- Pantschen
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Dieser Artikel behandelt Panschen als das Strecken von Alkoholika, für den tibetanischen Würdenträger Pantschen Lama oder Panschen Lama siehe Panchen Lama. - Christopher Fielden: Der Weinbetrug. Etikette und Inhalt. Verlag Müller, Rüschlikon 1991. ISBN 3-275-01015-8
- Udo Pollmer, Monika Niehaus: Food-Design: Panschen erlaubt. Wie unsere Nahrung ihre Unschuld verliert. Verlag Hirzel, Stuttgart 2006. ISBN 3-7776-1447-5
- Panschen mit Methode. Vom naiven Glauben an den naturreinen Wein. Wolfram Siebeck 1998 in DIE ZEIT
- ABC der Kellerkunst -- P wie Panschen. Andreas Heller 1992 in der NZZ
Panschen bedeutet das Vermengen eines Stoffes mit einem oder mehreren minderwertigeren Stoffen, um in betrügerischer Absicht einen höheren Gewinn aus dem Produkt zu erzielen. Das Panschen stellt eine Art der Lebensmittelverfälschung dar, die bereits im Mittelalter beschrieben wurde (siehe: Esskultur im Mittelalter #Lebensmittelverfälschung).
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Wein
Im Weinbau bezeichnet man die verbotene Zufuhr von unerlaubten Zugaben wie Zucker, Wasser (verwässern) oder anderen Stoffen, die die Menge vergrößern, eine höhere Qualität vortäuschen sollen oder gesundheitsschädlich sind, als panschen.
Entgegen dem Volksmund bedeutet Panschen aber nicht schon das bloße Vermischen von Weinen unterschiedlicher Herkunft oder Jahrgänge, was in der Fachsprache „verschneiden“ (Verschnitt) genannt wird.
Große Aufmerksamkeit erregte 1985 der Glykolwein-Skandal, als österreichischen Weinen Frostschutzmittel zugesetzt wurden, das als Süßungsmittel und Geschmacksverstärker diente.
Der Begriff findet auch in anderen Bereichen Verwendung, hauptsächlich beschränkt er sich aber auf den Umgang mit Wein. Unter anderem wird Panschen auch noch bei anderen Lebensmitteln oder Chemikalien verwendet. Im Jahr 2008 wurde entdeckt, dass italienische Weinbauer mehrere Rebsorten gemischt haben, um dem "Brunello di Montalcino" eine andere Geschmacksnote zu verleihen. Auch wurde entdeckt, dass rund 70 Millionen Litern Billigwein krebserregende Substanzen wie chemische Düngemittel und Salzsäure beigefügt wurden.
Milch
Auch Milch wurde früher von den Verkäufern durch Zufügen von Wasser "gestreckt". Als Gegenmaßnahme wurde von den Lebensmittelkontrolleuren die Dichte der Milch mittels Aräometer (einer Tauchspindel) gemessen. Als Gegenmaßnahme auf der Verkäuferseite wurde daraufhin zusätzlich zum Wasser auch Stärke zur Milch zugefügt, um die Dichte der Flüssigkeit zu erhöhen. Dem traten die Lebensmittelkontrolleur wiederum entgegen, indem sie eine Iodprobe zum Stärkenachweis durchführten.
In China wurde 2008 Molkereien und Babynahrungsherstellern dem Milchpulver Melamin zugesetzt, um die illegale Streckung von Milchpulver durch bislang noch unbekannte Stoffe zu verdecken. Dieses Verfahren ließ den Stickstoffgehalt als normal erscheinen.
Siehe auch
Literatur
Weblinks
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