Palacio de Santa Catalina

Palacio de Santa Catalina
Rückansicht von La Fortaleza

La Fortaleza (die Festung) ist die offizielle Residenz des Gouverneurs von Puerto Rico. Die auch unter dem Namen Palacio de Santa Catalina bekannte Anlage wurde zwischen 1533 und 1540 gebaut, um den Hafen von San Juan zu schützen. Sie ist die älteste Exekutivresidenz in der Neuen Welt und steht seit 1983 auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

Struktur

La Fortaleza war die erste Verteidigungsanlage in San Juan und gehörte mit dem Fort San Felipe del Morro und dem Fort San Cristóbal zu einer Reihe von militärischen Strukturen. Die Konstruktion wurde von Karl V. als Schutz gegen die Angriffe der europäischen Mächte und der Kariben autorisiert.

Ursprünglich bestand sie aus vier Mauern, die einen inneren Patio mit einem runden Turm (Homage Tower) einschlossen. Von der Spitze des Turmes sprach der Gouverneur nach militärischer Tradition Treueeide zur Queen und zum König von Spanien. Später entstand ein zweiter Turm (Austral Tower).

Während der Rekonstruktion im Jahre 1640 wurde die Kapelle von Santa Catalina, die sich ursprünglich außerhalb der Mauern befand, abgerissen und in die Mauern integriert, was zu dem alternativen Namen führte.

Derzeit besteht der Komplex aus einigen angefügten Gebäuden mit formellen Zimmern auf der zweiten und Privatzimmern auf der dritten Etage. Er überragt die hohen Stadtmauern an der Bucht und im nördlichen Umkreis des Hauses gibt es geschützte Gärten und ein Schwimmbad.

Geschichte

Seit dem 16. Jahrhundert dient La Fortaleza als Residenz des Gouverneurs von Puerto Rico. Am 27. November 1822 wurde diese Tradition offiziell bestätigt. Bei einem massiven Umbau im Jahre 1846 verwandelte man das militärische Erscheinungsbild in eine Palast-Fassade. 170 Gouverneure haben in La Fortaleza residiert und neben vielen anderen Würdenträgern waren hier 1961 US-Präsident John F. Kennedy und seine Frau Jacqueline zu Gast.

Die Festung wurde zweimal erobert. 1598 griff George Clifford, der dritte Herzog von Cumberland, San Juan an. 1625 eroberte der niederländische General Boudewijn Hendrick (Balduino Enrico) die Stadt und die Festung. Beim Rückzug der Niederländer wurde beides in Brand gesetzt.

Gemäß der Überlieferung zerschlug der letzte spanische Gouverneur von Puerto Rico 1898, kurz bevor die USA die Insel übernahmen, mit seinem Schwert eine Standuhr in La Fortaleza, so dass die stehengebliebene Uhr den Zeitpunkt markierte, an dem Spanien die Kontrolle über Puerto Rico verlor.

Am 30. Oktober 1950 inszenierten vier puertoricanische Nationalisten einen Angriff am Eingang von La Fortaleza. Drei von ihnen wurden von Polizisten erschossen.

Am 9. Oktober 1960 wurde die Festung zu einer National Historic Landmark erklärt. 1983 wurde La Fortaleza zusammen mit der San Juan National Historic Site in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Am 26. Mai 2004 drang ein mit einem Messer bewaffneter Mann in die Poststelle der Residenz vor den Palasttoren ein und nahm eine Empfangsdame als Geisel. Die Pattsituation endete nach 2 1/2 Stunden, als Gouverneur Sila María Calderón das Gebäude betrat und den Geiselnehmer beim Verlesen eines Briefes hörte.

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch

18.463888888889-66.1191666666677Koordinaten: 18° 27′ 50″ N, 66° 7′ 9″ W


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