Astrantia major

Astrantia major
Große Sterndolde
Große Sterndolde (Astrantia major)

Große Sterndolde (Astrantia major)

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Saniculoideae
Gattung: Sterndolde (Astrantia)
Art: Große Sterndolde
Wissenschaftlicher Name
Astrantia major
L.

Die Große Sterndolde (Astrantia major) ist eine Pflanzenart der Gattung Sterndolde und gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft

Der wissenschaftliche Gattungsname leitet sich vom griechischen aster = Stern und anthos = Blüte ab. Das Epitheton major = groß bezieht sich auf die Wuchshöhe im vergleich zur Kleinen Sterndolde (Astrantia minor).

Weiter volkstümliche Namen sind auch Sternblume, Stränze, Moister, Rietdolden und Holznägeli.

Durch die Ähnlichkeit ihrer Blätter mit dem Sanikel (Sanicula europaea) wird sie auch als Schwarzer Sanikel (nach dem schwarzen Wurzelstock) genannt.

Merkmale

Abbildung der Großen Sterndolde in Otto Wilhelm Thomé "Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz" (Gera 1885)

Die mehrjährige krautige Pflanze mit aufrechtem, wenig verzweigtem Stängel erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimetern. Der hohe kahle Stängel ist nur wenig beblättert. Am Ende verzweigt er sich und trägt je eine Dolde. Eine große Dolde überragt meist die übrigen.

Die fünf bis siebenteiligen Blätter haben grobe gezähnte Lappen. Die beiden seitlichen sind hierbei oft miteinander verwachsen. Die Grundblätter werden 10 bis 20 Zentimeter breit und sind somit etwas größer als die Stängelblätter.

Die weißlichen Blüten sind sehr klein und stehen zahlreich in einer dichten, köpfchenartigen, einfachen Dolde. Jede Dolde wird von vielen derben Hüllblättern umgeben, die grünlich-weiß bis rötlich gefärbt sein können. Am Grund verwachsen, enden sie spitz mit gut erkennbaren Quernerven.

Die dichtgeschuppte Frucht ist eine Doppelachäne und wird bis zu sieben Millimeter lang.

Die sternförmigen Hüllblätter täuschen eine einzige große Blüte vor, was für Doldenblütler untypisch ist, ebenso dass die kleinen Einzelblüten noch einen deutlichen Kelch besitzen.

Bei einbrechender Dunkelheit krümmen sich die Doldenstiele nach unten, so dass der Pollen vor Feuchtigkeit geschützt ist.

Vorkommen

In Europa reicht das Verbreitungsgebiet von Spanien über den Balkan bis zum Kaukasus. Die Sterndolde ist in den Alpen häufig und bis zu einer Höhe von 2.000 m anzutreffen.

Als Standort werden feuchte, kalkhaltige Lehmböden, Bergwiesen, Bergwälder und Hochstaudenfluren bevorzugt.

Wegen der hübschen Blüten wird die Pflanze auch im Gartenbau genutzt.

Systematik

In Österreich werden zwei Subspecies unterschieden:

  • Kärntner Große Sterndolde (A. m. subsp. carinthiaca), Hülle fast zweimal so lang wie die Dolde (fehlt in Wien, Burgenland und Niederösterreich);
  • Gewöhnliche Große Sterndole (A. m. subsp. major), Hülle meist so lang wie oder nur wenig länger als die Dolde, Vorkommen in allen Bundesländern.

Heilwirkung

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Der Wurzelstock (Radix astrantiae) und das Kraut (Herba astrantiae) wird noch heute in der Volksheilkunde als magenstärkendes Mittel verwendet. Die Droge wirkt günstig auf die Abscheidung der Magensäfte und regt so den Appetit an und wird in Pulverform oder Aufguss eingenommen.

Eine Überdosierung kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Die Große Sterndolde in der Literatur

Albrecht von Haller beschreibt in seinem Lehrgedicht "Die Alpen" die Sterndolde wie folgt: "Dort wirft ein glänzend Blatt, in Finger ausgekerbt, auf einen hellen Bach den grünen Widerschein. Der Blumen zarter Schnee, den matter Purpur färbt, schließt ein gestreifter Stern in weißen Strahlen ein."

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
  • Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands: ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten, 6. Auflage, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
  • Bruno P. Kremer: Wildblumen, München 2001, ISBN 3-576-11456-4.

Weblinks


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