PK-NW

PK-NW
Sarhad (Urdu)
North-West
Frontier Province
(engl.)
Nordwestprovinz
Basisdaten
Hauptstadt: Peschawar
Status: Provinz
Fläche: 74.521 km²
Einwohner: 21.706.054 (2006)
Bevölkerungsdichte: 291,3 Einw./km² (2006)
ISO 3166-2: PK-NW
Karte
Nordwestprovinz

Die pakistanische Nordwestprovinz (englisch North-West Frontier Province, daher häufig NWFP, auch Nordwestliche Grenzprovinz) ist sehr stark von den Afghanen bevölkert, die man auch Pathanen oder Paschtunen nennt. Große Teile der Provinz gehörten einst zu Afghanistan. Die Hauptstadt der NWFP ist Peschawar. Die Nordwestprovinz und die Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATA) werden von den Afghanen Ost-Afghanistan oder auch Paschtunistan genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die NWFP grenzt an die Nordgebiete, das teilautonome Asad Kaschmir, an die Provinz Punjab – mit der es das Hauptstadtterritorium Islamabad umschließt –, an die Stammesgebiete unter Bundesverwaltung, sowie an Afghanistan (im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten). Mit einer Fläche von 74.521 km² ist die NWFP die flächenmäßig kleinste Provinz Pakistans. Während sich die Ebene um die Provinzhauptstadt Peshawar auf ca. 340 m ü. Meeresspiegel erstreckt, reicht der höchste Gipfel der Provinz, der Tirich Mir auf 7'750 müM. Die westlichen Gebiete an der Grenze zu Afghanistan sind sehr trocken mit spärlicher Vegetation; die zentralen und östlichen Berggebiete hingegen gehören bereits zum subtropischen kontinentalen Hochland, mit schneereichen Wintern, kühlen Sommern sowie Winter- und Sommerregen. Im Tiefland um Peshawar erreicht das Quecksilber im Juni/Juli hingegen bis zu 45°C.

Die NWFP ist die waldreichste Provinz Pakistans. Gemäß dem Forest Sector Master Plan von 1993 sind 17% der Fläche bewaldet (Pakistan: 4,8%), während 15% landwirtschaftlich genutzt werden (Pakistan: 23%). Diese offiziellen Zahlen werden von Experten jedoch bezweifelt, da eine Abholzung der Wälder nach wie vor rasch voranschreitet. Mehrere Berichte kamen denn auch zum Schluss, dass der Wald in den zugänglichen Gebieten der NWFP ohne drastische Maßnahmen bis ins Jahr 2025 verschwunden sein wird. Häufigste Arten sind unter den Nadelbäumen Himalaya-Zeder, Tränen-Kiefer, Pinus roxburgit, Pindrow-Tanne, Pinus excelsa und Pinea smithiana. Häufigster Laubbaum ist die Walnuss.

Administration

In ihrer heutigen Form besteht die NWFP seit 1901, als sie von der britischen Besatzungsmacht auch ihren heutigen Namen erhielt (den besonders die Bevölkerungsmehrheit der Paschtunen nicht liebt). Administrativ ist sie in 24 Distrikte unterteilt: Distrikte in der Nordwestprovinz.

Daneben umfasst die Provinz 25'700 km² sogenannte Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATAs – Federally Administered Tribal Areas), in denen weder Provinz- noch Staatsregierung viel Einfluss haben. Diese FATAs werden gegenüber dem Staat durch einen Politischen Agenten vertreten.

Im Februar 2009 unterzeichnete die Administration in Peschawar eine Vereinbarung, wonach im Bezirk Malakand künftig die Scharia angewandt wird. [1] Im April 2009 erfolgte dieses für den Bezirk Swat[2][3]

Bevölkerung

1998 lebten 17,7 Mio. Menschen in der NWFP. Seit 1950 hat sich die Bevölkerung beinahe vervierfacht. Die heutige Wachstumsrate liegt bei 2,82%/Jahr, was die höchste Rate in ganz Pakistan darstellt. Über 83% aller Menschen leben im ländlichen Raum, bei einer Bevölkerungsdichte von 238 Personen/km² (nach dem Punjab die zweithöchste Pakistans). Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt 8 Personen. Die Analphabetenrate für Männer liegt bei 49%, für Frauen bei 81%. Pashtu wird von 73,9% der Bevölkerung (1998) gesprochen, gefolgt von Hindko (18%), wobei viele Leute auch die Nationalsprache Urdu sprechen. 1998 bezeichneten sich 99,4% der Bevölkerung der NWFP als Muslime.

Geschichte

In der Zeit der britischen Herrschaft stellte die North-West Frontier die Außengrenze des Britischen Weltreichs dar. Die größte Konzentration von Einheiten der British Indian Army befand sich hier, an der Grenze nach Afghanistan. Die Briten befürchteten, dass Russland von dort zum Angriff um die Vorherrschaft in Zentralasien, dem The Great Game, antreten würde. Aus diesem Grund begannen hier die Anglo-Afghanischen Kriege.

Einzelnachweise

  1. Tagesschau:Scharia-Recht gilt künftig im Nordwesten Pakistans
  2. Scharia im Swat-Tal
  3. Pakistan: Scharia im Swat-Tal durchgesetzt

Weblinks


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