Pam-Krabbé-Rochade

Pam-Krabbé-Rochade

Die Pam-Krabbé-Rochade war nach früherem Wortlaut der FIDE-Regeln ein erlaubter Schachzug, dessen man sich jedoch nicht bewusst war. Es handelte sich um eine Rochade mit einem umgewandelten Turm.

Erläuterung

Nach früherer Regel durfte eine Rochade dann ausgeführt werden, wenn

  1. der König noch nicht bewegt wurde,
  2. der beteiligte Turm noch nicht bewegt wurde,
  3. zwischen dem König und dem beteiligten Turm keine andere Figur steht,
  4. der König über kein Feld ziehen muss, das durch eine feindliche Figur bedroht wird,
  5. der König vor und nach dem Zug nicht im Schach steht.

Dies schließt aber nicht aus, dass sich ein Bauer auf e8 (bzw. e1) in einen Turm unterverwandelt und sodann der entsprechende König mit diesem quer über das Brett rochiert, wobei der König auf e3 (bzw. e6) und der Turm auf e2 (bzw. e7) landet. In der Notation wurde diese Form der Rochade in Anlehnung an die gängigen Symbole mit 0-0-0-0 gekennzeichnet.

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Weiß zieht e7-e8T
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Weiß zieht 0-0-0-0
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Schlussstellung

Geschichte des Zuges

Nach der Entdeckung des Zuges durch den Niederländer Max Pam und seiner Veröffentlichung durch Tim Krabbé in einer Schachkomposition 1972 (siehe Rochade in der Schachkomposition) wurden die FIDE-Regeln bezüglich der Rochade geändert, um künftig jede Unklarheit zu vermeiden. Die Idee zu diesem Zug war unabhängig davon auch dem französischen Schachmeister Jean-Luc Seret gekommen, der ihn 1971 in einem als Aprilscherz deklarierten Zweizüger verwendete, ohne dass er aber eine Diskussion über die FIDE-Regeln auslösen wollte.

Als Reaktion wurden die FIDE-Regeln dahingehend ergänzt, dass der König und der beteiligte Turm auf derselben Reihe stehen müssen, was die Pam-Krabbé-Rochade ausschließt.


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