Palacky-Universität Olomouc

Palacky-Universität Olomouc

Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt

Palacký-Universität Olomouc
Logo
Gründung 1573
Trägerschaft staatlich
Ort Olomouc, Tschechien
Rektor Lubomír Dvořák
Studenten 21.277 (WS 2007)
Professoren 168 (WS 2007)
Website http://www.upol.cz/
Universitätsgebäude
Universitätsbibliothek
Jesuiten-Konvikt, künstlerische Lehrstühle

Die Palacký-Universität Olomouc, tschechisch Univerzita Palackého v Olomouci, ist die zweitälteste Universität in Tschechien. Die Universität wurde im Jahre 1573 ursprünglich als Jesuiten-Hochschule gegründet. Namenspatron ist František Palacký.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ölmützer Bischof Wilhelm Prusinovský von Víckov berief 1566 Angehörige des Jesuitenordens nach Ölmütz. Diese gründeten ein Ordenshaus, bei dem später mehrere Schuleinrichtungen entstanden. Bischof Jan Grodecký von Brod bewirkte bei Kaiser Maximilian II. die Erhebung der Schule zur Universität im Jahre 1573. Erste Vorlesungen fanden 1576 statt. 1578 wurde an der Universität das päpstliche Seminar Collegium nordicum errichtet, welches den Wirkungskreis der Hochschule auf Mittel-, Nord- und Osteuropa ausdehnte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ergänzten die Jesuiten mit umfangreichen Bauvorhaben den Campus. Mit der Auflösung des Jesuitenordens im Jahre 1773 wurde die Universität verstaatlicht und im Jahre 1778 ihr Sitz nach Brünn verlegt. 1782 kehrte sie nach Olomouc zurück, wurde aber in ein dreijähriges Lyzeum umgewandelt.

1827 bewirkte der Ölmützer Erzbischof Rudolf von Österreich-Toskana die erneute Erhebung zur K. u k. Franzens-Universität mit einer Philosophischen, Theologischen, Juristischen und Medizinisch-chirurgischen Fakultät. Nach der Revolution von 1848/49 vermerkte die Universität einen Rückgang der Anzahl der Studierenden. 1851 wurde die Philosophische Fakultät geschlossen, 1855 die Juristische Fakultät und anschließend löste Kaiser Franz Joseph I. am 17. Mai 1860 die Universität ganz auf. In Olmütz blieb nur eine selbstständige theologische Fakultät. Bis 1874 wurde noch das medizinisch-chirurgische Studium weitergeführt. Die Insignien der Universität wurden der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck übergeben. Die Theologische Fakultät existierte bis zur Schließung der Hochschulen („Sonderaktion Prag“) infolge der deutschen Besatzung des Landes im Jahre 1939.

Mit dem Gesetz vom 21. Februar 1946 wurde die Universität wiederhergestellt. 1947 begann die Lehrtätigkeit an vier Fakultäten. Infolge der Auswirkungen des kommunistischen Regimes wurde 1950 die Theologische Fakultät geschlossen. In der Zeit von 1953 bis 1958 existierte die Hochschule sogar nur mit der Medizinischen Fakultät. Danach wurde die Philosophische Fakultät wiederhergestellt und neu die Naturwissenschaftliche Fakultät errichtet. 1964 kam erneut eine Pädagogische Fakultät hinzu.

Nach der Samtenen Revolution im Jahre 1989 wurde die Theologische Fakultät wiederhergestellt, neu entstand die Fakultät für Körperkultur und nach 150 Jahren wurde wieder eine Juristische Fakultät errichtet. Anlässlich des 200. Geburtstags des Namenspatrons wurde 1998 der Universität von der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck als Geburtstagsgeschenk eine Kopie des ehemaligen Olmützer Rektorsszepters übergeben. Im Jahr 2008 entstand die Fakultät für Gesundheitswissenschaften.

Die Universität ist Hauptveranstalter des Filmfestivals Academia film Olomouc.

Fakultäten

  • Medizinische Fakultät
  • Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Philosophische Fakultät
  • Pädagogische Fakultät
  • Theologische Kyrill und Method-Fakultät
  • Fakultät für Körperkultur
  • Juristische Fakultät
  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften

Mit der Universität verbundene Persönlichkeiten

  • Johannes Marcus Marci (1595–1667) Philosoph und Naturwissenschaftler, studierte an der Universität
  • Jakub Kresa (1648–1715), Mathematiker, lehrte an der Universität
  • Karel Slavíček (1678–1735), Astronom, Missionar der Jesuiten in China, lehrte an der Universität
  • Jan Tesánek (1728–1788), Mathematiker, lehrte an der Universität
  • Bohuslav Balbín (1621–1688), Gelehrter, studierte an der Universität
  • Gregor Mendel (1822–1884), Naturwissenschaftler, studierte an der Universität
  • Alois Musil (1868–1944), Orientalist und Theologe, studierte und lehrte an der Universität

Universitätsklinikum

Das Universitätsklinikum Olomouc (tschechisch Fakultní nemocnice Olomouc) ist mit 1433 Betten und 50 Abteilungen und Kliniken (Stand 2006) das größte Krankenhaus in der Region Olomouc. Das Krankenhaus wurde 1892 gegründet und nahm vier Jahre später den Betrieb auf. Von 1992 bis 2004 wurde das Klinikum umfangreich erweitert und modernisiert und ist so derzeit eines der modernsten Krankenhäuser in Tschechien.

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Palacký-Universität Olomouc — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Palacký Universität Olomouc Gründung 1573 …   Deutsch Wikipedia

  • Palacký Universität — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Palacký Universität Olomouc Gründung 1573 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Olomouc — Olomouc …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Olmütz — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Palacký Universität Olomouc Gründung 1573 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Prag — Karls Universität Prag Gründung 1348 Trägerschaft Tschechische Republik Ort Prag …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Brno — Masaryk Universität Gründung 1919 Trägerschaft staatlich Ort Brünn …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Brünn — Masaryk Universität Gründung 1919 Trägerschaft staatlich Ort Brünn …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Tomas Bata — Tomáš Baťa Universität in Zlín Gründung 2001 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Tomáš Baťa — Tomáš Baťa Universität in Zlín Gründung 2001 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Tomáš Baťa Zlín — Tomáš Baťa Universität in Zlín Gründung 2001 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”