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Peter Pakesch (* 1955 in Graz, Österreich) ist ein österreichischer Ausstellungskurator und Museumsleiter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Pakesch begann ein Architekturstudium, betätigte sich aber auch schon früh als Künstler. Erste Erfahrungen als Ausstellungskurator machte er von 1976 bis 1979 im Forum Stadtpark, dem er seit 1970 angehört. Nach Projekten beim steirischen herbst und der Organisation von Performances (Kipper Kids und Reindeer Werk) mit dem Schwerpunkt nonverbales Theater im Jahr 1978 richtete er zusammen mit Peter Weibel die Ausstellung Kunst im Schaufenster aus. 1980 folgte ein Studienaufenthalt in New York, der wichtige Begegnungen und Beteiligungen an Aktivitäten im Umfeld von Fashion Moda und der Times Square Show brachte.[1]
Nach seiner Rückkehr nach Österreich und dem endgültigen Abbruch seines Architekturstudiums eröffnete Pakesch 1981 seine eigene Galerie in Wien, in der er erste Ausstellungen mit Künstlern wie John Baldessari, Herbert Brandl, Ilya Kabakow, Mike Kelley, Martin Kippenberger, Sol LeWitt, Albert Oehlen, Franz West und Heimo Zobernig unternahm. 1986 gründete er gemeinsam mit dem Grazer Kulturpolitiker Helmut Strobl den Grazer Kunstverein, dem er bis 1988 als künstlerischer Leiter vorstand. Im Rahmen dieser Tätigkeit publizierte er die interdisziplinäre Zeitschrift Durch. Für die Wiener Festwochen organisierte er zusammen mit Hubert Klocker das Projekt Protect Me From What I Want, eine Kooperation von Jenny Holzer und Keith Haring. 1990 begründete er in Zusammenarbeit mit Johannes Schlebrügge die Zeitschrift Fama & Fortune Bulletin heraus.[1]
Im Jahr 1993 schloss Pakesch seine Galerie in Wien. In den 12 Jahren seiner Tätigkeit als Galerist konnte er österreichische Künstler wie Franz West und Heimo Zobernig international erfolgreich positionieren. In den folgenden Jahren arbeitete er als freier Kurator für die Nationalgalerie in Prag, 1996 übernahm er die Position des Direktors an der Kunsthalle Basel. Dort stellte er in jüngere Künstler wie Olafur Eliasson, Michel Majerus oder Pawel Althamer erstmals in einen musealen Kontext. In der Zeit von 1996 bis 1998 bereiste er als Mitglied des Soros International Advisory Board Länder der postkommunistischen Welt. In Basel positionierte er die Kunsthalle im regionalen Umfeld, stärkte zugleich ihre internationale Reputation und schaffte die Grundlagen für einen umfassenden Umbau des Hauses. 1997 heiratete er die Schauspielerin und Filmproduzentin Michaela Leutzendorff, 1998 wurde Tochter Josepha geboren.[1]
Seit 2003 bekleidet Peter Pakesch die Position des Intendanten und künstlerischen Leiters am Landesmuseum Joanneum in Graz, dem ältesten und zweitgrößten Museum Österreichs. In diesen Tätigkeitsbereich fiel auch die Eröffnung und Programmierung des Grazer Kunsthauses im europäischen Kulturhauptstadtjahr 2003. Zusammen mit dem wissenschaftlichen Leiter des Museums, Wolfgang Muchitsch, betreibt er die Erneuerung dieses großen Komplexes. Seit 2003 wurden die Sammlungen der Volkskunde, der Provinzialrömischen Archäologie, der Alten Galerie und der Jagdkunde neu konzipiert und aufgestellt. Zurzeit wird an der Erneuerung der Präsentation weiterer archäologischer Sammlungen, der Naturwissenschaften und der Kulturgeschichte gearbeitet. Neben den Ausstellungen im Kunsthaus Graz ist Pakesch an diversen Ausstellungsprojekten am gesamten Landesmuseum Joanneum beteiligt. Von 2003 bis 2008 wirkte Pakesch im Universitätsbeirat der TU Graz.[1]
Ausstellungen und Performances (Auswahl)
Forum Stadtpark, steirischer herbst, Grazer Kunstverein (1977-2001)
- Laurie Anderson (1979)
- Valie Export (Körpersplitter, 1978)
- Jochen Gerz (Marsyas, 1978)
- Ilya Kabakow (Vor dem Abendessen, 1988)
- Kipper Kids (1978)
- Joseph Kosuth (1979)
- Ingeborg Lüscher (1977)
- Albert Oehlen (Der Übel, 1987)
- Michelangelo Pistoletto (1988)
- Reindeer Werk (1978)
- Künstlerschaufenster (1979, kuratiert zusammen mit Peter Weibel)
- Körper & Körper (1991, kuratiert zusammen mit Elisabeth Printschitz)
- Abbild (2001)[1]
Galerie Peter Pakesch Wien (1981-1993)
- Hermann Nitsch (1981)
- Herbert Brandl (1982, 1983, 1985, 1986, 1988, 1990, 1992)
- Schwerter zu Zapfhähnen (Werner Büttner, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen, 1983)
- Otto Zitko (1983, 1985, 1987, 1989, 1992)
- John Baldessari (1984, 1986)
- Martin Kippenberger (1984, 1987, 1990)
- Albert Oehlen (1984, 1990)
- Heimo Zobernig (1985, 1987, 1989, 1991, 1993)
- Joseph Kosuth (1985, 1991)
- Sol LeWitt (1986, 1988, 1990)
- Franz West (1986, 1988, 1990, 1992)
- Günther Förg (1986, 1990)
- Georg Herold (1987)
- Cristina Iglesias (1987)
- Mariella Simoni (1987, 1990)
- Markus Geiger (1987, 1988, 1990)
- Hubert Kiecol (1989)
- Vadim Zakharov (1989, 1990)
- Mike Kelley (1989, 1991)
- Clegg & Guttmann (1989)
- Liz Larner (1989, 1992)
- Thomas Struth (1999)
- Michelangelo Pistoletto (1990, 1993)
- Ilya Kabakow (1991)
- Stephen Prina (1991)
- Miroslaw Balka (1992)
- Christopher Wool (1992)
- Felix Gonzales-Torres (1992)
- Karel Malich (1993)[1]
Für die Nationalgalerie Prag (1994-1995)
- Im Kloster zur hl. Agnes: Hubert Kiecol, Liz Larner, Michelangelo Pistoletto, Jan Vercruysse, Heimo Zobernig
- In der Reithalle der Prager Burg: Herbert Brandl, Albert Oehlen, Christopher Wool
Kunsthalle Basel (1996-2003)
- Franz Ackermann (2000, 2002)
- Pawel Althamer (1997)
- Donald Baechler (1998)
- John Bock (1999)
- Herbert Brandl (1999)
- Maurizio Cattelan, la nona ora (1999)
- Stan Douglas, Le Détroit (2001)
- Olafur Eliasson (1997)
- Henrik Hakansson (1999)
- Mona Hatoum (1998)
- Candida Höfer (1999)
- Hanspeter Hofmann (2001)
- Edward Krasinski (1996)
- Rachel Khedoori (2001)
- Martin Kippenberger, Selbstporträts (1998)
- Udomsak Krisanamis (2003)
- Atta Kwami (2001)
- Liz Larner (1997)
- Zoé Leonard (1997)
- Eugène Leroy (1997)
- Renée Levi (1999)
- Vera Lutter (2001)
- Michel Majerus (1996)
- Antje Majewski (2001)
- Claudia und Julia Müller (1997)
- Ernesto Neto (2002)
- Albert Oehlen (1997)
- Dan Peterman, Tobias Rehberger (1998)
- Qiu Shi-hua (1999)
- Jason Rhoades (1996)
- Jean Rouch (2000)
- Alan Ruppersberg (1998)
- Diana Thater (1996)
- Franz West (1996)
- Christopher Williams (1997)
- Terry Winters (2000)
- Christopher Wool (1999)
- Rémy Zaugg (1997, 1999)
- Heimo Zobernig (2003)
- Raumkörper - Netze und andere Gebilde (2000, u.a. mit Anna Amadio, Ruth Asawa, Thomas Baumann, Bryan Crockett, Róza El-Hassan, Franziska Furter, Gego, Jim Lambie, Liz Larner, Denisa Lehocká, Karel Malich, Ernesto Neto, Alan Saret, Lara Schnittger)
- Quartett, August 1968, September 2000 (2000, mit John Baldessari, Ilya Kabakov, Joseph Kosuth, Michelangelo Pistoletto)
- Painting On The Move - Nach der Wirklichkeit (2002, zusammen mit dem Kunstmuseum Basel)[1]
Kunsthaus Graz und Landesmuseum Joanneum (seit 2003)
- Einbildung. Das Wahrnehmen in der Kunst (2003, kuratiert mit Katrin Bucher)
- Die Wunderkammer des Sehens. Aus der Sammlung Werner Nekes (2003, kuratiert mit Barbara Schaukal)
- Sol LeWitt. Wall (2004)
- Vera Lutter. Inside In (2004)
- Videodreams. Zwischen Cinematischem und Theatralischem (2004, kuratiert mit Adam Budak)
- Bewegliche Teile. Formen des Kinetischen (2004/05, kuratiert mit Katrin Bucher, Heinz Stahlhut und Peter Weibel in Zusammenarbeit mit dem Musée Jean Tinguely, Basel)
- FC Gundlach. Bilder machen Mode (2004/05, kuratiert mit Barbara Schaukal)
- Michel Majerus. Installationen 92-02 (2005, kuratiert mit Günther Holler-Schuster in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum, Amsterdam, der Kästnergesellschaft, Hannover, den Deichtorhallen, Hamburg, und dem Mudam, Luxembourg)
- (c) Elfie Semotan (2005, kuratiert mit Petra Ellermann-Minda)
- John Baldessari. Life's Balance (2005, kuratiert mit Adam Budak)
- Das Meer im Zimmer. Von Tintenschnecken und Muscheltieren (2005, kuratiert mit Elisabeth Schlebrügge und Ursula Stockinger)
- Blicke auf Carmen. Goya. Courbet. Manet. Nadar. Picasso (2005, kuratiert mit Verena Formanek und Anne Baldessari)
- Manfred Willmann. Werkblick (2005, kuratiert mit Katia Schurl)
- M Stadt. Europäische Stadtlandschaften (2005, kuratiert mit Marco De Michelis und Katrin Bucher)
- Zwei oder Drei oder Etwas. Maria Lassnig, Liz Larner (2006, kuratiert mit Adam Budak)
- Die Götter im Exil. Salvador Dalí, Albert Oehlen u.a. (2006, kuratiert mit Katrin Bucher)
- Inventur. Werke aus der Sammlung Herbert (2006, kuratiert mit Katrin Bucher in Kooperation mit dem MACBA, Barcelona)[1]
Einzelnachweise
Weblinks
Personendaten NAME Pakesch, Peter KURZBESCHREIBUNG österreichischer Künstler GEBURTSDATUM 1955 GEBURTSORT Graz
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