PA 38

PA 38
Piper PA 38

Die PA-38 Tomahawk ist ein zweisitziges Ganzmetall Flugzeug mit Bugrad Fahrwerk, T-Leitwerk und Flügeln in Tiefdecker Anordnung. Angetrieben wird es von einem luftgekühlten Vierzylinder Viertakt Boxermotor mit Vergaser und Magnetzündung. Gedacht war die Tomahawk für die Anfangsschulung von angehenden Piloten.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die weitverbreiteten Trainings- und Schulungsflugzeuge Cessna C150 und C152 waren für ihr sehr gutmütiges Trudelverhalten bekannt und entsprechend auch dem schwierigen Einleiten von beabsichtigtem Trudeln. Die Cessna C150/152 waren wie die meisten Sportflugzeuge so konstruiert, das sie praktisch selbstständig aus dem Trudeln ausleiten. Das Flügelprofil der Tomahawk (Nasa GA(W)-1 Whitcomb) erfordert dagegen einen bestimmten Steuerungs "input" vom Piloten, um aus dem Trudeln auszuleiten. Piper hatte vor Entwicklungsbeginn US-Fluglehrer nach Ihren Vorstellungen eines idealen Trainers befragt. Ein besser "trudelbares" Flugzeug stand dabei ganz oben auf der Liste. Daher wurde der Tomahawk trudelfähiges Verhalten in das Pflichtenheft geschrieben.

Das Leitwerk in "T" Anordnung lag bei Produktionsbeginn voll im Trend. Bis zum Erscheinen der Flugzeuge der Diamond Aircraft Industries war die Tomahawk die modernste Konstruktion auf dem Markt der Trainingsflugzeuge.

Produktion

Das erste Produktionsjahr war 1977. Das Flugzeug war bis 1982 ununterbrochen in Produktion, bei Produktionsstop waren 2484 Tomahawk hergestellt worden.

1981 und 1982 hergestellte Modelle wurden als Tomahawk II bezeichnet. Diese Flugzeuge waren mit einer verbesserten Kabinenheizung und Frontscheiben-Enteisung(Defroster), einer verbesserten Höhenruder Trimmung, verbesserter Geräuschdämmung und größeren 6 Zoll Rädern sowie weiteren Verbesserungen ausgestattet.


Flugeigenschaften

Die Tomahawk hat sich im Laufe der Jahre bei manchen Piloten einen eher schlechten Ruf erworben, dies jedoch zu Unrecht.

Untersuchungen der NTSB haben ergeben, dass die Tomahawk tatsächlich eine geringere Unfallrate als die Cessna 150/152 hat. Die Tomahawk hat jedoch einen höheren Anteil an Unfällen, die durch unbeabsichtigtes Einleiten eines "überzogenen Flugzustandes" verursacht wurden. Piper hat durch diverse Maßnahmen, besonders an der Tomahawk II, das Trudelverhalten verbessert.

Der negative Ruf hat dazu geführt, dass dieses Muster auf dem europäischem Gebrauchtflugzeugmarkt unterbewertet ist. Wer ein günstiges Flugzeug zum "Stundensammeln" sucht, ist mit der Tomahawk gut beraten.

Die Tomahawk hält fliegerisch keine Überraschungen bereit, solange die Fluggeschwindigkeiten nach Flughandbuch eingehalten werden.

Das T-Leitwerk wird z.B. erst bei etwa 35 bis 40 KT IAS genügend von der Luft angeströmt, um ausreichend wirksam zu sein. Dies muss bei Start und Landung berücksichtigt werden.

Das "Trudeln" lässt sich nach dem Standardverfahren gemäß Flughandbuch ausleiten. Die Tomahawk geht recht schnell in einen voll entwickelten Trudelzustand und verliert dabei relativ viel Höhe.

Die Landeklappen sorgen im ausgefahrenen Zustand hauptsächlich für einen erhöhten Luftwiderstand und nur für wenig mehr Auftrieb, was besonders durch die nur um ca. 3 Knoten unterschiedlichen Überziehgeschwindigkeiten deutlich wird. (49 KT CAS mit ausgefahrenen und 52 KT CAS mit eingefahrenen Landeklappen).

Im Reiseflug fällt eine gewisse Unruhe um die Hochachse auf. Im Flug ist die sehr gute Rundumsicht und das geräumige Cockpit von Vorteil.

Die für ein Flugzeug seiner Zeit gute Wirtschaftlichkeit (Verbrauch etwa 23 Liter Avgas pro Stunde bei 90 Knoten IAS) und die gute Reichweite sind weitere Pluspunkte. Ein Non-Stop Flug z.B. von Bremen nach Stuttgart lässt sich bei entsprechendem Wetter ohne Probleme in ca. drei Stunden durchführen.

Durch die beidseitig leicht zu öffnende Cowling ist das Triebwerk gut zugänglich, was eine effektive Vorflugkontrolle erleichtert.

Spezifikation (PA-38-112 Tomahawk)

  • Crew: 1 Pilot + 1 Passagier
  • Länge: 7,04 m
  • Spannweite: 10,36 m
  • Höhe: 2,77 m
  • Flügelfläche: 11,6 m²
  • Leergewicht: 512 kg
  • höchstzulässiges Startgewicht: 758 kg
  • Triebwerk: 1x Avco Lycoming O-235-L2A(Bendix magnetos) & -L2C(Slick mags), 112 PS (85 kW)

Leistungsdaten

  • Höchstgeschwindigkeit (VNE): 138 KT IAS (255 km/h)
  • Reichweite: 867 km
  • Dienstgipfelhöhe: 13.000 ft (4.000 m)
  • Steigrate: 718 ft/min (219 m/min)
  • Flächenlast: 65,38 kg/m²

Weblinks


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