Paliki

Paliki
Lixouri (amtlich: Gemeinde Paliki)
Λιξούρι (Δήμος Παλικής)
Lixouri (Griechenland)
DEC
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Ionische Inseln
Präfektur: Kefallinia und Ithaka
Geographische Koordinaten: 38° 12′ N, 20° 26′ O38.20305555555620.4319444444447Koordinaten: 38° 12′ N, 20° 26′ O
Höhe ü. d. M.:  m
(Durchschnitt)
Fläche: f4142 km²
Einwohner: f29.800 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 69,1 Ew./km²
Sitz: Argostoli
LAU-1-Code-Nr.: 230100
Gemeindegliederung: 14 Gemeindeteilef7
Website: www.paliki.gr
Lage in der Präfektur Kefallinia und Ithaka
Bild:Dimos Palikis.png

f9f10

Lixouri (griechisch Ληξούρι (n. sg.)) ist die zweitgrößte Stadt auf der Insel Kefalonia und hat etwa 9.800 Einwohner. Die Stadt hat einen bedeutenden Hafen, sowie eine Philharmonie und eine Fachhochschule für Instrumentenbau. Lixouri befindet sich in der Nähe der antiken Stadt Pale (Πάλη) auf der Halbinsel Paliki (ital.: Palacchi). In einem Stadtteil von Lixouri befindet sich das Weingut Gentilini.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lixouri liegt an der Westseite des gleichnamigen Golfs auf der Halbinsel Paliki, die das gesamte Stadtgebiet umfasst. Der Hauptort selbst liegt in einem Tal, der Westen ist sehr gebirgig. Nördlich und südlich von Lixouri entsprangen Schwefelquellen[2], die mittlerweile erloschen sind. Die hügelige Landschaft wurde über Jahrhunderte für den Rosinenanbau genutzt.

Geschichte

Die antike Stadt Pali oder Pale (Πάλη) wurde bereits von Pausanias erwähnt, erlangte jedoch in der Antike nie eine große Bedeutung. An deren Toren entstand Lixouri und löst diese im Mittelalter vollständig ab, da sie über einen Hafen verfügt. Erstmals erwähnt wurde Lixouri 1534 in einem Schreiben an den Senat von Venedig. Um 1800 war Lixouri nicht nurkatholischer Bischofssitz, sondern auch Sitz des Landsgerichts und der Gesundheitsbehörde[3]. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert in Griechenland als Wohnort des satirischen Autors Andreas Laskaratos bekannt, da hier viele seiner Geschichten spielen. Gleichzeitig war sie Station zahlreicher Griechenlandrundreisen, so etwa "A Tour in Greece" von Richard Ridley Farrer oder "A History of Greece" von George Finlay 1867. Prominenter Gast zu dieser Zeit war Richard Strauss. In dieser Zeit wurden auch die tertiären Ablagerungen und fossilen Funde entdeckt. Am 20. September 1867 wurde Lixouri von einem Tsunami heimgesucht, große Zerstörungen gab es bei einem Erdbeben am 23. Januar 1867. Insgesamt wurden 1000 Gebäude zerstört [4] Einer anderen Quelle nach alle Häuser, bis auf 12, die nun unbewohnbar sind. 200 Einwohner wurden erschlagen [5] Das größte Erdbeben in jüngerer Zeit war das Erdbeben von 1953. Es zerstörte fast die gesamte Bausubstanz der Insel (der Nordteil blieb nahezu unversehrt) und führte zu einer massenhaften Auswanderung. Dank strenger Bauvorschriften richtete seitdem kein Erdbeben mehr große Schäden an.

Ab 1990 ist nach Jahren der Auswanderung bzw. Stagnation eine stetige Zunahme der Bevölkerung zu verzeichnen. In den späten 1990er Jahren vereinte sich die Stadt etappenweise mit den anderen Ortschaften der Halbinsel Pali. Fortan lautet der offizielle Namen der Stadt Dimos Palikis. Im Alltag (etwa im Briefverkehr oder in der Schifffahrt) wird nach wie vor der Name Lixouri verwendet und auch für die anderen Ortschaften benutzt.

Lixouri in der Literatur

  • Die Erzählung "Death of a Town" (1954) von Kay Cicellis beginnt in Lixouri und beschreint die Ereignisse des Erdbebens von 1953
  • "Iphigenia in Lixourion", ein Theaterstück (1956) von Petros Katsaitis
  • "The Varied Airs of Spring" (1969) von Ilka Chase endet in Lixouri
  • "A la recherche du rameau d'or" (1976) von Georges Haldas

Kultur

Vor allem im August finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Volksfeste statt. Die bekanntesten sind das Weinfest in Mantzavinata (um den 15. August), sowie die Aufführungen im Garten der Iakovatios Bibliothek. Überregional bekannt ist das Philaharmonische Orchester von Lixouri, das über das ganze Jahr regelmäßig Konzerte gibt.

Infrastruktur und Verkehr

Auch für griechische Verhältnisse ist Lixouri eine kleine Stadt, als Studentenstadt im Winter und Saisonunterkunft im Sommer ist sie sehr belebt. Deshalb gibt es eine gute Fährverbindung nach Argostoli (Stunden/Halbstundentakt) sowie zum Festland. Busverbindungen der KTEL existieren nach Patras und Athen. Seit 2006 gibt es eine Umgehungsstraße, an der auch der neue Sportplatz liegt.

Die TEI Ionion Nison (FH der Ionischen Inseln) unterhält am Lixouri Campus die Fachbereiche BWL und Akustik/Musikinstrumentenbau. Alle wichtigen Behörden sind mit Filialen vor Ort, so die KFZ-Zulassungstelle der Präfektur, Post, Telekom und der Stromversorger. Es gibt ein Krankenhaus, ein Altersheim, ein Theater und diverse Sporteinrichtungen.

Sehenswürdigkeiten und Museen

Die Stadt wurde nach dem letzten Erdbeben entgegen den Ratschlägen von Stadtplanern weitestgehend nach dem alten Grundriss wiederaufgebaut. Kirchen und einige wichtige Bauwerke (die oft nur leicht beschädigt waren) wurden wiederaufgebaut. Rathaus und Marktgebäude Markato, zuvor Wahrzeichen der Stadt, wurden jedoch abgetragen. Im Jahr 2003 entschloss sich die Stadt, den Platz neu zu bebauen. Das "Neue Markato" ist nun ein Theater und hat einige Geschäfte im Erdgeschoss. Zur Plateia hin wurde die bisherige Ladenzeile zugunsten von zwei Torhäusern abgerissen. Diese stellen einen architektonischen Übergang zum belebten Platz her, der, wie in allen griechischen Städten, die Schlüsselrolle im städtischen Leben einnimmt. Hier treffen sich Freunde und Fremde, hier finden Aufführungen und Veranstaltungen statt. Die Sehenswürdigkeiten sind über die ganze Stadt verteilt und trotzdem oft gut zu Fuß zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten in der Kernstadt

  • Klassizistisches Stammhaus der Familie Tirpado/Typaldos Iakovatios mit Leihbibliothek und Museum, errichtet 1866 (sehenswert).
  • Schulgebäude am Hafen, aus der klassischen Moderne errichtet 1933, mit charakteristischen Fensterbändern.
  • Pantokrator-Kirche
  • wenige Ruinen der antiken Stadt Pale (Pali)
  • (in Bau: Stadtmuseum, fertig z.Zt. Innenausbau)
Lixouri vom Hafen aus (2006)
Iakovatios Bibliothek
Das Lixouri-Museum
Das Philharmonieorchester zu Ostern
Haus Vittoratos in Mantzavinata
Strand Mania von Akrotiri aus gesehen

Sehenswürdigkeiten in Stadtteilen

  • Kirche Hl.Marina mit reich verziertem Ikonenschrein in Soullaroi
  • In Mantzavinata: Kirche des Hl. Spyridon (Langschiffbasilika) und klassizistisches Haus der Familie Vittoratos
  • Klassizistisches Stammhaus der Familie Danelatos in Damoulianata
  • Glockenturm der Kirche Hl.Paraskevi in Atheras aus Sandstein, und Kloster Hl. Spyridon am dortigen Strand
  • Grottenkirche Hl. Paraskevi in Lepeda

Natur

  • Kounopetra (Wackelstein) am gleichnamigen Kap.
  • Strände XI, Petani und Mania mit hoher Steilwand.
  • Beliebtes Ausflugsziel ist das Kloster Kipouria, wegen seiner schönen Aussicht und den Sonnenuntergängen.

Söhne und Töchter der Stadt

Atheras
Chavriata Argostoli
Kap Kounopetra Mantzavinata

Stadtteile

Unter der Bezeichnung Dimos Palikis sind Lixouri und kleine Ortschaften zu einer Stadt der Präfektur Kefallinia und Ithaka zusammengefasst. Die hervorgehobenen Orte haben den Status eines Stadtteils, die restlichen werden administrativ von anderen mitverwaltet oder sind teilweile sogar mit diesen geografisch verschmolzen.

  • Agios Dimitrios
  • Agia Thekli
  • Agios Vasileios
  • Atheras
  • Chavdata
  • Chavriata
  • Damoulianata
  • Dellaportata
  • Favatata
  • Kalata
  • Kaminarata
  • Kontogenada
  • Kouvalata
  • Skineas
  • Lepeda
  • Livadi
  • Lixouri (Zentrum)
  • Longos
  • Loukerata
  • Parissata
  • Rifi
  • Soullaroi
  • Skineas
  • Mantoukata
  • Mantzavinata
  • Michalitsata
  • Monopolata
  • Vlychata
  • Vilatoria
  • Vovikes
  • Vouni

Anmerkungen: Der Stadtteil Matzavinata umfasst auch das Dorf Soullaroi, die Siedlung Kounopetra und die Insel Vardiani und trägt deshalb den amtlichen Namen "Katogi" (in etwa niederes Tal). Das Gebiet der Kernstadt Lixouri wird von der Bürgermeisterin direkt verwaltet

Einzelnachweise

  1. Angaben des griechischen Innenministeriums ([1])
  2. Conrad Bursian: Geographie von Griechenland, S. 373. B.G. Teubner, 1868
  3. Bernhard Abend, Birgit Borowski, Achim Bourmer: Baedecker Korfu, Ionische Inseln S.157, 2005
  4. D. Reimer: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. S. 271, 1868
  5. Chronik der Freya 1868, S. 231

Weblinks


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