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Oxalidaceae Waldsauerklee (Oxalis acetosella), Illustration
Systematik Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Sauerkleeartige (Oxalidales) Familie: Oxalidaceae Wissenschaftlicher Name Oxalis L. Sauerklee (Oxalis) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae). Der botanische Name stammt von der antiken Bezeichnung des Sauerampfers (Rumex acetosa) "oxalis", von griechisch "oxaleios" für säuerlich, wegen des säuerlichen Geschmacks der Blätter.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Arten bilden meist krautige Pflanzen, mit oder ohne Stamm, häufig zwiebelartig, seltener Halbsträucher oder Sträucher. Sprosse und Wurzeln sind manchmal sukkulent. Die wechselständig erscheinenden Laubblätter sind meist drei- oder viergeteilt, manchmal gefiedert. Nebenblätter sind nicht vorhanden.
Die Blütenstände tragen eine oder mehrere Blüten und bilden dann manchmal Dolden. Hochblätter sind häufig vorhanden, aber immer klein. Die fünfzähligen Blüten sind radiärsymmetrisch und treten manchmal in zwei oder drei verschiedenen Gestalten auf. Selten sind sie kleistogam. Sie tragen fünf ziegelartige Kelchblätter und fünf basal verwachsene, oft gelbe Kronblätter. Die in zwei Kreisen angeordneten zehn (5 + 5) Staubblätter sind oft basal verwachsen. Fünf Fruchtblätter sind einem oberständigen, fünfklappigen Fruchtknoten verwachsen der fünf Griffel trägt mit gegabelten, gefiederten oder geschlitzten Narben. Die Kapselfrüchte reißen bei Reife explosiv auf und verschleudern die Samen (Ballochorie).
Sauerklee ist eine Schattenpflanze, die im Frühsommer blüht.
Inhaltsstoffe
Die Pflanzen enthalten Kleesalz (Kaliumhydrogenoxalat) und Oxalsäure, die den saueren Geschmack verursachen, sowie in Rhizomen Derivate des Anthrachinon und in den Samen Fette Öle.
Verbreitung und Systematik
Das Verbreitungszentrum der mit etwa 800 Arten sehr großen Gattung liegt in den Tropen und Subtropen. Alleine aus südlichen Afrika (Capensis) sind mehr als 200 Arten beschrieben worden. Auch in den gemäßigten Zonen ist die Gattung weit verbreitet, fehlt aber in Australien und den Polargebieten.
Das komplexe Einteilungssystem von T.M. Salter (1944) mit etwa 37 Sektionen muss als vorläufig betrachtet werden, da bei dessen Aufstellung nur ein geringer Teil der Arten berücksichtigt wurde. Eine umfassende Revision der Gattung mittels DNA-Analysen steht noch aus.
Wegen der Namensähnlichkeit wird die Gattung Sauerklee manchmal mit Kleegattungen und -arten aus der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) verwechselt. Siehe Klee.
Synonyme: Acetosella Kuntze, Bolboxalis Small, Hesperoxalis Small, Ionoxalis Small, Lotoxalis Small, Otoxalis Small, Oxys Mill., Pseudoxalis Rose, Xanthoxalis Small.
Arten (Auswahl)
- Waldsauerklee (Oxalis acetosella L., Syn.: Oxalis montana Raf.) ist in Mitteleuropa häufig in Wäldern zu finden.
- Oxalis articulata Savigny:
- Oxalis articulata subsp. articulata
- Oxalis articulata subsp. rubra (A.St.-Hil.) Lourteig
- Oxalis atroglandulosa R.Knuth
- Oxalis barrelieri L.
- Oxalis bowiei Aiton ex G.Don (Syn.: Oxalis bowieana G.Lodd., nom. nud., Oxalis bowiei Herb.)
- Oxalis bulbocastanum Phil.
- Oxalis bupleurifolia A.St.-Hil.
- Oxalis cinerea Zucc. (Synonyms: Oxalis lineata Gillies ex Hook. & Arn.)
- Oxalis compacta Gillies ex Hook. & Arn. (Syn.: Oxalis platypila Gillies ex Hook. & R. Hedw.)
- Oxalis compressa Thunb.
- Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata L., Syn.: Xanthoxalis rufa Small) ist ein in Europa eingebürgerter Neophyt.
- Oxalis debilis Kunth:
- Oxalis debilis var. corymbosa (DC.) Lourteig (Syn.: Oxalis corymbosa DC.)
- Oxalis debilis var. debilis
- Dillenius Sauerklee (Oxalis dillenii Jacq.) stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist in vielen Gebieten der Erde, so auch in Deutschland ein Neophyt.
- Oxalis enneaphylla Cav. ist auf den Falklandinseln und im südlichen Chile endemisch und wird manchmal als Zierpflanze angeboten.
- Oxalis fruticosa Raddi
- Oxalis gigantea Barnéoud bildet in Chile bis 5 m große, sukkulente Sträucher.
- Oxalis glabra Thunb.
- Oxalis grahamiana Benth.
- Oxalis incarnata L.
- Oxalis japonica Franch. & Sav.
- Oxalis latifolia Kunth (Syn.: Ionoxalis vallicola Rose, Oxalis vallicola (Rose) R.Knuth)
- Oxalis laxa Hook. & Arn.
- Oxalis lotoides Kunth
- Oxalis megalorrhiza aus Südamerika bildet lange, sukkulente Rhizome. In Sukkulentensammlungen (meist unter dem ungültigen Namen Oxalis carnosa Lindl.) wird er allerdings bald zum lästigen „Unkraut“.
- Oxalis megalorhiza Jacq. ist (meist misidentifiziert als Oxalis succulenta Barnéoud) manchmal in Sukkulentensammlungen zu sehen.
- Oxalis melilotoides Zucc.
- Oxalis micrantha Bertero ex Savi
- Oxalis ortgiesii Regel
- Nickender Sauerklee (Oxalis pes-caprae L., Syn.: Oxalis cernua Thunb.), auch Bermuda-Sauerklee oder Ziegenfuß-Sauerklee genannt, stammt ursprünglich aus Südafrika und ist in weiten Teilen des Mittelmeerraumes eingebürgert.
- Oxalis punctata var. glabrata Sond.
- Oxalis purpurea L.
- Oxalis rosea Feuillée ex Jacq.
- Oxalis semiloba Sond.
- Oxalis serpens A.St.-Hil.
- Oxalis stipulata Rose ex R.Knuth
- Steifer Sauerklee (Oxalis stricta L., Oxalis europaea Jord.), auch Europäischer Sauerklee und Aufrechter Sauerklee genannt, ist ein weiterer Neophyt in Europa.
- Glücksklee (Oxalis tetraphylla Cav.) stammt aus Mexiko, wird als Glücksklee kultiviert und ist stellenweise verwildert.
- Oxalis tortuosa Lindl. (Syn.: Oxalis maritima Barnéoud)
- Oxalis triangularis A.St.-Hil. wird als Zierpflanze verwendet.
- Oxalis tropaeoloides hort. ex E.Vilm.
- Knolliger Sauerklee (Oxalis tuberosa Molina, Syn.: Oxalis crenata Jacq.) ist eine aus den Anden stammende, sukkulente Art, deren Knollen als Gemüse gegessen werden.
- Oxalis valdiviensis Barnéoud ex Gay
- Oxalis violacea L. (Syn.: Sassia tinctoria Molina)
- Oxalis virgosa Molina
Bilder
Blüten des Horn-Sauerklee (O. corniculata).
Glücksklee (Oxalis tetraphylla)
Blüten des Nickenden Sauerklee (O. pes-caprae).
Knolliger Sauerklee (O. tuberosa), rohe rote Oca.
Knolliger Sauerklee (O. tuberosa), gekochte gelbe Oca.
Blüte des Waldsauerklee (O. acetosella)
Literatur
- K. Reiche: Zur Kenntnis der chilenischen Arten der Gattung Oxalis, Bot. Jahrb. Syst. 18:259-305, 1894
- Terence Macleane Salter: The genus Oxalis in South Africa. A taxonomic revision, J. South Afr. Bot. Suppl. 1: 355 pp., 1944
- G.E. Marks: Chromosome numbers in the genus Oxalis, New Phytologist 55(1): 120-129, 1956
- Stephen G. Weller & Melinda F. Denton: Cytogeographic Evidence for the Evolution of Distyly from Tristyly in the North American Species of Oxalis Section Ionoxalis, American Journal of Botany, 63(1): 120-125, 1976
- Marina Welham: Oxalis (Wood Sorrel), The Amateur's Digest 9(2): 29-30, 1997
- D. de Azkue: Chromosome diversity of South African Oxalis, Bot. J. Linn. Soc. 132; 143-152, 2000
Weblinks
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