Oxychilus draparnaudi

Oxychilus draparnaudi
Große Glanzschnecke
Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)

Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)

Systematik
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Gastrodontoidea
Familie: Glanzschnecken (Oxychilidae)
Gattung: Oxychilus
Art: Große Glanzschnecke
Wissenschaftlicher Name
Oxychilus draparnaudi
(Beck, 1837)

Die Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) ist eine Landschnecke aus der Familie der Glanzschnecken (Oxychilidae); diese Familie gehört zur Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das Gehäuse misst bei den erwachsenen Tiere etwa 11 bis 16 mm im Durchmesser. Es ist flach, der Apex ist leicht erhaben. Der Nabel ist mäßig tief und weit. Es hat 5,5 bis 6 Windungen, die bis auf den letzten Umgang gleichmäßig zunehmen. Der letzte Umgang nimmt dann viel stärker zu und der Durchmesser der letzten Windung ist mehr als doppelt so groß wie die vorletzte Windung. Oft ist die letzte Windung im Vergleich zur Windungsachse der ersten Umgänge etwas abgesenkt. Die Oberfläche weist schwache Anwachsstreifen auf, die besonders zur Naht hin etwas rauer werden bzw. einen runzeligen Eindruck machen. Ansonsten ist das Gehäuse aber glatt und matt glänzend. Die Schale ist gelbbraun, dunkelbraun bis rotbraun. Der Körper des Tieres ist blaugrau gefärbt; Fühler und Körperoberseite sind häufig noch etwas dunkler.

Gehäuse von unten, Blick in den Nabel

Fortpflanzung und Lebensweise

Die Tiere werden nach acht oder neun Monate geschlechtsreif und paaren sich im Frühsommer. Die Eiablage beginnt ab Juli und zieht sich bis in den Herbst hinein. Die einzelnen Gelege enthalten 3 bis 10, maximal bis 18 Eier, die weißlich-trüb sind. Der Durchmesser beträgt 1,4 bis 1,7 mm. Insgesamt werden pro Tier etwa 70 Eier produziert. Die Entwiclungsdauer ist temperaturabhängig und dauert etwa 4 Wochen. Die Jungen schlüpfen als fertige kleine tierchen. Sie können ein Alter von ca. zwei Jahren erreichen. Sie lebt räuberisch von Regenwürmern und anderen Schnecken. Vor allem junge Exemplare der Bänderschnecken-Arten bis etwa 10 mm Größe und junge Nacktschnecken sind die Hauptbeute. Daneben frisst die Große Glanzschnecke auch frisches Pflanzenmaterial.

Vorkommen und Verbreitung

Die Art kommt in feuchten und geschützten Standorten in Wäldern unter Laub, zwischen Felsen und auch in Gärten und Gewächshäusern vor. Die Art war ursprünglich nur in West- und Südwesteuropa bis nach Südwestdeutschland heimisch. Sie ist aber mittlerweile in ganz Mitteleuropa verschleppt. In Skandinavien ist sie nur in Gärten und Gewächshäusern nachgewiesen. Inzwischen kommt sie auch in anderen gemäßigten Regionen der Erde vor. In Neuseeland ist die räuberische Große Glanzschnecke eine ernsthafte Bedrohung für die einheimischen Arten[1].

Systematik

Die Gattung Oxychilus wird von manchen Autoren in bis zu sechs Untergattungen unterteilt. Die Große Glanzschnecke wird in dieser Klassifikation der Nominatuntergattung Oxychilus (Oxychilus) Fitzinger, 1833 zugerechnet. Die Große Glanzschnecke wurde 1837 von Henrik Henriksen Beck unter dem Namen Helix (Helicella) Draparnaudi zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Die Fauna Europaea verzeichnet 13 Synonyme.

Einzelnachweise

  1. Karin Mahlfeld: Impact of introduced gastropods on molluscan communities, northern North Island PDF

Literatur

  • Klaus Bogon: Landschnecken Biologie, Ökologie, Biotopschutz. 404 S., Natur Verlag, Augsburg 1990 ISBN 3-89440-002-1
  • Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3
  • Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knore: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105-156, Dresden 2008 ISSN 1864-5127 PDF
  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oxychilus draparnaudi — Oxyc …   Wikipedia

  • Oxychilus — The ventral surface of a shell of Oxychilus cellarius Scientific classification Kingdom …   Wikipedia

  • Oxychilus cellarius — Keller Glanzschnecke Keller Glanzschnecke (Oxychilus cellarius) Systematik Ordnung: Lungenschnecken (Pulm …   Deutsch Wikipedia

  • Große Glanzschnecke — (Oxychilus draparnaudi) Systematik Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata) Unterordnung …   Deutsch Wikipedia

  • Oxychilidae — Glanzschnecken Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) Systematik Unterklasse: Orthog …   Deutsch Wikipedia

  • Glanzschnecken — Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) Systematik Unterklasse: Orthogastropoda …   Deutsch Wikipedia

  • Список моллюсков Польши — Содержание 1 Брюхоногие 2 Двустворчатые 3 См. также 4 Ссылки …   Википедия

  • Список моллюсков Чешской Республики — Список моллюсков Чешской Республики. В данный список включены все сухопутные и пресноводные моллюски Чешской Республики. Фауна типа на этой территории включает 247[1] видов. Из них 219[1] видов брюхоногих, из которых 50[1] пресноводные и 169[1]… …   Википедия

  • List of molluscs recorded in Poland — There is around 260 species of molluscs living in the wild in Poland. ystematic listList is in zoological order. The Polish name is in brackets.The source for the non marine species on this list is: [http://www.gnm.se/gnm/clecom/eng… …   Wikipedia

  • List of molluscs recorded in the Netherlands — The non marine species:There are 197 non marine mollusc species living in natural habitats in the Netherlands. Native species: there are 169 gastropod species (52 freshwater , 117 land species) and 28 freshwater bivalve species living in natural… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”