- Pageos
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Der geodätische Satellit PAGEOS (Abk. für Passive Geodetic Satellite) war ein großer Ballonsatellit, der 1966 für Zwecke des Satelliten-Weltnetzes gestartet wurde.
Er hatte etwa 30 m Durchmesser und eine Bahnhöhe von rund 4000 km. Seine dünne Hülle aus Mylar wurde im Weltraum durch chemische Reaktionen aufgeblasen und hielt ihre Gestalt trotz baldiger Einschläge von Mikrometeoriten mehrere Jahre lang.
In den Jahren 1969 bis etwa 1972 wurden tausende Richtungsmessungen auf Fotoplatten durchgeführt, die auf 46 mobilen fotografischen Observatorien (Weltnetz-Stationen) und etwa 100 weitere Satellitenkameras entfielen. Das globale Vermessungsnetz wurde aus über 100 terrestrischen Messlinien zwischen den 46 Observatorien aufgebaut, indem jeweils 2-4 dieser Stationen den Satelliten PAGEOS simultan beobachteten. Diese spezielle Schnittmethode trägt den Namen Stellartriangulation.
PAGEOS war freiäugig deutlich sichtbar - anfangs von etwa 2 mag (ähnlich dem Polarstern, gegen Ende 3-4 mag (als die Ballonhülle schon zusammenzufallen begann). Gegen Mitte der 1970er Jahre verglühte der Satellit in der hohen Atmosphäre.
Das Satelliten-Weltnetz (fertiggestellt 1973) verband erstmals alle 6 Kontinente und einige Inseln mit einer Genauigkeit von etwa 5 Meter, was 10-20 mal genauer als frühere Erdmessungen war.
Siehe auch
- Echo 1, Echo 2, GEOS (NASA), Geodätischer Satellit
- Astrometrie, Satellitengeodäsie, Erdellipsoid
- Hellmut Schmid, Ivan I. Mueller, Kurt Arnold
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