Panopolis

Panopolis
Achmim (Ägypten)
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Achmim
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Karte von Ägypten

el-Achmim (arabischالأخميم‎ el-Achmīm, DMG al-Aḫmīm; auch Achmim, el-Echmim Akhmim; koptisch Schmin), das alte Chemnis oder Chemmis, ägyptisch Jpw oder Hnt-Mnw, das antike Panopolis, ist eine bedeutende Stadt in Oberägypten auf dem östlichen Nilufer (Brücke nach Sohag, rund 200 km nördlich von Luxor, etwa 190 km oberhalb von Siut und 114 km nordwestlich von Keneb) auf einem Schutthügel in dem Ruinenfeld der antiken Stadt.

Achmim besitzt heute circa 84.800 Einwohner und war einst ein Zentrum der Textilherstellung (so bei Strabon 17, 813) mit ausgedehnten Nekropolen. Von den Griechen wurde Achmim Panopolis oder Chemmis genannt. Panopolis war Hauptstadt des Mingau (Gau der guten Seele), auch als Ipu/Chenet Min bezeichnet mit dem Orts/Gaugott Min. Diese altägyptische Gottheit wurde besonders in Achmim (als Herr von Ipu, der starke Horus) und in Koptos verehrt.

Die Tempel in Achmim gehörten zu den größten des griechisch-römischen Ägypten, ihre Ruinen galten noch im Mittelalter bei den arabischen Schriftstellern als Weltwunder. Heute sind sie fast vollständig verschwunden. Aus Achmim stammt u. a. eine Priesterstatue des Nepherites I. sowie ein Granitblock mit Weihinschrift von Psammuthis, ein oberägyptischer Regent der 29. Dynastie. Er war Gegenkönig des Hakor (Achoris). Seine Regierungszeit wird mit 393-92 v. Chr. angegeben. Psammuthis ist die griechische Umschrift des Eigennamens Pascherienmut („Kind der Göttin Mut“).

Bekannt sind zahlreiche Papyri (Urkunden) aus Panopolis, durch Reisende von ägyptischen Fellachen erworben und infolge der Napoleonischen Ägyptenexpedition von 1798 und der damit zusammenhängenden auflebenden Bereisung Ägyptens durch Europäer somit erhalten geblieben. Sie gelangten dann in zahlreiche europäische Museen.

Panopolis war in byzantinischer Zeit Hauptstadt der Provinz Thebais der Diözese Ägypten. In Achmim finden sich zahlreiche koptische Klöster.

Aus dem Gräberfeld von Panopolis stammen zahlreiche spätantike und frühislamische Textilfragmente, die der Schweizer Archäologe, Sammler und Kunsthändler Robert Forrer (1866-1947) 1891 ausgrub und an zahlreiche europäische Museen (u.a. Stiftung Moritzburg in Halle an der Saale) verkaufte. Zudem stammen aus den kaiserzeitlichen Nekropolen diverse Mumienporträts.

In der Mitte des fünften Jahrhunderts litt die Stadt unter Angriffen der Blemmyer.

Persönlichkeiten

  • Teje, die Große königliche Gemahlin des Amenophis III. und Mutter Echnatons, stammte wie ihre Eltern Juja und Tuja ebenfalls aus Achmim. Diese Tatsache hat zu einer neuen Theorie geführt, deren Beweislage allerdings umstritten ist: Eje wird für den Bruder der Teje und Vater der Nofretete gehalten. Da seine Frau nur Amme der späteren Königin war, vermutet man eine frühere, verstorbene Ehefrau, die bisher nicht nachgewiesen ist. Auf Tuja´s Sarg ist zwar Anen (2. Priester des Amun) als Sohn genannt, Eje selbst jedoch nicht.
  • Der Pharao Eje II. stammte aus Achmim, und seine Frau Tij war Amme der Nofretete. In den vier Jahren seiner Regentschaft führte er die Abkehr vom Aton-Kult konsequent fort, baute in Abydos, Karnak und Luxor und errichtete eine Felskapelle für Min in Achmim.
  • Der altgriechische Alchemist Zosimus von Panopolis (ca. 250 bis ca. 310 n. Chr.). Er verfasste 28 Bücher der Alchemie ("Chemeutika"), von denen heute nur Band 24 sowie einige Zitate erhalten sind. Zosimus verbesserte die Destillation und arbeitete an metallurgischen Aufgabenstellungen und führte die Bezeichnung Chemie ein.
  • Nestorius, der Patriarch von Konstantinopel starb in Panopolis in der Verbannung.

Literatur

  • Karl Jansen-Winkeln: s. v. Panopolis. In: Der Neue Pauly Band 9, Stuttgart/Weimar 2000, ISBN 3-476-01479-7, Sp. 257-258.

Weblinks

26.57027777777831.7902777777787Koordinaten: 26° 34′ N, 31° 47′ O


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