- 4,5mm
-
Diabolos sind Projektile, welche aus Luftgewehren und aus Luftpistolen mit gezogenem Lauf verschossen werden. Der Name ist vom griechischen diabállô abgeleitet (dt. "ich werfe hinüber")[1].
Sportschützen nutzen in der Regel Diabolos mit einem Durchmesser von 4,48 - 4,52 mm (.177 cal). Es gibt aber auch größere Diabolos mit einem Durchmesser von 5 mm (.20 cal), 5,5 mm (.22 cal), 6,35 mm (.25 cal) 9 mm (.380 cal) oder .50 cal (die letzten beiden sind sehr selten und haben sich nicht durchgesetzt).
Bei den Formen und Materialien gibt es verschiedenste Ausführungen für die jeweiligen Einsatzgebiete wie Schädlingsbekämpfung (Spitzkopf, Hohlspitz) oder Sportschießen (Flachkopf, Rundkopf usw.). Spezielle Online-Anbieter listeten 2009 über 250 verschiedene Typen von Luftgewehrgeschossen [1].
Ein Flachkopf-Diabolo mit 4,5 mm Durchmesser und einer Länge von 5,4 mm wiegt zwischen 0,45 und 0,60 Gramm.
Inhaltsverzeichnis
Formen
Die Präzision ist maßgeblich von der Verarbeitungsqualität abhängig. Die gemachten Angaben zu Präzision spiegeln die vorherrschende Meinung unter den Sportschützen wieder.
Flachkopf
Flachkopf-Diabolos sind die Standardgeschosse für Luftdruckwaffen. Sie haben eine sehr hohe Präzision und werden bei Wettkämpfen bevorzugt genutzt, da sie saubere Löcher in die Schießscheiben stanzen. Sie besitzen jedoch nur eine sehr geringe Eindringtiefe und Durchschlagskraft, was sie für die Jagd oder das Plinken auf zu zerstörende Ziele ungeeignet macht. Darüber hinaus sind sie anfällig gegen Seitenwind, was sie für Verwendungen im Außenbereich auf Distanzen von über 10 Metern wenig attraktiv macht.
Spitzkopf
Spitzkopf-Diabolos sind in der Regel länger und schwerer als die Flachkopf-Diabolos und weniger präzise. Sie werden jedoch gerne für die Jagd oder zum Plinken genommen.
Rundkopf
Rundkopf-Diabolos haben einen halbkugelförmigen Kopf, sind sehr präzise und besitzen eine hohe Durchdringungswirkung. Sie werden vornehmlich für das Schießen auf Klappziele genutzt, da sie viel Energie auf das Ziel abgeben und sehr einfach produziert werden können.
Bulldog (englisch)
Bulldog-Diabolos sind eine Mischung aus Flachkopf- und Rundkopf-Diabolo. Der Kopf ist hier abgerundet, bildet jedoch keine ganze Halbkugel, sondern nur einen Abschnitt. Sie sind sehr präzise und werden für das Schießen auf Scheiben und Klappziele genutzt. Diese Form wird auch als „englische“ Form bezeichnet, da diese in Großbritannien die Standardform ist.
mit Rand
Diese Diabolos sehen so aus, wie Flachkopf-Diabolos mit einer unterkalibrigen Halbkugel auf dem Kopf. Sie werden fast ausschließlich zum Schießen auf Klappziele benutzt.
Hohlspitze
Hohlspitz-Diabolos werden fast ausschließlich für die Jagd benutzt. Sie sollen wie die Großkaliber-Geschosse aufpilzen und das Tier möglichst schnell töten. Dieser Effekt ist auch auf Luftdruckwaffen übertragbar, allerdings funktioniert die „Aufpilzung“ (Querschnittsvergrößerung über das Ursprungskaliber hinaus) nur dann, wenn das Geschoss ausreichend viel Energie hat, das heißt schnell genug fliegt. Bei den in Deutschland frei erhältlichen Luftgewehren reicht dies wegen der Beschränkung auf 7,5 Joule Anfangsenergie nicht annähernd aus. Erst bei erwerbsscheinpflichtigen Luftgewehren, die in den meisten Fällen zwischen 15 und 35 Joule und teils auch deutlich mehr erreichen, ist die „Aufpilzung“ deutlich erkennbar.
Riffelung
Einige Bleidiabolos haben an ihren Kelchen eine Riffelung. Diese entstand früher durch das Herstellungsverfahren: Bleizylinder wurden mit Druck über ein geriffeltes Blech gerollt, um die Taille herzustellen. Heute werden fast alle Diabolos gepresst, so dass die Riffelung technisch nicht mehr erforderlich ist. Sie wird jedoch wegen der traditionellen Optik bei einigen Sorten weiterhin eingeprägt. Die Riffelung hat keinen nachweisbaren Einfluss auf die Ballistik der Geschosse, aber verursacht durch höheren Bleiabrieb eine stärkere Verschmutzung mit Bleipartikeln in den Vorratsbehältnissen und den Waffen[1].
Materialien
Blei
Die meisten der verwendeten Diabolos bestehen aus Weichblei (Blei mit geringem Antimon-Gehalt). Es ist sehr weich, was es leicht verarbeitbar macht und findet Halt in den Zügen des Laufes. Da sich das Blei stark verformt, verliert es an einem harten Kugelfang den Großteil seiner kinetischen Energie und prallt nicht ab. Blei ist giftig und umweltgefährlich, so dass beim Schießen mit Bleigeschossen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden sollten.
Zinn
Zinn findet nur selten Verwendung als ganzes Diabolo, da es so hart ist, dass die Züge leiden können. Seit kurzem jedoch gibt es einige Hersteller, die auch Diabolos aus Vollzinn, Zink oder dessen Legierungen herstellen, um den Schadstoffanteil, besonders im Boden rund um das Ziel, zu vermindern.
Kunststoff
Bislang gibt es nur eine Diabolo-Sorte, die vollkommen aus Kunststoff besteht. Da es leichter ist, haben diese Geschosse eine höhere Mündungsgeschwindigkeit. Kunststoff ist aber auch weicher als Blei und drückt sich besser in die Züge. Die dadurch entstehenden Reibungsverluste führen aber zu einer Verminderung der Mündungsenergie.
Kupfer
Kupfer wird bislang nicht als Material für das gesamte Diabolo genutzt. Es gibt jedoch verkupferte Bleidiabolos, die eine höhere Durchschlagskraft als normale Bleidiabolos haben. Diese sind in der Regel sehr unpräzise, da sie nur eine sehr schlechte Verarbeitungsqualität haben und oftmals überkalibrig sind, was insbesondere bei den in Deutschland frei erwerbbaren Versionen von Luftgewehren Probleme bereitet.
Hartkern-Kunststoffgeschosse
Diese Geschosse bestehen aus einem weichen Kunststoffmantel, der sich in die Züge einpasst und einem Kern aus einem hartem Metall wie Zinn oder Stahl. Es gibt verschiedene Kopf-Formen, die sich im Ziel nicht verformen, aber oft den Kunststoffmantel verlieren. Sie sind sehr leicht und unpräzise, haben aber eine hohe Mündungsgeschwindigkeit. Sie werden fast ausschließlich für die Jagd oder das freizeitliche Plinking auf Dosen benutzt. Weiter bleiben Kunststoffreste im Lauf zurück, die zwar mit der Zeit herausgeschossen werden können, aber die Präzision beeinträchtigen. Außerdem können die Stahlkerne bei Schüssen auf harte Oberflächen leicht abprallen, was zu schweren Verletzungen führen kann.
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.