- Pancuroniumbromid
-
Strukturformel 2 Br- Allgemeines Freiname Pancuronium Andere Namen - Pancuroniumbromid
- 1,1-(3α-17β-Diacetoxy-5α-androstan- 2β,16β-diyl)bis(1-methylpiperidiniumbromid)
Summenformel C35H60N2O4 CAS-Nummer 15500-66-0 ATC-Code M03AC01
Kurzbeschreibung weißliches, geruchloses, hygroskopisches, kristallines Pulver [1] Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus kompetitiver Acetylcholinrezeptor-Antagonist
Fertigpräparate - Pancuronium-duplex® (D)
- Pavulon® (A)
- Pavulon® (CH)
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 572,86 g·mol−1 Schmelzpunkt 215 °C [1]
Löslichkeit löslich in Wasser (1:1) und Ethanol (1:5) [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22 S: keine S-Sätze Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Pancuronium, auch Pancuroniumbromid, ist chemisch ein Steroid, das als nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans mit langer Wirkdauer bei einer Halbwertzeit von 110–160 Minuten als Arzneistoff verwendet wird.[4]
Wirkung
Pancuronium konkurriert nach Injektion mit dem Neurotransmitter Acetylcholin um die Rezeptoren an den quergestreiften Muskelzellen. Dadurch kommt es zu einer schlaffen Lähmung der willkürlich bewegbaren Muskulatur. Die Wirkung setzt nach wenigen Minuten ein und hält ca. 45 Minuten an. Der Arzneistoff wird vor allem bei Narkosen angewendet, die maschinelle Beatmung ist absolut erforderlich.
Auf Grund des kompetitiven Wirkmechanismus am Rezeptor kann die Wirkung durch Steigerung des Acetylcholinspiegels in der Synapse (durch Gabe von Cholinesterasehemmern) zumindest teilweise aufgehoben werden.
Verwendung in der Giftspritze
In den USA wird Pancuronium häufig zusammen mit Thiopental und einer dritten Substanz, meist einem starkem Anästhetikum (Fentanyl, Morphin) bei der Hinrichtung durch die Giftspritze verabreicht. Seine Aufgabe ist hier, die Person zu paralysieren, wobei eventuell Herzstillstand und Atemlähmung und Atemdepression die Ursache des Todes sind. Die tödliche Wirkung ist nicht auf eine akute toxische Wirkung des Pancuronium zurückzuführen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008.
- ↑ Sicherheitsdatenblatt Sigma-Aldrich
- ↑ Pancuronium bei ChemIDplus
- ↑ Rote Liste, 2006
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
Wikimedia Foundation.