- Oxycoccus palustris
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Gewöhnliche Moosbeere Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Heidekrautartige (Ericales) Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae) Gattung: Heidelbeeren (Vaccinium) Art: Gewöhnliche Moosbeere Wissenschaftlicher Name Vaccinium oxycoccos L. Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos, syn. Oxycoccus palustris Pers.) ist ein Vertreter der Heidelbeeren (Vaccinium) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist eine Charakterpflanze der Bulte in Bult-Schlenken-Komplexen von Regenmooren, kommt aber auch in Zwischenmooren und Bruchwäldern vor. Kennzeichnend für diesen Zwergstrauch sind ihre zu dünnen Fäden reduzierten „Stämme“, mit denen sie flach über Torfmoospolster rankt.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der wissenschaftliche Name Oxycoccos leitet sich vom griechischen oxys = sauer/scharf und kokkos = Beere ab. Damit wird Bezug auf die sauer schmeckenden Beeren genommen.
Beschreibung
Die Gewöhnliche Moosbeere ist ein immergrüner, fadenförmig niederliegend wachsender Zwergstrauch (holziger Chamaephyt), deren Stängel bis zu einen Meter weit kriechen können. Sie wird etwa zwei bis sechs Zentimeter hoch. Die Blätter sind ledrig, elliptisch bis lanzettlich mit der größten Breite am Grund. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits weißlich grün, ganzrandig und mit zur Spitze hin umgerollten Rand und kahl. Sie werden fünf bis zehn Millimeter lang.
Die rosafarbenen, endständigen Blüten sitzen zu ein- bis viert auf bis zu fünf Zentimeter langen Blütenstielen. Diese hat zwei rote, ein bis zweieinhalb Millimeter lange Vorblätter. Die Krone der Blüten wird fünf bis sieben Millimeter lang und hat vier bis fünf zurückgeschlagene Zipfel. Die Früchte erreichen bis zu achtzehn Millimeter im Durchmesser. Nach der Fruchtform werden mitunter verschiedene Formen unterschieden. Die Früchte sind gelbrot bis rot, teils gesprenkelt. Die Pflanze blüht von Mai bis August. Die Früchte reifen ab August.[1]
Standort und Verbreitung
Die Moosbeere wächst bevorzugt auf Moorböden. Die Moosbeere ist zirkumpolar verbreitet, bis etwa 71° nördlicher Breite. In Skandinavien, im Baltikum, Nordrussland, Japan und Nordamerika kommt sie häufig vor. In den Alpen wächst sie bis zu einer Höhe von 1500 Metern.
Ökologie
Die Blüten der Moosbeere werden durch Insekten bestäubt (Entomogamie). Die Samen werden durch Verzehr der Früchte und Ausscheidung der Samen durch Tiere verbreitet (Endochorie).
Die Pflanze ist eine Halblichtpflanze, das heißt sie wächst bei vollem Licht, erträgt aber bedingt eine Beschattung. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf nassen und ausgesprochen stickstoffarmen, meist sauren bis mäßig sauren Böden.[2]
Der Bau der Pflanze als Anpassung an Wasserverfügbarkeit und Gasstoffwechsel spiegelt ihre Standortbedingungen wider. Die Moosbeere ist skleromorph. Die ledrigen, etwa zwölf Millimeter langen Blätter sind durch Festigungsgewebe hart. Die Blattunterseite ist wachsig und schützt die Blätter so vor Wasserverlusten im Winter.
Während die meisten Tiere die harten ledrigen Blätter der Gewöhnlichen Moosbeere verschmähen, ernährt sich die Raupe des Moosbeeren-Grauspanners (Carsia sororiata) und wahrscheinlich auch des Hochmoor-Perlmutterfalters (Boloria aquilonaris) ausschließlich von dieser Pflanze. Eine dritte Art, die aber auch verwandte Heidekrautgewächse (Ericaeae) befrisst, ist der Hochmoorbläuling (Plebeius optilete).
Gefährdung und Schutz
Die Gewöhnliche Moosbeere ist weltweit nicht gesetzlich geschützt. Sie gilt aber in Deutschland als gefährdet (Gefährdungskategorie 3). Die Bestandesentwicklung wird als konstant angegeben, das heißt ihr Rückgang deckt sich mit ihrer Zunahme. Die Art ist in der Bundesrepublik heimisch (indigen). Ihr Arealanteil beträgt hier zwischen zehn und 33 Prozent.
Inhaltsstoffe
Die Moosbeere ist essbar. Die Beeren sind reich an Vitamin C (15 - 30 mg/100 g), Mineralstoffen (0,2 - 0,3 %), Pektin (0,4 - 0,8 %), organischen Säuren (vor allem Zitronensäure, Benzoesäure und Chlorogensäure) und Zucker (2,4 - 6,1 %). Ihre Standorte liegen überwiegend in Naturschutzgebieten. Daher ist das Sammeln der Früchte nur in Ausnahmefällen möglich. Ihre roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack, der etwa dem der Preiselbeeren ähnelt. Moosbeeren passen zu Wildschwein-, Hirsch- oder Rehbraten. Regional werden sie auch zu Eierkuchen und Quarkgerichten gereicht.
Quellen und weiterführende Informationen
Einzelquellen
- ↑ H. Haeupler, Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- ↑ Heinz Ellenberg, H.E. Weber, R. Düll, V. Wirth, W. Werner, D. Paulißen: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Scripta Geobotanica 18, Verlag Erich Goltze, 1992, ISBN 3-88452-518-2
Literatur
- M. Natkevičaitė-Ivanauskienė: Lietuvos TSR flora Bd. V. Vilnius 1976.
Weblinks
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