- Aston Martin Lagonda Ltd.
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Aston Martin Lagonda Limited Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1913
(als Bamford & Martin Ltd.)Unternehmenssitz Gaydon, Warwickshire Unternehmensleitung Ulrich Bez CEO/Aufsichtsratsvorsitzender
David Richards VerwaltungsratsvorsitzenderProdukte Website Aston Martin ist ein britisches Unternehmen, das exklusive Sportwagen herstellt. Das Unternehmen Aston Martin wurde 1914 von Lionel Martin und Robert Bamford gegründet. 1915 wurde der erste als Aston Martin bezeichnete Wagen auf seine Holzspeichenräder gestellt. Die Marke erhob den Anspruch, Rennwagen für die Straße zu bauen und beteiligte sich daher intensiv am Autorennsport. Bis zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs entstanden nur wenige Hundert Aston Martins.
Im Jahr 1947 übernahm der britische Unternehmer David Brown das Unternehmen Aston Martin. Seine Initialen DB finden sich auch heute noch in den Modellbezeichnungen. Obwohl seine Ära von Rennsporthöhepunkten und einer erfolgreichen Modellpolitik begleitet war, musste Brown das Unternehmen 1972 wegen finanzieller Probleme verkaufen. 1987 übernahm Ford zunächst 75 % der Aston-Martin-Anteile und 1994 den Rest. [1]
Da bis heute überwiegend in Handarbeit gefertigt wird, stellte das Unternehmen bis zu seinem neunzigjährigen Bestehen nur rund 16.000 Autos her. Berühmt wurde die Sportwagenmarke aus Newport Pagnell vor allem durch die James-Bond-Filme. Das erste Mal fuhr der Geheimagent ihrer Majestät in Goldfinger mit einem Aston Martin, dem DB5.
Im März 2007 verkaufte Ford die Mehrheit der Anteile an Aston Martin an ein Konsortium um das britische Rennsportunternehmen Prodrive unter Vorsitz des Geschäftsführers David Richards.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg
Die Unternehmensgeschichte von Aston Martin beginnt 1914. Die Gründer Lionel Martin (1878–1945) und Robert Bamford (1883–?) hatten im Januar 1913 unter dem Namen Bamford & Martin Ltd. an der Callow Street im Westen Londons einen kleinen Handel mit Fahrzeugen der Marke Singer begonnen. Mit diesen Wagen nahmen die beiden auch an verschiedenen Rennen teil, und sie hatten bald den Wunsch, bessere und renntauglichere Fahrzeuge auf die Räder zu stellen. Nachdem Lionel Martin auf einem Singer mit mäßigem Erfolg am Bergrennen von Aston Hill teilgenommen hatte, entstand die Idee für den Namen: Aston Martin.
Das junge Unternehmen fand ein neues Domizil am Henniker Place in West Kensington. Im März 1915 wurde der erste Aston Martin zugelassen, ein Prototyp, der den Spitznamen „Coal Scuttle“ (Kohlenkasten) erhielt. Ein zweiter Prototyp entstand erst Ende 1920 am kurz zuvor bezogenen Standort in der Kensingtoner Abingdon Road. Robert Bamford hatte das Unternehmen zu dieser Zeit gerade verlassen, da er wenig Interesse an der geplanten Serienfertigung von Automobilen hatte. Seine Stelle nahm inzwischen der amerikanische Millionärssohn Graf Louis Vorow Zborowski (1895–1924) ein, der auch so manche Finanzspritze für das Unternehmen bereitstellte. Als Rennfahrer verdiente Zborowski im Mai 1922 für Aston Martin die ersten Rennmeriten, als er im Oval von Brooklands mit einem Schnitt von 122 km/h zehn Weltrekorde brach. Doch im Oktober 1924 kam der Graf beim Großen Preis von Italien in Monza ums Leben, und Lionel Martin geriet immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten. Auch neue Geldgeber konnten den Konkurs im Jahr 1925 nicht mehr aufhalten. Martin verließ sein Unternehmen; er starb 20 Jahre später bei einem Verkehrsunfall in der Gloucester Road in Kingston.
Lord Charnwood hatte bereits mehrmals Aston Martin finanziell unterstützt und übernahm jetzt das Regiment. Gemeinsam mit Domenico Augustus Cesare Bertelli und William Somerville Renwick begann er im Oktober 1926 an einem neuen Firmenstandort an der Victoria Road in Feltenham, Middlesex, mit der Aston Martin Motors Ltd. neue Modelle zu bauen. Bertelli und Renwick brachten in das Unternehmen einen selbst entwickelten 1,5-Liter-Motor mit vier Zylindern ein. Lord Charnwood steuerte zumindest einen guten Namen bei. Auf dieser Basis entstanden ab 1927 nacheinander Aston Martins unter den Typenbezeichnungen „International“, „Le Mans“, „Mark II“ und „Ulster“. Fortan sammelten Aston Martin-Rennfahrzeuge Siegpunkte bei allen bekannten Autorennen, von der Tourist Trophy über die Mille Miglia bis zu den 24-Stunden-Rennen von Le Mans und Spa.
Die Aston Martin Motors Ltd. fand Ende 1932 einen neuen Eigentümer, Sir Arthur Sutherland, der seinen Sohn Gordon mit der Geschäftsführung betraute. Ende 1935 hatte der 1,5-Liter-Motor ausgedient, und man begann mit der Entwicklung einer 2-Liter-Maschine. Außerdem entschied man sich ab 1936, auch „zivilere“ Fahrzeuge zu bauen. Auf Basis des neuen Modells 15/98 entstanden offene Viersitzer, Drophead Coupés und Saloons. Der Imagetransfer von der Rennstrecke auf die Straße gelang so vorbildlich, dass sich schon im Mai 1935 im The Grafton Hotel an Londons Tottenham Court Road eine kleine Fangemeinde zum ersten automobilen Markenclub der Welt zusammenschloss: der Aston Martin Owners Club (AMOC) zählt heute weltweit knapp 5.000 Mitglieder.
Aus dem Rennsport zog sich Aston Martin nunmehr zurück und überließ Privatfahrern das Feld. 1936 schied Bertelli, den man intern „Our Bertie“ nannte, aus dem Unternehmen aus. Er hatte der frühen Rennära von Aston Martin maßgeblich seinen Stempel aufgedrückt. Aston Martin machte sich in den 1920er- und 1930er-Jahren auf den Rennstrecken der Welt einen guten Namen und hatte trotz finanzieller Engpässe überlebt.
Mit der Entwicklung des „Atom“ wollte Aston Martin zukunftsweisende Technik mit modernem Stromliniendesign auf die Straße bringen. Doch als der Prototyp im Frühjahr 1939 entstand, hatte Gordon Sutherland mit seinem Konstrukteur Claude Hill keine Zeit mehr, das Fahrzeug zur Serienreife zu entwickeln. Von 1941 bis 1946 wurde am „Atom“ nicht mehr weitergearbeitet. Seit der Unternehmensgründung bis 1945 wurden lediglich rund 700 Fahrzeuge der Marke Aston Martin gebaut. Im Schnitt entstand seit 1919 nur alle zwei Wochen ein neuer Aston Martin.
Die Ära David Brown
Nach dem Krieg kamen die Arbeiten am „Atom“ nicht mehr richtig in Gang, und Aston Martin konnte sich auch nicht aus seiner anhaltenden Finanzmisere befreien. Im Februar 1947 schlug die Stunde des David Brown (1904–1993). Der britische Unternehmer hatte bisher unter anderem mit dem Verkauf von Traktoren gutes Geld verdient und schon lange einen Hang zu sportlichen Automobilen. Er kaufte für 20.000 Pfund die von Gordon Sutherland angebotene kränkelnde Aston Martin Motors Ltd. und übernahm kurz darauf auch Lagonda. Das in Staines nahe London ansässige Unternehmen Lagonda konnte einen Sechszylinder-DOHC-Motor bieten, den der damals schon legendäre Walter Owen Bentley konstruiert hatte.
Der ehemalige Aston-Martin-Besitzer Gordon Sutherland und Konstrukteur Claude Hill blieben im Vorstand des Unternehmens, und schon 1948 begann man mit der Produktion des neuen Modells 2-Litre Sports als Drophead Coupé. Inoffiziell wird das Modell auch DB 1 genannt, wobei DB für David Brown steht.
Auch der Rennsport wurde wieder aufgenommen. 1949 startete Aston Martin in Le Mans und holte mit den Piloten „Jock“ St. John Horsefall und Leslie Johnson auch gleich einen Klassensieg. Doch Horsefall verunglückte bei einem späteren Rennen tödlich. Kurz darauf wurde David Brown auf den begabten Mechaniker und Rennstrategen John Wyer aufmerksam und holte ihn 1950 in seinen Rennstall. Bis 1963 wurden die beiden zu einem überaus erfolgreichen Duo im Rennsport.
Nun wollte sich Brown allerdings möglichst bald von dem noch aus Vorkriegszeit stammenden Bertelli-Zweilitermotor trennen. Zwei wesentliche Komponenten für ein Erfolg versprechendes neues Modell waren bereits vorhanden: das Fahrwerk aus dem „Atom“ und der Motor von Lagonda. Der in Grauguss gefertigte 2,6-Liter-Sechszylinder leistete 105 PS. Im April 1950 wurde der DB 2 angekündigt. Dieses neue Fahrzeug holte bereits im Juni, wieder einmal in Le Mans, den Sieg in der Klasse bis 3 Liter und den fünften Platz in der Gesamtwertung. Im Jahr darauf wiederholte der neue Leiter des Aston-Martin-Werksteams, John Wyer, mit seinen Fahrern den Erfolg.
Der Österreicher Eberan von Eberhorst, der früher mit Ferdinand Porsche für die Auto Union konstruiert hatte, brachte 1951 den DB 3 auf die Räder. Daher finden sich bei diesem Wagen auch Porsche-typische Konstruktionsmerkmale: Doppelrohr-Leiterrahmen, Torsionsstabfederung und Längslenkervorderachse. Doch trotz technischer Finessen und einer Hubraumerhöhung auf 3 Liter war dem DB 3 kein sportlicher Erfolg beschieden. Von Eberhorst kehrte bald nach Deutschland zurück, um seine Arbeit bei der im Westen neu gegründeten Auto Union wieder aufzunehmen.
Aus Geldmangel dauerte es bis 1954, bis die Konstruktionstätigkeiten am Nachfolger DB 4 begannen. Im selben Jahr bezog David Brown mit Aston Martin einen neuen Firmensitz in Newport Pagnell, bis heute die Heimat der Marke. Als der DB4 im Jahr 1958 auf der London Motor Show präsentiert wurde, besaß er elegante Linien aus dem Hause Carrozzeria Touring und einem neuen Sechszylinder-Aluminiummotor mit 3,7 Litern Hubraum von Tadek Marek.
In den Jahren 1954 bis 1957 waren die Rennerfolge angesichts der scharfen Konkurrenz durch Ferrari, Mercedes-Benz, Jaguar und Maserati ausgeblieben. Zwischen 1957 und 1959 holten Aston Martins jedoch wieder zahlreiche Siege, unter anderem als Höhepunkt die Markenweltmeisterschaft 1959, und festigten ein für alle Mal das Image vom Rennwagen für die Straße.
Das nächste Modell, der DB5, erschien im Oktober 1963 mit Vierlitermotor und der Wahl zwischen einer Dreistufen-Automatik oder einem manuellen Fünfganggetriebe von ZF. Mit diesem Wagen legte Aston Martin erstmals wieder den Schwerpunkt von der Rennpiste auf die Serienproduktion. Die Nachfrage stieg, Aston Martin war endgültig in den Kreis der exklusiven Sportwagen-Serienhersteller aufgestiegen. Die Produktion wurde verdoppelt, und eines der 1021 produzierten Exemplare festigte noch mehr den Ruhm der Marke: In den James-Bond-Spielfilmen Goldfinger von 1964 und Thunderball von 1965 war ein DB 5 der Dienstwagen von 007, von Q dezent mit Sonderausstattungen versehen. Als Spielzeugmodell mit funktionsfähigem Schleudersitz im Maßstab 1 : 43 von Corgi eroberte dieser Aston Martin damals auch unzählige Kinderzimmer.
Schon 1965 folgte der DB 6, der in der weiterentwickelten Form als Mk II bis 1970 im Angebot blieb. Erstmals unter der Ägide von David Brown bot man unter der Bezeichnung „Volante“ auch eine Cabrioletversion an, immerhin mit elektrisch betätigtem Verdeck – eine Premiere in einem europäischen Serienfahrzeug. Der DB 6 präsentierte sich auch neuerdings als echter Viersitzer.
1967 brach das Modell DBS mit den bis dahin stark italienisch geprägten Linien: Das neue, hausintern gestaltete Design stammte von William Towns. Doch erst 1969 war Tadek Mareks neuer 5,3-Liter-V8-Motor fertig. Die Typenbezeichnung wurde daraufhin in DBS V8 geändert. Ab 1971 wurde die finanzielle Lage bei Aston Martin abermals prekär: David Brown machte immer weniger Gewinne mit seinen Landmaschinen, die bis dahin das Engagement bei Aston Martin und Lagonda gestützt hatten. Die Aston Martin Lagonda Ltd. verursachte trotz 3,2 Millionen Pfund Umsatz jährlich ca. 1,2 Millionen Verlust. David Brown entschied sich 1972 zum Verkauf.
Damit endete, zumindest für die meisten Enthusiasten der Marke, die „glanzvollste Epoche“ von Aston Martin. Die ersten 25 Nachkriegsjahre brachten der Marke große Rennerfolge und ein erstklassiges Renommee als Sportwagenhersteller. Für nur 100 Pfund ging die Aston Martin Lagonda Ltd. Anfang 1973 an die Company Developments, einen Zusammenschluss von Geschäftsleuten aus Birmingham.
Wechselvolle Jahre
David Brown blieb vorerst dem Unternehmen als Vorstandsmitglied erhalten. Nach einem kurzen Stopp kam die Produktion nach sechs Wochen wieder in Gang. Personal wurde abgebaut, das Kürzel DB verschwand schnell aus den Typenbezeichnungen, und im Mai 1972 erschienen modifizierte Versionen der bestehenden Baureihen Vantage und V8. Dem Konsortium der Birminghamer Geschäftsleute war jedoch kein Erfolg beschieden. Am 30. Dezember 1974 wurde ein Konkursverwalter eingesetzt, und entsprechend dem vorherrschenden Zeitgeist verfolgten viele Zeitgenossen den Abstieg der Edelautomobilschmiede mit Häme. Hinzu kam eine Wirtschaftskrise, die England bereits das ganze Jahr über heimsuchte und die ca. 175 Mitarbeiter von Aston Martin um ihre Arbeitsplätze fürchten ließ.
Rettung kam in letzter Minute Mitte 1975 durch zwei Geschäftsleute aus Übersee: Peter Sprague, ein US-amerikanischer Unternehmenssanierer, und George Minden, ein kanadischer Restaurantbesitzer und Rolls-Royce-Händler, übernahmen die Führung. Ab 1976 kamen die Geschäfte langsam wieder in Gang. Durch die scharfen US-Abgasnormen konnten Aston Martins bereits seit einiger Zeit nicht mehr in Nordamerika verkauft werden. Technische Optimierungen und Änderungen an den Vergasern halfen, bessere Werte zu erhalten, und der Export in die USA wurde wieder aufgenommen. Trotzdem blieb das wirtschaftliche Umfeld für Luxussportwagen eher ungünstig. Unter dem Namen Lagonda kam 1976 ein sehr modern gezeichneter Wagen auf den Markt. Diese neue viertürige Luxuslimousine mit der Technik der V8-Sportwagen sollte dem Unternehmen den Weg in die Zukunft bereiten. Doch der Verkaufserfolg des Wagens war gering. Sprague und Minden verließen das Unternehmen und überließen die Führung ihren Teilhabern Victor Gauntlett und Tim Hearley. Bis 1984 gab es nochmals einige Besitzerwechsel, und schließlich, 1985, hießen die Eigentümer von Aston Martin Victor Gauntlett und Peter Livanos. Durch diese Ereignisse litt die Fahrzeugentwicklung in Newport Pagnell. Bis Mitte der 1980er Jahre stand immer noch lediglich der V8 in seinen Varianten Saloon (Coupé), Volante (Cabriolet) und Vantage (Saloon mit modifizierter Karosserie und höherer Leistung) im Angebot.
Aston Martin unter der Regie von Ford
Im Jahr 1986 zeigte sich ein Hoffnungsschimmer: John Wyer, der nach seinem Ausscheiden bei Aston Martin den Bau des GT40 bei Ford mitverantwortete, knüpfte Kontakte zwischen den beiden Unternehmen. Und die Ford Motor Company zeigte Interesse an Aston Martin, obwohl das Unternehmen wieder einmal ein Sanierungsfall war. Die Modellreihe V8 wurde noch einmal überarbeitet, der Motor erhielt eine neue Einspritzung, und das Interieur wurde geringfügig verändert. Sonderausführungen des V8 Volante, der Vantage Volante mit Vantage-typischen Kotflügelverbreiterungen und Spoilern sowie der höheren Leistung und eine nach Prinz Charles benannte Prince-of-Wales-Serie mit Vantage-Technik, aber nicht verbreiteter und bespoilerter Ausführung und noch edlerem Interieur, leiteten die Einstellung der V8-Serie ein.
1989 stand ein neues Modell bereit: Mit dem Virage startete Aston Martin in eine neue und bisher erfolgreiche Zukunft. Er hatte eine neue Karosseriestruktur und einen überarbeiteten V8-Motor. Auch von dieser Serie gab es ab 1992 eine Volante- und ab 1993 eine Vantage-Version.
1991 übernahm der Ford-Manager Walter Hayes die Führung der Marke, und als David Brown anlässlich seines 89. Geburtstags am 10. Mai 1993 nach Newport Pagnell eingeladen wurde, kam es zur Wiederauflage der berühmten Initialen: David Brown selbst schlug vor, das neueste Modell DB7 zu nennen. Den Serienproduktionsbeginn sollte Brown allerdings nicht mehr erleben, denn er starb im September desselben Jahres. Der DB7 wurde der bis dahin erfolgreichste Aston Martin mit über 6.000 gebauten Fahrzeugen. Er war eine Weiterentwicklung eines von der Ford-Tochter Jaguar entwickelten Sportwagens auf der Bodengruppe des XJ-S, der diesen ersetzen und an deren E-Type anknüpfen sollte, aber nicht zu einem damals als für Jaguar angemessen geltenden Preis hätte verkauft werden können. Als Aston-Martin-Modell jedoch ließ sich der Preis erzielen. Zudem war es für Ford wichtiger, bei Aston Martin eine zweite Baureihe zu lancieren als den XJ-S bei |Jaguar abzulösen. Letzterer wurde stattdessen 1991 überarbeitet und erst 1996 durch den XK8 ersetzt.
Der Designer Ian Callum gestaltete die vorhandene Karosseriestruktur des Prototyps so um, dass der Wagen als Aston Martin erkennbar war. Der Motor war ein auf dem Motortyp AJ16 von Jaguar basierender Sechszylinder-Reihenmotor mit Eaton-Kompressor. Jaguar hatte diesen Motortyp als AJ6 bereits 1982 herausgebracht; es war ein bewährtes Aggregat. Er leistete im DB7 246 kW (in den Jaguar Sportlimousinen 235 kW) und blieb damit nur knapp hinter dem V8 der doppelt so teuren Virage-Serie (257 kW). 1999 wurde der von Cosworth als Project SG überarbeitete Jaguar-V12 eingebaut. Der neue Motor leistete seinerzeit 309 kW und wurde ebenfalls in die Modelle Vanquish (2002) und DB 9 (2004) eingebaut.
1996 erfuhr die Virage-Baureihe ein markantes Facelift und wirkte ohne die Rückleuchten vom VW Scirocco und die Frontleuchten vom Audi 100 optisch wesentlich moderner. Das äußere Erscheinungsbild entsprach weitgehend dem der 1993 vorgestellten Vantage-Version. Fortan hieß die Baureihe wieder „V8“. Sie endete 2000 mit der rund 600 PS starken Vantage-Le-Mans-Edition, die leicht am verkleideten Kühlergrill zu erkennen ist, und insgesamt 1050 produzierten Autos.
Im Jahre 2005 entstand wiederum eine V8-Baureihe, doch markiert diese nun das untere und nicht wie früher das obere Ende der Modellskala. Und auch James Bond holte sich wieder einen Aston Martin: Im Film Stirb an einem anderen Tag ('Die Another Day') (2002) durfte er einen Vanquish fahren – von Q mit ein paar Ford-untypischen Extras ausgestattet. Seit Juli 2000 ist der ehemalige Porsche-Technikvorstand und jetzige Ford-Manager Dr. Ulrich Bez Geschäftsführer des Unternehmens.
Am 12. März 2007 verkündete Ford die Trennung von der Mehrzahl der Anteile an der Marke Aston Martin. Zwei Investmentgruppen – Investment DAR und ADEEN Investment –, geführt von David Richards, übernehmen die Ford-Anteile. David Richards ist gleichzeitig der Vorstandsvorsitzende von Prodrive und Aston Martin.
Im Sommer 2007 wird – nach Beendigung der Vanquish-Produktion – das Aston-Martin-Stammwerk in Newport Pagnell geschlossen und – um Platz für ein Neubaugebiet zu machen – teilweise abgerissen. Damit werden Aston Martins nur noch in den neuen Werken in Gaydon und ab 2009 von Magna Steyr in Graz (mit Verwaltungssitz Oberwaltersdorf) produziert.
Im Januar 2009 kündigte Aston Martin an, unter Leitung von David Richards erstmals seit dem Sieg 1959 wieder beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans anzutreten. Der in Zusammenarbeit mit Lola, Michelin, Koni und BBS entwickelte Wagen wird von einem Aston-Martin-Motor angetrieben werden und soll in der LMP1-Klasse antreten.[2]
Fahrzeugtypen und Baujahre
Zeitleiste der Aston-Martin-Modelle von 1948 bis heute Typ Ära David Brown 1947–1972 Diverse Besitzer Ab 1986 zu 75 %, von 1993 bis 2007 zu 100 % Teil von Ford Unabhängig 40er 50er 60er 70er 80er 90er 2000er 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Sportwagen DB1 DB2 DB2/4 DB4 DB5 DB6 DB7 DB2 Vantage DB4 Vantage DB5 Vantage DB6 Vantage DBS /
DBS V8V8 Virage V8 V8 Vantage Vantage V8 Vantage V8 Vantage V12 Vanquish DBS DB7 Vantage DB9 Sonderfahrzeuge DB4 GT Zagato V8 Zagato DB7 Zagato AR1 Limousinen 2.6-Litre 3-Litre Rapide Lagonda Rapide Rennwagen DB3 DBR9 Unter der Marke Lagonda vertrieben Bodengruppe vom Jaguar XJS 1914–1921 „Coal Scuttle“, verschiedene Renn- und Testwagen 1923–1925 Lionel Martin Series 1927–1932 1.5-litre Tourer & Sports, International (ab 1929) 1932–1933 Le Mans 1934–1935 Mark II, Ulster 1936–1939 Open Sports Tourer 1936–1940 2-litre Speed, 15/98, C-Type 1939–1946 Atom 1948–1950 2-litre Sports (DB1) 1950–1953 DB2 1951–1953 DB3 1953–1955 DB2/4 1953–1956 DB3/S 1955–1957 DB2/4 Mark II 1956 DBR1/300 1957–1959 DB2/4 Mark III 1958–1963 DB4 1959–1963 DB4 GT 1961–1963 DB4 GT Zagato 1961–1964 Lagonda Rapide 1963–1965 DB5 1965–1969 DB6 1967–1972 DBS 1969–1970 DB6 Mark II 1969–1977 DBS V-8 1972–1989 V8 Saloon, V8 Vantage (ab 1977), V8 Volante (ab 1979), V8 Vantage Zagato (ab 1986) 1976–1989 Lagonda (4-türige Luxuslimousine, in drei Serien) Es gab auch einen Lagonda auf DBS-Basis. 1980 Bulldog 1989–1994 Virage 1992 4-türige Limousine auf Virage-Basis (quasi der Lagonda-Nachfolger, auch ein Shooting Brake ist entstanden) 1993 Lagonda Vignale by Ghia 1992–2000 Virage Vantage 1996–2000 V8 Coupé und V8 Vantage (V600) 1994–2000 DB7 1999–2003 DB 7 Vantage V12 2000 Lagonda Shooting Brake – ein durch das Unternehmen Roos Engineering zum Kombi
umgebauter Lagonda Serie III mit dem Interieur eines Serie IV-Lagonda.2001–2004 V12 Vanquish 2003–2004 DB7 Zagato, DB AR1 2004 DB9 als Coupé und Volante, Vanquish S 2005 V8 Vantage 2006 DBS (für den James Bond-Film Casino Royale produziert) 2007 Rapide (Studie) Literatur
- Typenkompass Aston Martin & Lagonda – Serienmodelle seit 1948, Michael Schäfer (2008), ISBN 978-3-613-02928-6
- Aston Martin, Rainer W. Schlegelmilch, Hartmut Lehbrink, Könemann (2006), ISBN 3829048327
- Aston Martin DB4, DB5 & DB6, Jonathan Wood, The Crowood Press (2000), ISBN 1861263309
- Aston Martin DBs und Lagonda, Andrew Whyte, Heel (1989), ISBN 3922858740
- Die Aston Martin Lagonda Ltd. in Newport Pagnell, Michael Schäfer, ISBN 3980614204
- Aston Martin, Alle Serien-Sportwagen nach 1945, Henry Rasmussen, Motorbuch Verlag (1992), ISBN 3613014742
- Aston Martin, Schlegelmilch, Lehbrink, von Osterroth, Tandem Verlag, 2005, ISBN 3-8331-1058-9
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ History Timeline [1] (englisch, HTML mit Flash)
- ↑ http://www.astonmartinracing.com/news?a=05eff989-79e7-4dcc-9857-e9312652746e
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