Paint-Ball

Paint-Ball
Zwei Paintballspieler auf einem Waldspielfeld
Ein SupAir Spielfeld
Grüne Paintballs

Paintball ist ein Mannschaftssport, bei dem Gegenspieler mit Hilfe von Luftdruckwaffen und Farbmunition markiert werden. Markierte Spieler müssen das Spielfeld verlassen.

Paintball bekommt seinen Namen durch die verwendete Farbmunition, die aus mit Lebensmittelfarbe gefüllten Gelatinekugeln des Kalibers.68 (0,68 Inch Durchmesser, d. h. 17,3 mm) besteht, die durch den Gasdruck einer CO2- oder Druckluftflasche mit dem sogenannten Markierer, einer Luftdruckwaffe, verschossen werden. In Deutschland sind solche Markierer ab dem 18. Lebensjahr frei erwerbbar.

Der Paintballsport verbreitet sich stetig. In Deutschland gibt es, neben anderen Turnierserien, die Deutsche Paintball Liga (DPL). Diese besteht aus der 1.Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Bundesliga sowie 4 Regionalligen, 4 Landesligen und 4 Bezirksligen. Die Millennium Series ist eine europäische Turnierserie welche in London, Malaga, Paris Bitburg bzw. am Nürburgring und in Toulouse stattfindet.

In den Vereinigten Staaten werden Paintball-Turniere schon seit Jahren im Fernsehen ausgestrahlt. In Deutschland berichtet seit 2007 der Sender rheinmaintv über die Spieltage der 1. Bundesliga.

Inhaltsverzeichnis

Spielarten

Recreational Paintball (Abk. RecBall, dt. Freizeit-Paintball) ist der Überbegriff für jedes Paintball-Spiel, bei dem nicht um Geld gespielt wird. RecBall enthält viele verschiedene Spielarten, so z. B. Big Games und Scenario Games. Es gibt eine Vielzahl an Variationen von RecBall-Spielfeldern. So wird sowohl im Wald als auch auf speziell angelegten Feldern oder in Hallen gespielt. Man spielt es nur zum Spaß und zur körperlichen Ertüchtigung ohne einem Team anzugehören und dem Druck zu unterliegen, gewinnen zu müssen.

Speedball

Speedball ist ein Überbegriff für Paintballspiele, die sich auf relativ kleinen, übersichtlichen und ebenen Feldern abspielen. Speedball ist eine Spielart mit meistens künstlichen Deckungen. Das Spiel wird durch die kurzen Entfernungen und für beide Parteien gerecht angeordneten Deckungen sehr schnell gespielt.

Sup’Air Ball

Beim Sup’Air Ball sind die Deckungen aufblasbare geometrische Körper, also Zylinder, Kegel, Kästen etc. Turniere finden heutzutage fast ausschließlich auf Sup’Air Ball-Feldern statt. Weitere Details siehe unter SupAir.

Hyper Ball

Hyper Ball war ein Versuch, Turnierpaintball aus den Wäldern auf offene Konzeptspielfelder zu verlegen. Kunststoffröhren verschiedener Durchmesser und Längen wurden als Deckungen benutzt. Kurz nach der Einführung dieser Spielfeldform wurde sie bereits durch Sup’Air Ball abgelöst und spielt heute keine Rolle im Turnierpaintball mehr.

XBall

Eine jüngere Form des Paintballsports, für die das klassische Sup’Air Ball-Format mediengerecht aufbereitet wurde. Die Mannschaften spielen im Fünf-Mann-Format rundenbasierend gegeneinander um Punkte – immer zwei Mannschaften gegeneinander auf Zeit. Je einen Punkt gibt es für das „Reißen“ und „Hängen“ der Flagge, oder das Betätigen eines Buzzers. Das Spiel wird hier nach dem Hängen der Flagge nicht beendet, sondern für zwei Minuten unterbrochen, in denen die Spieler Anweisungen des Trainers bekommen, ausgewechselt werden und sich auf das nächste Spiel im Spiel vorbereiten können. Danach startet das nächste (Punkte)Spiel von vorne. Das Spiel ist dadurch wesentlich schneller geworden und die Mannschaften spielen risikofreudiger, da der Verlust einer Fahne nicht die Niederlage für das Spiel bedeutet. Ebenso ist die Größe der Mannschaften gewachsen. Es treten zwar nur je fünf Mann gegeneinander an, jedoch über eine längere Zeit. Daher gibt es meistens mehrere „Lines“, die auf das Feld gehen, ähnlich wie beim Eishockey.

Woodland

Das klassische Woodlandspielfeld befindet sich im Wald und enthält keine oder nur sehr wenige künstliche Deckungen. Die Bezeichnung Woodland wird auch als Überbegriff für alle Spielarten verwendet, die auf unebenem oder unübersichtlichem Terrain gespielt werden. Spielfelder dieser Art sind die ursprünglichen Spielfelder, die im Paintball Verwendung fanden. In Deutschland sind solche Felder heutzutage schwierig zu finden, da die rechtlichen Bestimmungen eine legale Eröffnung erschweren. Woodland ist nicht zu verwechseln mit illegalem Spielen im Wald. Unter den Überbegriff Woodland fallen auch:

Szenario

Diese Spielart basiert auf „szenischen“ oder Themenhintergründen, wobei die Themen von Film- und Buchvorlagen bis zu geschichtlichen Vorlagen reichen. Hier dienen die Themen allerdings nur als „Umgebung“, auf der das Szenario aufgebaut wird. Des Weiteren kommen taktische Aspekte zum tragen, wobei hier die Vorbilder bei Polizei oder Armee zu suchen sind. Erstes Ziel ist das erfüllen der Aufgabe, dabei kann es passieren das man am Ende nicht eine Paint verschossen hat. Zusätzlich dazu wird auch die Ausrüstung dieser Spielart angepasst, Replikas, Helme, … und die Menge der Paints wird beschnitten.

Kurzdefinition Turnierpaintball

Paintball ist eine Trendsportart aus den USA, bei der zwei Teams, bestehend aus fünf oder sieben Personen, auf einem Platz von etwa einem Viertel der Größe eines Fußballfeldes, der mit aufblasbaren Hindernissen versehen ist, versuchen zum jeweils gegenüberliegenden Startpunkt zu gelangen, um die dortige Flagge zum eigenen Startpunkt zurück zu bringen. Hierbei ist jeder Spieler mit einem Markierer ausgerüstet, der es ihm möglich macht, Farbkugeln zu verschießen um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen oder gegnerische Spieler aufzuhalten. Platzt eine Farbkugel auf einem Spieler oder seiner Ausrüstung auf, scheidet dieser aus dem laufenden Spiel aus.

Spielausrüstung

Die Ausrüstung eines Paintball Spielers umfasst viele Teile, dazu gehört die persönliche Schutzausrüstung, der Markierer, die Druckluftflasche und der Hopper.

Schutzausrüstung

Schutzmaske von vorne
Die abgebildete Maske ist doppelt verglast (Thermalmaske) und der Kieferbereich ist aus weichem Gummi.

Da es beim Paintball-Sport ohne entsprechende und qualitativ hochwertiger Schutzausrüstung zu empfindlichen Verletzungen kommen kann, ist das Tragen von Schutzausrüstung pflicht.

Schutzmaske seitlich
Gut zu erkennen: Die Ohren werden durch die Maske ebenfalls geschützt.

Schutzmaske

Die Bewegungsenergie von Paintballs ist ausreichend, um den Spielern gefährliche Verletzungen im Gesicht zuzufügen. Daher ist das Tragen einer Schutzmaske auf dem Spielfeld vorgeschrieben. Das verwendete Sicherheitsglas (meistens Polycarbonate) des Sichtfensters ist so beschaffen, dass es der Bewegungsenergie der Paintkugeln widersteht.

Laufkondom

Ein Barrel Sock (deutsch: Laufkondom) wird über den Lauf gestülpt und hat den Zweck ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses abzufangen. So platzt die Paintball-Kugel in dem Laufkondom. Von vielen Spielfeldbetreibern wird verlangt, außerhalb des eigentlichen Spielfeldes ein Laufkondom zu verwenden. Früher verwendete man oft einen Barrel Plug (deutsch: Laufstopfen), diese Barrel Plugs werden immer häufiger nicht mehr akzeptiert, da diese sich nach einem oder zwei Schüssen lösen können. Die Laufkondome sind sicherer und werden daher bevorzugt. Mit dieser Sicherheitsausrüstung ist es für andere Spieler, Zuschauer oder Platzpersonal leicht zu erkennen, ob ein Markierer gesichert ist oder nicht.

Bluterguss durch einen Paintball-Treffer

Weitere Schutzausrüstung

Neben der Schutzmaske werden beim Paintball-Sport häufig weitere Ausrüstungsteile getragen. Neoprenbinden oder einfache Schals finden Anwendung als Hals- bzw. Kehlkopfschutz. Diese Ausrüstung soll helfen Blutergüsse zu verhindern oder zu minimieren. Neben einem Suspensorium werden oft Knie- und Ellenbogenprotektoren getragen, die besonders bei SupAir-Spielern auf hartem Hallenboden bevorzugt eingesetzt werden, um Hechtsprünge (genannt „Superman“) über Deckungen hinweg abzudämpfen. Auch Handschuhe werden von vielen Spielern getragen, da die Hände, vor allem aber die Finger sehr empfindlich sind.

Markierer

Hier unterscheidet man zwei Klassen:

  1. Pump-action-Technic-Markierer, bei denen für jeden Schuss der Markierer repetiert werden muss.
  2. Semiautomaten, die bei jedem Abdrücken einen Schuss auslösen und automatisch den nächsten Paintball nachladen. Innerhalb der Semiautomaten-Klasse werden Markierer, die einen elektronischen Abzug besitzen, als e-Pneumaten bezeichnet. Diese Bezeichnung ist manchmal irreführend, weil traditionellerweise nur Markierer als ePneumaten bezeichnet werden, bei denen der gesamte Schussablauf elektronisch gesteuert wird. Günstigere Markierer, bei denen der mechanische Abzug durch eine elektromagnetische Vorrichtung ersetzt wurde, werden oft ebenfalls als ePneumaten bezeichnet.


Elektropneumatischer Markierer der Firma Dye, Modell DM6 mit Hopper und HP-Flasche

Die Schussrate der Markierer kann theoretisch bis zu ca. 30–35 Bälle pro Sekunde betragen, wird aber durch technische Vorrichtungen beschränkt. Der hauptsächlich begrenzende Faktor bei der Schussrate besteht darin, dass nicht schnell genug Paintballs in den Schusskanal eingeführt werden können. Ursache dafür ist die mangelnde Festigkeit der Farbbälle. Diese zerplatzen leicht wenn sie gedrückt werden und verschmutzen dann den Schusskanal, was zur weiteren Platzern führt die das Schussbild nahezu unberechenbar macht.

Das Markieren erfolgt mittels einer Farbkugel („Paintball“) mit dem Kaliber .68 (d. h. Durchmesser 17,3 mm). Sie besteht aus einer Gelatinehülle, die mit Lebensmittelfarbe gefüllt ist. Trifft der Ball auf ein Hindernis, so platzt er meistens auf und hinterlässt einen farbigen Fleck. Rote Farbe ist in der deutschen Paintballszene verpönt, wenn auch nicht verboten. Nahezu alle deutschen Dachorganisationen von Wettbewerbsveranstaltungen untersagen allerdings die Benutzung roter Farbe. Hauptgrund ist die Verwechslungsgefahr mit Blut unter dem sicherheitstechnischen Aspekt der unzweifelhaften Feststellung einer vorliegenden Verletzung. Weiterer Grund ist selbstverständlich auch die martialische Erscheinung von „Kunstblut“, die dem angestrebten Image als gemeinschaftsfördernden Freizeitsport entgegensteht.

Paintball-Markierer fallen in Deutschland unter das Waffengesetz. Sie dürfen ab dem 18. Lebensjahr, wie Luftgewehre oder Schreckschusswaffen, frei erworben werden.

Hochdruck-/Pressluftflasche

Die Hochdruck-/Pressluftflasche (kurz HP-Flasche von engl. High Pressure), speichert die benötigte Druckluft zum beschleunigen der Paintballs. Die übliche Druckhöhen sind 200 Bar (3000 psi) und 300 Bar (4500 psi) mit üblichen Volumen von 0,8 - 1,5 Liter. Um die Druckluft nutzen zu können wird mit Hilfe eines HP Regulators ein Arbeitsdruck von 30 bis 60 bar (450 - 850psi) erzeugt. Der Regulator ist dabei an der Spitze der Flasche eingeschraubt. Die Flasche besteht entweder aus Aluminium oder aus einer Kombination von Aluminiumkern und umwickeltem Kunststoffgewebe um Gewicht zu sparen. Die Flaschen unterliegen strengen Sicherheitskontrollen und müssen in der Regel alle 5 Jahre erneut durch den TÜV überprüft werden. HP-Flaschen haben sich mittlerweile gegen die früher weit verbreiteten CO2-Flaschen durchgesetzt, da im Gegensatz zu CO2 der HP Druck nicht von der Temperatur abhängt und auf lange Sicht ein HP-System auch kosteneffizienter ist.

Hopper

Hopper (auch Ammo-Box oder Kugelbehälter)

Als „Hopper“ oder auch Loader wird der Munitionsbehälter bezeichnet, der sich meistens oberhalb des Markierers befindet.

Es existieren

  • Schüttelhopper, die die Kugelzufuhr rein durch die Erdanziehungskraft gewährleisten bzw. durch Schütteln die Paintballs zum Nachrollen bringen und
  • elektrische Hopper, die durch einen internen, elektrisch angetriebenen Quirl die Paintballs in Bewegung halten und ein Verstopfen verhindern.
  • Eine Sonderversion der Hopper sind die so genannten „Forcefeeder“, bei denen die Munitionszufuhr nicht über die Schwerkraft erfolgt, sondern die Paintballs mit Kraft („Force“) in den Markierer gedrückt werden, um so sehr hohe Schusskadenzen zu erreichen. So werden bis zu 40 Balls per Second (Bälle pro Sekunde, Bps) möglich. Diese Variante ist meistens elektrisch, es gibt aber auch mechanische Varianten, bei denen eine Feder (wie bei einer Uhr) aufgezogen werden muss (Q-Loader).

Spielvarianten

Capture the Flag

Capture the Flag wird normalerweise sieben gegen sieben gespielt (häufigste Spielvariante), je nach Turnier und Feldgröße kann die Spieleranzahl allerdings von zwei gegen zwei bis zehn gegen zehn variieren. Gespielt werden kann sowohl auf einem SupAir-Feld oder in einem Woodland-Feld. Jede Gruppe startet von ihrem „Lager“. Dort ist auch die eigene Fahne gut sichtbar angebracht. Ziel ist es nun, die gegnerische Flagge zu erobern, und sie ins eigene Lager zu bringen. CTF ist die meistverbreitete Spielvariante und gängig auf nationalen und internationalen Turnieren. Die Spielvariante Center Flag wird dagegen meistens beim schnelleren XBall verwendet. Alle anderen Spielvarianten spielen im Turniersport eine untergeordnete Rolle und werden meistens von Hobbyspielern praktiziert.

Center Flag

Center Flag wird wie „Capture the Flag“, aber mit nur einer Flagge in der Mitte des Spielfeldes, gespielt. Als Variante „Buzzer Game“ mit einem Knopf, dem so genannten „Buzzer“, den man drückt oder als „Kick the Bucket“, wo ein Hütchen umgeworfen wird. Diverse andere Spielvarianten existieren, finden im Turnier jedoch keine Verwendung.

Elimination

Bei Elimination treten in der Regel zwei Mannschaften zu fünf Spieler gegeneinander an. Es wird so lange gespielt, bis der Letzte einer Mannschaft markiert ist und somit ein oder mehrere Spieler der gegnerischen Mannschaft übrig sind. Diese Variante wird häufig von Amateuren gespielt, da die taktische Komponente hierbei nicht besonders groß ist und gerade für Spieler, die zum ersten Mal mit Paintball in Berührung kommen, leicht zu verstehen und vor allem leicht zu spielen ist.

Paint the King

Bei Paint the King sind in jedem Team sechs Spieler. Jeweils einer davon muss versuchen, die durch den Schiedsrichter versteckte Krone zu finden. Wenn derjenige sie hat, muss sein Team ihn beschützen und das andere Team versucht, ihn zu markieren um die Krone zu erobern. Das Team gewinnt, welches am längsten die Krone in Besitz hatte. In der Regel muss man eine Gesamtzeit von 180 Sekunden erreichen.

Last Man standing

Last Man standing ist ein Jeder-gegen-Jeden Spiel und hat somit nichts mit Teamspiel zu tun. Die teilnehmenden Spieler starten an verschiedenen Stellen. Jeder markierte Spieler muss das Feld verlassen, der letzte Spieler gewinnt. Um eventuelle dauerhafte Zurückhaltung der Spieler zu vermeiden, wird nach einer bestimmten Zeit der sogenannte „Sudden Death“-Modus verkündet. Hier müssen die Spieler einen vorher abgemachten Punkt erreichen, was zum sofortigen Sieg führt. Eine weitere Variante dieser Spielart ist das "Hopper Game" hierbei gelten dieselben Regeln wie vorher, allerdings zählen nur Treffer auf den Hopper, damit ein Spieler das Feld verlassen muss. Der Hopper darf mit allem geschützt werden, was man hat.

Team Deathmatch

Team Deathmatch ist ähnlich wie Elimination. Der Unterschied ist, dass es zwei Halbzeiten gibt und die Spieler, wenn sie getroffen sind, wieder ins Spiel kommen. Gewonnen hat die Mannschaft, die die meisten Punkte hat.

Präsident

Präsident wird mit zwei Mannschaften gespielt. Allerdings ist in der einen Mannschaft ein Spieler mehr, der Präsident (dieser ist mit einem bunten Leibchen gekennzeichnet). In diesem Spiel muss der Präsident einen auf dem Spielfeld vereinbarten Punkt erreichen ohne markiert zu werden. Die eine Mannschaft spielt gegen den Präsidenten und versteckt sich auf dem Feld, die andere Mannschaft beschützt den Präsidenten (da dieser keinen Markierer hat). Das Spiel ist beendet, wenn der Präsident den vereinbarten Punkt erreicht hat, oder markiert wurde (in diesem Fall ist es egal, ob noch Spieler des Präsidenten im Spiel sind).

Begrifflichkeit und Entwicklung zum Sport

Die Bezeichnung „Gotcha“, die ausschließlich in Deutschland für das 1981 in den Vereinigten Staaten entstandene Spiel z. T. verwendet wird, ist ein amerikanischer Slangausdruck und steht für „I got you!“.[1] International und auch vom Ursprung her fallen sämtliche Formen des Spiels unter den Begriff „Paintball“.

Während Turniere schon kurz nach der Entstehung von Paintball abgehalten wurden[2], gab es erst 1992–93 einen Quantensprung in Richtung Paintball als Sport mit der Gründung der NPPL. Mit den ersten Fernsehübertragungen von Paintballturnieren durch ESPN 1993 und den ersten Paintball-Weltmeisterschaften 1996 etablierte sich der Sport und war nun einem breiteren Publikum zugänglich.

Heutzutage teilen sich die Paintballspieler landläufig in „Fun-Spieler“ und „Turnier-Spieler“. Während Turnier-Spieler ausschließlich auf Sup’Airball-Felder anzutreffen sind, ist die Fun-Spieler-Gemeinde oft auf Waldspielfeldern zu finden.

Oft wird, in der Öffentlichkeit und auch in der deutschen Paintballgemeinde, Woodlandpaintball als „Gotcha“ bezeichnet. International wird hauptsächlich zwischen „Rec-Playern“ („Rec“ wie recreational), also Spielern, die Paintball als Freizeitbeschäftigung ansehen und „Tournament-Playern“, also Turnierspielern unterschieden.

Rechtliche Situation

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Deutschland

Paintball Markierer dürfen erst ab dem 18. Lebensjahr frei erworben werden und müssen eine entsprechende Kennzeichnung besitzen.[3] Bei Verletzungen trägt jeder Spieler die Eigenverantwortung und ein Gegenspieler kann rechtlich nicht für eine Verletzung belangt werden. Paintball-Markierer[4] dürfen nicht überall verwendet werden. Das Spiel ist nur auf dafür bestimmtem, umfriedeten Gelände erlaubt. Der Zugang zum Gelände muss somit abgesperrt sein (z. B. Zaun), so dass sich kein unbeteiligter Passant in die Schusslinie verirren kann, und es muss derart beschaffen sein, dass daraus kein Schuss nach außen dringt (z. B. Fangnetz). Das Spielen beispielsweise im öffentlichen Wald verstößt somit gegen das Gesetz, in der Regel wird wegen unbefugten Führens von Schusswaffen ohne Waffenschein ermittelt.[5] Um Paintball spielen zu dürfen, braucht man ein geeignetes Privatgelände, dessen Eigentümer das Spielen auch gestattet. Bei einem solchen Gelände handelt es sich nicht um eine Schießstätte im Sinne des Waffengesetzes. Beim Transport müssen sich die Markierer in einem verschlossenen Behältnis befinden, müssen getrennt von der Munition transportiert werden und dürfen nicht schussbereit sein, d. h. mit nur wenigen Handgriffen fertig geladen sein.

Österreich

Das Paintballspiel selbst ist grundsätzlich nur auf eigens dafür eingerichteten und genehmigten Paintballsportanlagen erlaubt. Spiele in freiem Gelände oder Wald sind aufgrund der Gefahr für unbeteiligte Dritte verboten.

Die Ausübung des Sports ist meistens schon ab 14 Jahren im Beisein eines Erziehungsberechtigten möglich. Ab 16 Jahren ist das Spielen auf den meisten Anlagen mit Vorlage einer schriftlichen Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten gestattet. Zur Zeit sind in den einzelnen Bundesländern Gesetze in Vorbereitung, welche das Mindestalter zur Ausübung des Paintballsports auf 18 Jahre anheben sollen.

Schweiz

Paintball-Markierer dürfen nicht überall verwendet werden. Das Spiel ist nur auf dafür bestimmtem, so genanntem umfriedeten, Gelände erlaubt. Der Zugang zum Gelände muss somit abgesperrt sein (z. B. Zaun), so dass sich kein unbeteiligter Passant in die Schusslinie verirren kann, und es muss derart beschaffen sein, dass daraus kein Schuss nach außen dringt (z. B. Fangnetze, mind. 3 m hoch). Das Spielen beispielsweise im öffentlichen wie auch in privaten Wald verstößt somit gegen das Waffen-, Natur-, und Jagdgesetz. Auf Anzeige wird wegen Gefährdung Dritter, Störung von Wildtieren und Umweltverschmutzung durch die Farbe ermittelt. Bußen bis 5000 CHF und bedingten Gefängnisstrafen sind möglich. Um Paintball spielen zu dürfen, braucht man ein geeignetes Privatgelände, dessen Eigentümer das Spielen auch gestattet, zudem müssen die nötigen Genehmigungen von Gemeinden und Behörden erteilt werden. Diese Gelände werden genaustens geprüft und durch Spezialisten abgenommen. Erfüllt ein Spielfeld die Anforderungen, wird es zum Spielen freigegeben.

Im Kanton Zürich ist Paintball im Wald seit Anfang 2008 nicht mehr möglich, da die entsprechenden Bewilligungen nicht mehr erteilt werden.

Spieler

Paintball versteht sich als Teamsport. Gefordert sind vor allem Teamwork und taktisches Geschick. Mit dem Wachsen des Sports und des Spielablaufes sind immer mehr Athletik und körperliche Fitness gefordert. Von einigen amerikanischen und englischen Firmen wird es sogar zur Mitarbeiterschulung eingesetzt. Aber auch in Deutschland werden die Hallen und Felder immer öfter von Firmen- und Freizeitgruppen gebucht.

Gerade das Woodlandspiel mit Tarnkleidung wird in Deutschland skeptisch aufgenommen und oftmals mit Wehrsport und Kriegsverherrlichung in Verbindung gebracht. Anhänger der Spielart weisen diese Analogie jedoch vehement von sich und betonen den Teamaspekt des Spiels. Um dies zu unterstreichen wurde im Jahr 2000 von Dipl.-Päd. Linda Steinmetz eine „Gutachterliche Stellungnahme zur Gewaltaffinität der Mitglieder der (deutschen) Paintball-/Gotcha-Szene“ erstellt, woraus hervor geht, dass „Paintballer […] in ihren Alltagszusammenhängen keineswegs aggressiv [sind]. Dieses betrifft ebenso den Kneipenbesuch oder Einkäufe wie das Verhalten nach Verlassen des Spielfeldes bei einem Turnier. Die Fähigkeit des Thrillerlebens scheint nicht inflationär geworden zu sein. Die Gruppen-/Szenemitglieder sehen keine Abnutzung oder Gewöhnung im ‚Reizkonsum‘, die stärkere oder gar ‚realere‘ Erlebnisse abverlangen.“[6]

Literatur

  • Daniel Maiberg: Paintball – Das Buch! Fakten, Tipps und Spielarten. Kretschmann Mediamarketing 2006. ISBN 3-9809567-1-7

Weblinks

Quellen

  1. Aufgrund eines Films namens „Gotcha!“ Ende der 80er Jahre
  2. NSG National Championship 1983
  3. F in 5 Eck
  4. Hinweise im Umgang mit Markierer
  5. vgl. § 52 WaffG
  6. Das komplette Gutachten ist hier zu finden.

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