Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von Pogwisch

Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von Pogwisch
Ottilie von Goethe, Bleistiftzeichnung von H. Junker

Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von Goethe, geborene Freiin von Pogwisch (* 31. Oktober 1796 in Danzig; † 26. Oktober 1872 in Weimar) war die Schwiegertochter von Johann Wolfgang von Goethe.

Ihr Vater, Wilhelm Julius von Pogwisch, stammte von holsteinischem Adel, die Mutter, Henriette, war eine geborene Gräfin von Henckel-Donnersmarck.

Sie heiratete August von Goethe am 17. Juni 1817 und hatte mit ihm die Kinder

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ottilie von Goethe

Ottilie, geborene v. Pogwisch, wurde 1817 die Gattin von Goethes Sohn August und zog in das berühmte Weimarer Haus am Frauenplan ein. 15 Jahre lang war sie die nächste Mitbewohnerin des Dichters. Die geistreiche Schwiegertochter entwickelte sich rasch zum Anziehungspunkt der internationalen Gästeschar des alten Goethe. 1829 gründete sie die Zeitschrift Chaos, in der neben Goethe und den Weimarer Freunden auch zahlreiche berühmte Zeitgenossen vertreten waren. Mit Ottilie wohnte auch ihre Schwester Ulrike zehn Jahre lang unter Goethes Dach. August starb 1830 in Italien, der alte Goethe im Jahr 1832. Das Testament des Schwiegervaters machte Ottilie eine zweite Heirat finanziell unmöglich. Es folgten Jahre mit wechselnden Aufenthaltsorten. Der Schriftsteller Gustav Kühne erklärte Ottilie nach ihrem Tod zu Goethes ideeller Tochter, zum Vorbild des «Ewig-Weiblichen» des zweiten Faust-Teils; sie sei «im Empfinden ein Genie».

1835 brachte Ottilie von Goethe in Wien eine uneheliche Tochter namens Anna Story zur Welt, deren Vater ein englischer Offizier war. Ab 7. Februar 1840 hielt sie sich erneut in Wien auf, wo sie im Kreis um Karl von Holtei, Franz Grillparzer, Ludwig August Frankl von Hochwart, Eduard von Bauernfeld, Eduard von Feuchtersleben und Franz von Schober verkehrte. Am 16. Juni 1841 kehrte sie nach Weimar zurück, von 1843 bis Ende 1844 lebte sie erneut in Wien.

Autograph von Ottilie von Goethe.

Werke

  • Aus Ottilie von Goethes Nachlaß. 2 Bände. Weimar 1912-1913. Hrsg. von Wolfgang von Oettingen.
  • Erlebnisse und Geständnisse, 1832 - 1857. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1923. Hrsg. von Heinrich Hubert Houben
  • Tagebücher und Briefe von und an Ottilie v. Goethe. 5 Bände. Bergland-Verlag, Wien 1962-1979

Literatur

  • Karsten Hein: Ottilie von Goethe (1796-1872). Biographie und literarische Beziehungen der Schwiegertochter Goethes. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2001, ISBN 3-631-37438-0. (zugl. Dissertation, Universität Düsseldorf 2000)
  • Karsten Hein: Ottilie von Goethe. Einsichten in das Haus am Frauenplan. In: Andreas Remmel, Paul Remmel (Hrsg.): Goethe-Blätter. Schriftenreihe der Goethe-Gesellschaft Siegburg e. V. Band IV. Bernstein, Bonn 2008, ISBN 978-3-9809762-4-4.
  • Ulrich Janetzki (Hrsg.): Ottilie von Goethe, Goethes Schwiegertochter. Ein Porträt. Ullstein, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-548-30138-X.
  • Elisabeth Mangold: Ottilie von Goethe. Böhlau, Köln 1965.

Weblinks


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