten: 45° 26′ 4″ N, 12° 20′ 20″ OKategorien:- Bildung und Forschung in Venedig
- Bauwerk in Venedig
- Musikalische Bildungseinrichtung
Wikimedia Foundation.