Association of Southeast Asian Nations

Association of Southeast Asian Nations
Verband Südostasiatischer Nationen
Flagge der ASEAN
Flagge der ASEAN
Hymne: ASEAN-Hymne
Mitgliedsstaaten der ASEAN
Großmaßstäbige Karte der ASEAN-Mitgliedsstaaten
Mitglieder

Brunei Darussalam Brunei
Kambodscha Kambodscha
Indonesien Indonesien
Laos Laos
Malaysia Malaysia
Myanmar Myanmar
Philippinen Philippinen
Singapur Singapur
Thailand Thailand
Vietnam Vietnam

Sitz des Sekretariats Jakarta, Indonesien
Generalsekretär Surin Pitsuwan
Fläche 4,480,000 km²
Bevölkerung

 — Total (2007)
 — Dichte (2004)


575.000.000[1]
128,3 Einw./km²

BSP (2003)
 — Total
 — Total
 — BSP/Kopf
 — BSP/Kopf
BIP (2007)
 — Total
 — BSP/Kopf


$2,172 Billionen (PPP)
$681 Milliarden (Nominal)
$4.044 (PPP)
$1.267 (Nominal)

$1.563 Milliarden (Nominal)
$2.640 (Nominal)

Beginn

 — Unterzeichnung

Bangkok-Vertrag

 8. August 1967

Währungen Brunei-Dollar (BND), Rupiah (IDR), Riel (KHR), Kip (LAK), Kyat (MMK), Ringgit (MYR), Peso (PHP), Singapur-Dollar (SGD), Baht (THB), Dong (VND)
Zeitzone UTC +6 bis +10

Der Verband Südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN (von engl. Association of Southeast Asian Nations), ist eine internationale Organisation südostasiatischer Staaten mit Sitz in Jakarta (Indonesien). Jedes Jahr im November findet ein Gipfeltreffen der ASEAN-Staaten statt.

Das ursprüngliche Ziel war die Verbesserung der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenarbeit. Daneben traten später auch Sicherheits-, Kultur- und Umweltfragen.

Im Laufe der Jahre wurden weitere Organisationen gegründet: das ASEAN-Regionalforum (ARF) für Sicherheitsfragen, die ASEAN-Freihandelszone (AFTA) zur Förderung des Handels, das ASEAN Investment Area (AIA) zur Förderung gegenseitiger Direktinvestitionen und andere mehr.

Inhaltsverzeichnis

Mitgliedstaaten

Die ASEAN wurde 1967 von Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Singapur gegründet. Ziel war die Förderung des wirtschaftlichen Aufschwungs, des sozialen Fortschritts und der politischen Stabilität. Erfolge der wirtschaftlichen Öffnungspolitik zeigten sich bald und so zählen die Mitgliedsländer heute zum Teil zu den sogenannten Tigerstaaten und Pantherstaaten.

Seit 1984 ist auch das Sultanat Brunei Mitglied. In den Neunziger Jahren kamen Vietnam (1995), Myanmar und Laos (1997) sowie Kambodscha (1999) dazu. Papua-Neuguinea hat seit 1984 den Status eines Beobachters. Osttimor, ebenfalls mit Beobachterstatus, hat 2006 einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt.[2][3]

Heute hat die ASEAN zehn Mitgliedstaaten mit rund 575 Millionen[1] Menschen (zwölf Prozent der Weltbevölkerung). Im Jahre 2007 lag das gemeinsame Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei rund 1200 Milliarden[1] US-Dollar. Die durchschnittliche Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts liegt bei vier Prozent pro Jahr (2003).

Geschichte und Verträge

Die Gründung am 8. August 1967 war der erste außenpolitische Erfolg des damals neuen indonesischen Staatspräsidenten Suharto. Die ASEAN war eine Reaktion auf den Vietnamkrieg (1964–1975) und von Anfang an klar gegen den Ostblock und gegen die kommunistische Volksrepublik China angelegt.

Die 1954 gegründete SEATO (engl. Southeast Asia Treaty Organization), ein Militärbündnis für den südostasiatischen Raum, erfüllte die von den USA gehegten Erwartungen kaum und führte bald nur noch eine Scheinexistenz, bis er 1977 aufgelöst wurde.[4] Der 1966 gegründete ASPAC (engl. Asian and Pacific Council) mit südost- und ostasiatischen Ländern sowie Australien und Neuseeland hatte kaum Auswirkungen und wurde 1973 wieder aufgelöst.

In den ersten Jahren war sie eher ein Ort des informellen Austausches, erst später kam ihr eine aktivere Rolle zu.

1971 gründete ASEAN die „Zone des Friedens, der Freiheit und der Neutralität“ (ZOPFAN). 1976, auf dem 1. Bali-Gipfel, wurde das ASEAN-Sekretariat eingerichtet und der „Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit“ (TAC) geschlossen.

Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks kam auch in Südostasien Bewegung in die erstarrte Situation. Ab 1986 führte Vietnam wirtschaftliche Reformen ein. 1995 bis 1999 wurden Vietnam, Myanmar, Laos und Kambodscha in ASEAN aufgenommen.

1994 wurde das ASEAN-Regionalforum (ARF) eingerichtet, in dem Sicherheitsfragen diskutiert werden sollen. Auf dem Bangkok-Gipfel im Dezember 1995 wurde beschlossen, bis 2003 die ASEAN-Freihandelszone (AFTA) einzurichten.

Am 15. Dezember 1995 wurde der „Vertrag über eine Atomwaffenfreie Zone in Südostasien“ (SEANWFZ) unterzeichnet. 2001 trat er nach der Unterschrift der Philippinen endgültig in Kraft.[5]

1997 wurden die ASEAN-Staaten voll von der asiatischen Wirtschafts- und Finanzkrise getroffen. Die Bewältigung dieser Krise war Hauptthema des 6. Gipfels am 15. und 16. Dezember 1998 in Hanoi (Vietnam), auf dem auch beschlossen wurde, die Einrichtung der Freihandelszone AFTA zu beschleunigen.

2002 wurde ein Vertrag zur „Kontrolle der Luftverschmutzung in Südostasien“ geschlossen.[6] Kurz darauf kam es 2005 in Malaysia und 2006 in ganz Südostasien zum Ausbruch ausgedehnter Waldbrände mit enormer Luftverschmutzung.

Bei ihrem Treffen 2003 in Bali betonte die ASEAN, dass die Demokratie Frieden und Stabilität in der Region stärke. Auch die nicht-demokratischen Staaten stimmten zu.[7]

Der 10. Gipfel am 29. und 30. November 2004 in Vientiane (Laos) beschäftigte sich mit dem steigenden Ölpreis und den Gefahren des Terrorismus. Die Bedeutung der „Vision 2020“ wurde bekräftigt, die eine Entwicklung der ASEAN in Richtung der EU bis 2020 vorsieht.

Die ASEAN beschloss 2005 ein Netzwerk zum Schutz der Wildtiere[8] und eine Asien-Pazifik-Partnerschaft für saubere Entwicklung und Klima (Asia-Pacific Partnership on Clean Development and Climate).

2006 erhielt die ASEAN den Beobachterstatus bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN).[9]

Im November 2007 einigte sich die ASEAN auf den Entwurf einer grundlegenden Charta, die die einzelnen Mitgliederstaaten zur Wahrung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten verpflichtet. Atomwaffen sind danach im ASEAN-Gebiet verboten. Am Prinzip der Nichteinmischung in die Angelegenheiten der anderen Mitglieder wird festgehalten. Diese Neutralität wurde im Fall von blutig niedergeschlagenen Demonstrationen in Myanmar heftig kritisiert.[10] Am 20. November 2007 wurde die Charta auf dem ASEAN-Gipfel in Singapur verabschiedet.[11]

Struktur und Aufbau

ASEAN ist eine Interessengemeinschaft, die Entscheidungen im Konsens trifft. Das höchste Gremium ist die jährliche Gipfelkonferenz (ASEAN Summit). Der Vorsitz des ASEAN-Gipfels und der Ministerkonferenzen wechselt jährlich unter den Mitgliedsstaaten in alphabetischer Reihenfolge. Das wichtigste Organ ist das ASEAN-Sekretariat in Jakarta, geleitet von einem Generalsekretär.[12]

Es existieren mittlerweile 19 verschiedene Ministertreffen, auf denen gemeinsame Strategien entwickelt werden. Diese nationalen Akteure werden unterstützt durch 29 Komitees von senior officials sowie durch 122 Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Politikfeldern, in denen Nichtregierungsorganisationen vertreten sind. Somit ist die Anzahl der Akteure erweitert worden, welche auf die Entscheidungen Einfluss ausüben können, wenn auch nur marginal. Neue Politikfelder sind im Begriff, durch die ASEAN besser innerhalb der Region koordiniert zu werden (zum Beispiel Bildungswesen).

Auch regional unterstützt die ASEAN Kooperation, jedoch ist dies eher durch einen top-down-Prozess gekennzeichnet als durch eine regionale Beteiligung. Das ASEAN-Sekretariat soll dabei eine moderierende Rolle des agenda settings vergleichbar mit der Aufgabe der Kommission in der Europäischen Union wahrnehmen, jedoch sind die Kompetenzen beschränkt. Es wird weiterhin auf intergouvernementaler Ebene verhandelt. Die Abgabe von Souveränität ist aufgrund kolonialer Vergangenheit problematisch, stattdessen wird das Prinzip des ASEAN Way verfolgt: Entscheidungsfindung im Konsens und strikte Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates.[13]

Ein Ansatz zu Multilevel Governance (wie bei der Europäischen Union) ist in den letzten Jahren erkennbar: die Ausweitung der Kompetenzen und Akteure sowie die Schaffung neuer Ebenen der Kooperation. Jedoch fehlt eine supranationale Entscheidungsfindung und eine stärkere Beteiligung nichtstaatlicher Akteure an politischen Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen.

ASEAN-Gipfel

Der erste formelle Gipfel wurde 1976 in Bali veranstaltet. Beim dritten Gipfel wurde ein fünfjähriger Turnus vereinbart.[14] Beim nächsten Treffen (dem vierten) wurde ein dreijähriger Turnus eingeführt. Seit 2001 gilt der jährliche Turnus. Die gastgebenden Länder wechseln in alphabetischer Reihenfolge.

Ein formeller ASEAN-Gipfel dauert drei Tage und hat folgenden Ablauf:

  • die Staatschefs besprechen interne ASEAN-Angelegenheiten,
  • die Staatschefs treffen sich mit den Außenministern des ASEAN Regional Forums,
  • die Staatschefs der ASEAN+3 treffen sich,
  • die Staatschefs der ASEAN und der Dialogpartner Australien und Neuseeland treffen sich (ASEAN-CER).

Seit 1996 wurden bei Bedarf zwischen den formellen Gipfeln informelle Treffen abgehalten. Anfang April 2009 musste der Gipfel im thailändischen Pattaya abgebrochen werden, nachdem hunderte regierungskritische Demonstranten den Tagungsort stürmten. Der thailändische Regierungschef Abhisit Vejjajiva rief daraufhin in Teilen des Landes den Notstand aus.[15]

ASEAN-Gipfel
Datum Staat Gastgeber
1 23.–24.02.1976 Indonesien Indonesien Bali
2 04.–05.08.1977 Malaysia Malaysia Kuala Lumpur
3 14.–15.12.1987 Philippinen Philippinen Manila
4 27.–29.01.1992 Singapur Singapur Singapur
5 14.–15.12.1995 Thailand Thailand Bangkok
1.inf. 3 30.11.1996 Indonesien Indonesien Jakarta
2.inf. 3 14.–16.12.1997 Malaysia Malaysia Kuala Lumpur
6 15.–16.12.1998 Vietnam Vietnam Hanoi
3.inf. 3 27.–28.11.1999 Philippinen Philippinen Manila
4.inf. 3 22.-25.11.2000 Singapur Singapur Singapur
7 05.–06.11.2001 Brunei Darussalam Brunei Bandar Seri Begawan
8 04.–05.11.2002 Kambodscha Kambodscha Phnom Penh
9 07.–08.10.2003 Indonesien Indonesien Bali
10 29.–30.11.2004 Laos Laos Vientiane
11 12.–14.12.2005 Malaysia Malaysia Kuala Lumpur
12 11.–14.01.2007 1 Philippinen Philippinen Cebu 2
13 18.–22.11.2007 Singapur Singapur Singapur
14 21.02–01.03.2009[16] Thailand Thailand Hua Hin
15 10.–12.04.2009 Thailand Thailand Pattaya 4
16 2009 Vietnam Vietnam
1 Verschoben vom 10. Dezember 2006 aufgrund des Taifuns Seniang
2 Gastgeber geändert, da Myanmar wegen Druck der Europäischen Union und USA als Gastgeber zurücktrat.
3 Informelles Treffen
4 11. April 2009 abgebrochen, da es Unruhen gab und auch die Tagungsstätte und das Hotel der Teilnehmer angegriffen wurde.

Vielfalt der Mitgliedsländer

Das Hauptproblem für die Integration ist die Verschiedenheit der Mitgliedsstaaten in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Regierungsform.

ASEAN umfasst reiche Staaten wie den Stadtstaat Singapur und das aufstrebende Schwellenland Malaysia, aber auch arme wie Laos und Myanmar. Ebenso groß ist die Bandbreite innerhalb der Länder: besonders in den boomenden Staaten sind die Unterschiede zwischen den profitierenden, oft städtischen Schichten und den arm gebliebenen, oft bäuerlichen Schichten enorm.

In politischer Hinsicht umfasst das Spektrum junge Demokratien wie Indonesien und die Philippinen, die konstitutionelle Monarchie Thailand, autoritäre Staaten wie Malaysia und Singapur, den kommunistischen Einparteien-Staat Vietnam, die absoluten Monarchie Brunei und die Militär-Junta in Myanmar.[17] Die Innenpolitik der Länder sorgt immer wieder für Schlagzeilen: die Proteste der Mönche 2007 in Myanmar, die Proteste und Ausschreitungen 2008 in Thailand.

Es herrscht eine große Vielfalt an Religionen: Thailand, Myanmar, Vietnam, Kambodscha und Laos sind überwiegend buddhistisch (Theravada), wobei Vietnam einen großen Anteil an Atheisten aufweist. Indonesien, Brunei und Malaysia sind überwiegend islamisch – Indonesien ist weltweit der Staat mit der größten islamischen Bevölkerung. Die Philippinen sind überwiegend christlich-katholisch.

In allen Ländern gibt es bedeutende religiöse und ethnische Minderheiten, die sehr unterschiedlich integriert sind. Bei den Moslems im Süden der Philippinen sorgen Entführungen und islamistische Gruppen für Unruhen. Auch unter den Moslems im Süden Thailands begehren immer wieder Gruppen auf. Die Bergvölker in Laos, Kambodscha, Thailand und Myanmar wurden zumeist ignoriert und vernachlässigt. In Thailand werden sie inzwischen gefördert, in Vietnam gibt es immer noch Aufstände. Indonesien hat mehrere Minderheitenkonflikte: Osttimor hat 2002 seine Unabhängigkeit erreicht, seit 2006 brechen dort aber immer wieder Unruhen aus. Im Norden Sumatras strebt Aceh nach Autonomie, ganz im Osten fühlen sich im indonesischen Neuguinea die Papuas unterdrückt. In Singapur lebt eine Mehrheit von Chinesen friedlich mit Malayen und Indern.

Die Verankerung des Menschenrechtsschutzes 2007 in der ASEAN-Charta war ein großer Erfolg, kam aber erst nach harten Verhandlungen zustande und ist den Demokratien Philippinen, Indonesien und Thailand zu verdanken. Auch Malaysia ist nach dem Abgang von Premierminister Mahatir ins Lager der Menschenrechtsbefürworter übergewechselt. Es ist auch kein Zufall, dass Indonesien und die Philippinen als letzte ratifiziert haben: Sie versuchten, damit auf Birma Druck auszuüben, Aung San Suu Kyi freizulassen. Die einzige Gegenstimme im Philippinischen Senat wurde denn auch damit begründet.[17]

Zwischenstaatliche Konflikte in der Region

In Südostasien stießen schon früh die Einflusssphären Indiens und Chinas aufeinander.

Zwischen einzelnen Staaten gab es geschichtliche Feindschaften, so zwischen Thailand und Birma oder Vietnam und Kambodscha. Später wurden außer Thailand alle Länder Kolonien der europäischer Mächte Portugal, Niederlande, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Im 2. Weltkrieg gerieten alle Staaten unter japanische Herrschaft, mit Ausnahme des mit Japan verbündeten Thailands und dem unter britischer Kontrolle verbliebenen Myanmar.

Nach dem 2. Weltkrieg versuchten Frankreich in Vietnam (1946–1954) und die Niederlande in Indonesien erfolglos ihre Herrschaft mit Gewalt wieder zu errichten. In den Vietnamkrieg (1964–1975) wurden neben Vietnam auch Laos, Kambodscha und (als US-Basis) Thailand verwickelt. 1979 marschierte Vietnam in Kambodscha ein, um das Pol-Pot-Regime zu vertreiben. Als Folge führte China im gleichen Jahr Krieg gegen Vietnam, weitere Zwischenfälle gab es bis 1987. 1989 zog sich Vietnam aus Kambodscha zurück.

Noch in der Gegenwart brechen sogar zwischen Mitgliedsländern Konflikte aus. 2008 kam es an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha zu Schießereien. ASEAN ist noch nicht soweit, dass es die Eskalation derartiger Grenzstreitigkeiten verhindern könnte. Es ist aber umgekehrt sehr wahrscheinlich, dass die Existenz von ASEAN zu einer rascheren Begrenzung der Gewalt geführt hat.[17] Seit dem Erstarken Chinas sehen sich die Anrainer des südchinesischen Meeres einem zunehmend selbstbewusst auftretenden Nachbarn gegenüber. China beansprucht die Spratly-Inseln, auf die auch verschiedene ASEAN-Länder – sich teilweise überlappende – Ansprüche anmelden.

Kultur

ASEAN fördert auch die Integration der Region auf kulturellem Gebiet, das reicht vom Sport über die Bildung bis zu Literaturpreisen.

Dazu gehören:

  • ASEAN-Universitäts-Netzwerk (engl. ASEAN University Network, AUN) wurde 1995 von 11 Universitäten der ASEAN-Staaten gegründet[18] und umfasst 2007 21 Universitäten.[19]
  • ASAIHL (engl. Association of Southeast Asian Institutions of Higher Learning) ist eine 1956 gegründete Nichtregierungs-Organisation zur Förderung der Hochschulbildung
  • ASEAN Preis für herausragende Wissenschaftler und Techniker (engl. ASEAN Outstanding Scientist and Technologist Award)
  • ASEAN Stipendium[20] (von Singapur gesponsert) (engl. ASEAN Scholarship)
  • ASEAN Zentrum für Biodiversität[21] (engl. ASEAN Centre for Biodiversity)
  • ASEAN Naturparks (engl. Heritage Parks)[22] ist eine Liste wichtiger Naturparks, die 1984 zum ersten Mal erstellt und 2004 aktualisiert wurde. Sie umfasst 35 Parks.[23]
  • S.E.A. Write Award, ein wichtiger Literaturpreis
  • ASEAN-Fußballmeisterschaft und ASEAN Football Federation

ASEAN Economic Community (AEC)

Unter dem Namen „ASEAN Economic Community“ (ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft) sind eine Reihe von Abkommen und Initiativen zusammengefasst, um durch starke wirtschaftliche Integration und Reduktion der Handelsbarrieren zwischen den Mitgliedsstaaten eine prosperierende Wirtschaftsregion zu fördern. Die Grundlinien sind im „Aktionsplan von Hanoi“ (Ha Noi Action Plan) von 1998 zusammengefasst.[24]

Die Hauptkomponenten sind:

  • ASEAN-Freihandelszone (ASEAN Free Trade Area, AFTA), um Zollbarrieren abzubauen,
  • ASEAN Investment Area (AIA), zur Aufhebung der Investitionsschranken bis 2010,
  • ASEAN Framework Agreement on Services, (AFAS) um gegenseitig die Dienstleistungsmärkte zu öffnen.

Dialogpartner[25]

Die ASEAN-Staaten pflegen gute Kontakte zu ihren sogenannten Dialogpartnern Australien, Volksrepublik China, der Europäischen Union, Indien, Japan, Kanada, Südkorea, Neuseeland, Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika. So finden im Anschluss an die ASEAN-Außenministertreffen regelmäßig Post Ministerial Conferences (PMC) mit Außenministern der Dialogpartner statt.

Seit 1996 finden im Rahmen des „Asien-Europa-Treffens“ (ASEM) regelmäßig Sitzungen der Staatschefs der EU-Staaten, Chinas, Japans, Süd-Koreas und der ASEAN-Staaten statt.

Seit 1997 gibt es in dem Gremium ASEAN+3 regelmäßige Konsultationen mit den ostasiatischen Ländern Volksrepublik China, Japan und Südkorea. Die großen Unternehmen Japans und Südkoreas haben mit ihren Investitionen zum großen Wachstum in den ASEAN-Ländern beigetragen, daher wird von den meisten ASEAN-Ländern immer wieder der Wunsch geäußert, dass diese Staaten dem Bund beitreten. Bisher zeigen die beiden Länder jedoch keine Initiative in diese Richtung.

2005 fand in Kuala Lumpur der erste Ostasiengipfel statt, an dem neben den ASEAN+3-Staaten auch noch Indien, Australien und Neuseeland teilnahmen. Eine Weiterentwicklung zu einer Ostasien-Gemeinschaft ist geplant.

Am 26. August 2007 gab die ASEAN bekannt, die Freihandelsverträge mit China, Japan, Süd-Korea, Indien, Australien und Neuseeland bis 2013 abschließen und bis 2015 die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft verwirklichen zu wollen.[26][27] Für ein Freihandelsabkommen mit Südkorea und Japan war vor allem der Agrarsektor ein Streitthema, Südkorea stimmte bereits vorher einem Freihandelsabkommen zu, der die wichtigsten Agrargüter ausnimmt, Japan verfolgte die Strategie, zunächst mit einzelnen ASEAN-Mitgliedsstaaten bilaterale Abkommen abzuschließen.[28][29]

Die meisten ASEAN-Mitgliedstaaten beteiligen sich auch an der 1989 gegründeten „Asiatisch-Pazifische Wirtschaftliche Zusammenarbeit“ (APEC) und der 1999 gegründeten „East Asia-Latin America Forum“ (EALAF).[30]

Siehe auch

Literatur

  • Amitav Acharya: Constructing a Security Community in Southeast Asia: ASEAN and the Problem of Regional Order. London/New York: Routledge 2001, ISBN 0-415-15762-5, ISBN 0-415-15763-3 (Paperback).
  • Mely Caballero-Anthony: Regional Security in Southeast Asia: Beyond the ASEAN Way. Singapur: Institute of Southeast Asian Studies 2005, ISBN 981-230-261-1, ISBN 981-230-260-3.
  • Jörn Dosch & Christian Wagner: ASEAN und SAARC. Entwicklung und Perspektiven regionaler Zusammenarbeit in Asien. Hamburg: Abera Verlag 1999, ISBN 978-3-934376-22-9.
  • Stefan Rother: Normen, Identitäten und die Logik der Anarchie: Die ASEAN aus konstruktivistischer Perspektive. Freiburg i. Br.: Arnold-Bergstraesser-Institut 2004, ISBN 3-928597-41-8.
  • Gerhard Wahlers (Hrsg.): ASEAN and the European Union. Singapur: Konrad-Adenauer-Stiftung 2006.
  • Sebastian Bersick, Felix Heiduk: Im Krebsgang nach vorn: Die Asean hat sich eine Charta gegeben. SWP-Aktuell 2007/A 65, Dezember 2007.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Schätzungen 2007, zit. n. Daten & Fakten – ASEAN-Mitglied. In: Salzburger Nachrichten. 28. Februar 2009, Weltpolitik, S. 7. 
  2. http://www.smh.com.au/news/world/east-timor-asean-bid/2006/07/22/1153166635002.html Zugriff am 20. September 2007
  3. http://www.aseansec.org/afp/154.htm Zugriff am 3. März 2007
  4. Der große Ploetz, Verlag Herder, Freiburg 1998, S. 1755
  5. http://disarmament.un.org/TreatyStatus.nsf Bangkok Vertrag, Zugriff am 4. September 2008
  6. http://www.aseansec.org/8914.htm (engl.) ASEAN Agreement on Transboundary Haze Pollution; Zugriff am 12. Oktober 2006
  7. http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/asia-pacific/3173458.stm BBC
  8. ASEAN Statement on Launching of the ASEAN Wildlife Law Enforcement Network (ASEAN-WEN)
  9. http://globalnation.inquirer.net/news/news/view_article.php?article_id=28822 Meldung im Philippine Daily Inquirer, 13. März 2007.
  10. http://www.iht.com/articles/ap/2007/11/09/asia/AS-GEN-ASEAN-Charter.php Meldung im International Herald Tribune; 8. November 2007
  11. http://derstandard.at/?url=/?id=3119052 Meldung im Standard: Charta auf ASEAN-Gipfel verabschiedet, 20. November 2007
  12. S. Streich: ASEAN- ein Überblick und aktuelle Entwicklungen, GRIN Verlag, 2007 ISBN 3-638-67024-4, 9783638670241
  13. Michael Yahuda (2004): The International Politics of the Asia-Pacific, ISBN 0-415-20798-3, Seite 225
  14. ASEAN Structure, ASEAN Primer
  15. vgl. Ausnahmezustand in Pattaya bei tagesschau.de, 11. April 2009
  16. http://www.bangkokpost.com/breakingnews/135751/govt-moves-asean-summit-to-hua-hin/page-2/
  17. a b c Durchbruch: ASEAN Staaten ratifizieren ihre Charta. In: Aktuelles. F.Naumann-Stiftung. Abgerufen am 22. November 2008.
  18. http://www.aun-sec.org/about_agreement.html Zugriff am 22. November 2008
  19. http://www.aun-sec.org/member_u.html Zugriff am 22. November 2008
  20. http://www.moe.gov.sg/education/scholarships/asean
  21. http://acbsite6.aseanbiodiversity.org Homepage; Zugriff am 22. November 2008
  22. http://www.aseanbiodiversity.org/AGP/default.htm ASEAN Naturparks
  23. http://www.aseanbiodiversity.org/AGP/sites_list.htm Liste der ASEAN Naturparks; Zugriff am 22. November 2008
  24. Aktionsplan von Hanoi (Englisch)
  25. http://www.aseansec.org/64.htm
  26. ASEAN to complete free trade agreements by 2013 “, Forbes, 26. August 2007. Zugriff am 27. August 2007. 
  27. Ong, Christine. „ASEAN confident of concluding FTAs with partners by 2013 “, Channel NewsAsia, 27. August 2007. 
  28. Yun Chunji: Japan's FTA Strategy and the East Asian Economic Bloc
  29. Korea.net: Conclusion of the Agreement on Trade in Goods of the Korea-ASEAN Free Trade Agreement (FTA)
  30. http://www.fmprc.gov.cn/eng/wjb/zzjg/gjs/gjzzyhy/2616/t15338.htm

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