Owambo

Owambo

Die Bantu-Gesellschaft der Wambo, manchmal auch Ambo oder Vambo genannt bzw. geschrieben, ist die zahlenmäßig stärkste Bevölkerungsgruppe Namibias. Sie leben vorwiegend in der namibisch-angolanischen Grenzregion, die in der deutschen Kolonialzeit und unter der südafrikanischen Besatzung des heutigen Namibia Owamboland genannt wurde. Sie liegt zwischen Süd-Angola und dem Etoscha-Nationalpark in Namibia.

Die Wambo werden in zwölf Gruppen eingeteilt. Die acht im namibischen Teil des Ovambolandes lebenden Gruppen sind die Kwanyama, Ndonga, Kwambi, Ngandjera, Mbalanhu, Kwaluudhi, Eunda und Kolonkdhi, die 1994 etwa 670.000 Angehörige ausmachten. Die Sprache der Ovambo ist das Oshivambo.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaft und Gesellschaft

Traditionell leben die Wambo in runden, mit Palisaden versehenen, Häusern zwischen den Oshanas, zeitweiligen Seen in der Regenzeit. Sie züchten Rinder, Ziegen und Schafe. Die Viehzucht ist eine Domäne der Männer, während die Frauen Fingerhirse (Mahangu) anpflanzen, woraus Brei und Bier hergestellt wird. Daneben werden Sorghum, Mais, Bohnen und Kürbisse angebaut. Beides wird traditionell als Subsistenzwirtschaft betrieben. Viele, vor allem Männer, arbeiten zudem seit der Apartheid als Wanderarbeiter in südlicheren namibischen Industrien und auf Farmen.

Die Wambo bilden die absolute Mehrheit der namibischen Bevölkerung, mehr als 50 Prozent.

Zur Zeiten der Apartheid bis 1980 wurde das Stammland der Ovambonamibier durch das sogenannten Homeland Ovamboland verwaltet. In den letzten Jahren wurde wegen der hohen Bevölkerungsdichte des Owambo und des daraus resultierenden Landmangels die Subsistenzwirtschaft immer mehr aufgegeben und die Wambo strömen auf den nationalen Arbeitsmarkt. Dadurch wuchsen lokale Zentren wie Oshakati, Ongwediva und Ombalantu heran.

Die aktuelle Regierungspartei Namibias, die SWAPO, hat ihre Wurzeln im Owambo (90 Prozent Stimmanteil) und ist die Nachfolgeorganisation der 1957 gegründeten Owamboland People’s Organization (OPO). Sowohl der erste Präsident Namibias, Samuel Nujoma, wie auch der seit 2005 regierende neue Präsident, Hifikepunye Pohamba, sind ihrer ethnischen Zugehörigkeit nach Wambo.

Berühmte Ovambonamibier

Könige der Ovambo

Politiker

Sportler

Sonstige

Literatur

  • Johannes Paul: Wirtschaft und Besiedelung im südlichen Amboland. In: Wissenschaftliche Veröffentlichungen des Museums für Länderkunde zu Leipzig, N. F. 2, 1933. Mit Literaturangaben.
  • Joachim Fernau, Kurt Kayser und Johannes Paul (Herausgeber): Afrika wartet. Ein kolonialpolitisches Bildbuch. Rütten & Loening Verlag, Potsdam 1942 (Mit Fotografien von Johannes Paul von der geographische Forschungsreise 1927-1930 in das Amboland zu den Ovambo).
  • Nick Santross, Gordon Baker, Sebastian Ballard: Namibia Handbook; Bath (England): Footprint Handbooks, 20013; ISBN 1-900949-91-1; Seite 360
  • Ulf G. Stuberger: Ich war ein weisser Farmer in Afrika; München: Herbig, 2008

Weblinks


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