- Otto Mellies
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Otto Mellies (* 19. Januar 1931 in Schlawe, Pommern), ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Er ist der jüngere Bruder von Eberhard Mellies, der ebenfalls Schauspieler und Synchronsprecher ist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von 1947 bis 1949 besuchte Mellies die Staatliche Schauspielschule Schwerin. Danach spielte er zunächst in Neustrelitz, Stralsund, Rostock und Erfurt. In Stralsund trat Mellies 1951 erstmals in Lessings Nathan der Weise in der Rolle des Tempelherrn auf. 1956 holte ihn Wolfgang Langhoff an das Deutsche Theater Berlin. Dem Ensemble dieses Hauses gehörte er 50 Jahre lang an. Er war unter anderem in Ibsens Peer Gynt, Sartres Die Fliegen und Strindbergs Die Gespenstersonate zu sehen. Wiederholt spielte er unter der Regie von Jürgen Gosch und Thomas Langhoff.
Seit 1987 war er am Deutschen Theater viele Jahre 325 Mal als Nathan der Weise in einer Inszenierung von Friedo Solter zu sehen, in der auch Dieter Mann und Christine Schorn mitwirken. Seit 1955 ist Mellies auch vor der Filmkamera als Schauspieler tätig.
Daneben arbeitet Mellies auch als Synchronsprecher. Nach dem Tod von Gert Günther Hoffmann avancierte er zur Standardstimme von Paul Newman. Des Weiteren lieh er Schauspielern wie Christopher Lee, Michael Gambon, Maximilian Schell, Omero Antonutti, Pierre Vaneck und Raf Vallone seine Stimme und wirkte auch in zahlreichen Hörspielen mit.
Mellies lebt in Berlin-Bohnsdorf und ist verheiratet.
Theater
Deutsches Theater Berlin
- König Ödipus von Sophokles[1] – Regie: Alexander Lang
- Nathan der Weise – Regie: Friedo Solter
- Jubiläum – Regie: Thomas Langhoff
- Der Besuch der alten Dame – Regie: Thomas Langhoff
- Alte Meister – Regie: Friedo Solter
- Die Dreigroschenoper – Regie: Alexander Lang
- Der Widerspenstigen Zähmung – Regie: Johanna Schall
- Der hat uns noch gefehlt! von Lope de Vega[2] – Regie: Katja Paryla
- Das Friedensfest von Gerhart Hauptmann – Regie: Jürgen Gosch
- Kanzlist Krehler von Georg Kaiser – Regie: Silvain Maurice
- Der rote Hahn von Gerhart Hauptmann[3] – Regie: Horst Lebinsky
- Der Wald von Alexander Nikolajewitsch Ostrowski[4] – Regie: Thomas Langhoff
- Egmont – Regie: Friedo Solter
Filmografie (Auswahl)
- 1955: Sommerliebe
- 1959: Simplon-Tunnel
- 1959: Kabale und Liebe
- 1961: Der Arzt von Bothenow
- 1962: Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück
- 1964: Pension Boulanka
- 1965: Dr. Schlüter
- 1968: Geheimkommando Spree (Fernsehdreiteiler)
- 1968: Stunde des Skorpions (Fernsehdreiteiler)
- 1968: Ich – Axel Cäsar Springer (Fernsehfünfteiler)
- 1969: Geheime Spuren (Fernsehdreiteiler)
- 1969: Aus unserer Zeit (DEFA-Episodenfilm)
- 1973: Siebzehn Augenblicke des Frühlings
(russisch Семнадцать мгновений весны, UdSSR/DDR, Fernsehmehrteiler)
Regie: Tatjana Liosnowa - 1977: Trampen nach Norden
- 1977–1997: Polizeiruf 110 (Fernsehreihe, fünf Folgen)
- 1978: Einer muß die Leiche sein
- 1978–1991: Der Staatsanwalt hat das Wort (Fernsehreihe, zwei Folgen)
- 1982: Das Mädchen und der Junge
- 1983: Martin Luther (Fernsehfünfteiler)
- 1984: Klassenkameraden
- 1986: Fahrschule
- 1989: Schulmeister Spitzbart
- 1991: Jugend ohne Gott
- 1991: Superstau
- 1992–2004: Tatort (Fernsehreihe, drei Folgen)
- 1996: Natascha – Wettlauf mit dem Tod
- 1997: Raus aus der Haut
- 2001: Das Staatsgeheimnis
- 2002: Gefährliche Nähe und du ahnst nichts
- 2005: Mord am Meer
- 2006: Karol Wojtyła – Geheimnisse eines Papstes
- 2006: Eine Chance für die Liebe
- 2007–2010: In aller Freundschaft (Fernsehreihe, zwei Folgen)
- 2008: Frei nach Plan
- 2008: SOKO Wismar (Fernsehreihe, Folge Die Schläfer)
- 2011: Mord in bester Familie
- 2011: Halt auf freier Strecke
- 2011: Wasser für die Elefanten (Synchronsprecher)
Literatur
- Otto Mellies, An einem schönen Sommermorgen. Erinnerungen, Berlin, Das Neue Berlin, 2010, ISBN 9783360019974.
Weblinks
- Otto Mellies in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Otto Mellies. filmzeit.de, abgerufen am 22. März 2011 (Ausführliche Biografie).
- Literatur von und über Otto Mellies im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Otto Mellies in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ DEUTSCHES THEATER Klassiker mit Amoklauf um Erkenntnis: Hans Neuenfels inszeniert "König Ödipus" von Sophokles. Berliner Zeitung, 26. September 2003, abgerufen am 5. Januar 2011.
- ↑ Der hat uns noch gefehlt. Neues Deutschland, 24. Juni 1994, abgerufen am 5. Januar 2011.
- ↑ Der rote Hahn. Felix Bloch Erben, abgerufen am 5. Januar 2011.
- ↑ „Der Wald“ von Alexander N. Ostrowski am Deutschen Theater Berlin. Neues Deutschland, 28. Dezember 1992, abgerufen am 5. Januar 2011.
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