- Otto Ludwig Hölder
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Otto Ludwig Hölder (* 22. Dezember 1859 in Stuttgart; † 29. August 1937 in Leipzig) war ein deutscher Mathematiker.
Er war Entdecker und Namensgeber der Hölder-Ungleichung (1884), der Hölder-Stetigkeit (einer Verallgemeinerung der Lipschitz-Stetigkeit), die in der Theorie der partiellen Differentialgleichungen bedeutsam ist, sowie des Hölder-Raumes. Hölder leistete auch fundamentale Beiträge zur Gruppentheorie, insbesondere mit seiner Kompositionsreihe einer Gruppe (eine Folge von Faktorgruppen, die jeweils einfache Gruppen sind), die aus seinem Studium der Galoistheorie von Gleichungen entstand. Er bewies die Eindeutigkeit der Faktorgruppen in der Kompositionsreihe (Jordan-Hölder-Theorem)[1]. Auch das Konzept der Faktorgruppe selbst wurde von Hölder als einem der ersten klar 1889 formuliert. Er steht auch am Anfang des Klassifikationsprogramms der endlichen einfachen Gruppen, die er in einer Arbeit von 1892 bis zur Ordnung 200 bestimmte (unter Verwendung der Sylow-Sätze). Er untersuchte weitere spezielle Klassen endlicher Gruppen und Automorphismen und Erweiterungen von Gruppen.
Hölder studierte zunächst Ingenieurwesen am Polytechnikum in Stuttgart und ab 1877 an der Universität Berlin, wo er zur Mathematik wechselte und bei Leopold Kronecker, Karl Weierstraß, Ernst Kummer studierte. 1882 wurde er an der Universität Tübingen (wo er Mitglied der Verbindung Normannia wurde) promoviert. Danach ging er an die Universität Leipzig und wurde dann 1884 Privatdozent in Göttingen. 1889 hatte er einen Nervenzusammenbruch, erholte sich aber und konnte einem Ruf nach Tübingen folgen, wo er auch 1890 eine Professur erhielt.
Schriften
- Die mathematische Methode. Logisch erkenntnistheoretische Untersuchungen im Gebiete der Mathematik, Mechanik und Physik. Berlin: Springer, 1924.
- „Die einfachen Gruppen im ersten und zweiten Hundert der Ordnungszahlen“, Mathematische Annalen Bd.40, 1892
- „Zurückführung einer beliebigen algebraischen Gleichung auf eine Kette von Gleichungen“, Mathematische Annalen Bd.34, 1889, S.29, Satz von Jordan-Hölder
- Galoissche Theorie mit Anwendungen, Enzyklopädie der Mathematischen Wissenschaften, Bd.1, 1899
Weblinks
- Literatur von und über Otto Hölder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Otto Hölder im MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
Verweise
- ↑ auch von Camille Jordan, Bulletin Societe Math. France 1873
Personendaten NAME Hölder, Otto Ludwig KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker GEBURTSDATUM 22. Dezember 1859 GEBURTSORT Stuttgart STERBEDATUM 29. August 1937 STERBEORT Leipzig
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