- Panzermine
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Panzerminen sind speziell für die Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge entwickelte Landminen. Sie sind wesentlich größer und verfügen über eine größere Sprengwirkung als Antipersonenminen.
Panzerminenfelder werden meist durch gleichzeitige Verlegung von Antipersonenminen gegen eine Räumung gesichert. Panzerminen können nicht zwischen militärischen und zivilen Fahrzeugen unterscheiden und stellen für diese eine große Gefahr dar. Die zur Sicherung ausgelegten Antipersonenminen sind für Zivilisten und ungepanzerte Fahrzeuge ebenfalls sehr gefährlich.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Es gibt zwei Typen: Minen, die auf der reinen Explosivwirkung beruhen und Minen, die gerichtete Ladungen abfeuern.
Explosivpanzerminen beruhen auf der reinen Sprengwirkung von mehreren (meist um 5-12) Kilogramm Sprengstoff (TNT, C4 o.ä.). Sie sollen das Ziel in erster Linie durch Zerstörung der Ketten bewegungsunfähig machen. Daneben wird die Besatzung durch die Schockwirkung zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt und empfindliche Systeme des Panzers beschädigt. Leichter gepanzerte Fahrzeuge können durch solche Minen auch vollständig vernichtet werden, zur Erreichung des gleichen Effekts bei schweren Panzern werden auch mehrere Minen übereinander gestapelt oder mit einer größeren Sprengstoffladung gekoppelt. Diese Minen sind zumeist so konstruiert, dass sie durch Einzelpersonen nicht ausgelöst werden können. Dazu verfügen sie über einen Druckzünder, der erst bei Belastungen deutlich über 100 kg auslöst. Gesagt sei aber auch, dass ein Soldat selbst circa 70kg wiegt, und mit 20kg Marschgepäck und sonstigem Ausrüstungsgegenständen leicht 100kg erreichen kann, im Laufschritt würde die reine Gewichtskraft verstärkt werden, so dass auch Personen Panzerabwehrminen auslösen können. Allerdings können sie auch zur Gefahr für zivile Fahrzeuge wie Busse werden.
Zur Bekämpfung schwer gepanzerter Kampfpanzer werden daneben auch Hohlladungsminen eingesetzt. Diese können z.B. auch durch akustische oder magnetische Sensoren ausgelöst werden und feuern dann einen Hohlladungsstachel, selten auch ein Geschoss in die Wanne des darüber fahrenden Panzers. Dabei soll die Panzerung durchschlagen und durch das glühende Metall die im Innenraum des Panzers mitgeführte Munition zur Explosion gebracht werden, welche dann das Ziel vollständig zerstört. Varianten dieses Minentyps (Off-route mine) können auch zur Abstandsbekämpfung eingesetzt werden. Dabei wird die Hohlladung von der auf einem Podest montierten Mine aus in die Seite des Panzers gefeuert, wofür eine besondere Sensorik/Zielerfassung nötig ist. Eine weitere Fortentwicklung versucht die eher schwach gepanzerte Oberseite (Dach) vieler Panzertypen auszunutzen. Hierbei wird bei Annäherung ein "Sublet" einige Meter in die Luft geschossen, das dann von dort aus das Ziel erfasst und eine Hohlladung von oben herab abfeuert. Ein Beispiel für diesen Minentyp ist die amerikanische M93 Hornet.
Im Gegensatz zu früheren Tellerminen und Riegelminen besitzen moderne Richtminen einen weit größeren Wirkungsbereich. Während bei früheren Minen das Überfahren des Zünders für die Auslösung notwendig war, suchen moderne Konstruktionen mit Sensoren nach dem Panzer, bevor sie die eigentliche Panzerbekämpfung einleiten. Die Verlegung der Minen ist weiterhin je nach Art mit der Hand oder dem Minenpflug möglich, andere Konstruktionen können pyrotechnisch vom Fahrzeug oder aus der Luft verlegt werden.
Taktischer Einsatz
Panzerminen werden insbesondere auf und um befahrbare Pisten gelegt, um so Konvois von gepanzerten Fahrzeugen aufhalten zu können. Dabei wird zunächst das Führungsfahrzeug außer Gefecht gesetzt (immobilisiert). Nachfolgende Fahrzeuge müssen nun dieses Hindernis umfahren, wobei sie möglicherweise auf weitere Minen treffen. Dies hat im Normalfall zur Folge, dass ein Räumkommando angefordert werden muss, um zumindest eine Schneise durch das Minenfeld zu schaffen.
Während dieser Zeit ist der Konvoi ein leichtes Ziel für die Bekämpfung durch Flugzeuge, Hubschrauber oder Artillerie. Bei einem klassischen Hinterhalt zur Ausschaltung eines kleineren Konvois mit Panzervernichtungstrupps (mit Lenkwaffen oder Panzerabwehrhandwaffen) wird häufig das letzte Fahrzeug zuerst angegriffen, um den Fluchtweg ebenfalls zu versperren.
Selbst bei oberirdischer Verlegung stellt eine solche Minensperre ein gewisses Hindernis dar, da der Konvoi zum Stehen gebracht wird und Besatzungen die Minen beseitigen müssen, wobei sie u.U. Ziel eines Hinterhalts (etwa durch Scharfschützen) werden oder durch Antipersonenminen ausgeschaltet werden.
Typen
- Explosiv:
- Mk.7 (Großbritannien)
- L9/L18 "Barmine" (Großbritannien)
- TMA-1 bis TMA-5 (Jugoslawien)
- M15, M19 (USA)
- M21 (gerichtete Explosion) (USA)
- Panzermine 60, Panzerabwehrmine 88 (Schweiz)
- M70/M73 RAAM (USA)
- BLU-91/92 (in CBU-89 Gator-Clusterbomben) (USA)
- Schützenabwehrmine DM-11 AP (Deutschland) (nicht mehr im Bestand der Bundeswehr)
- Panzerabwehrmine DM-21 AT (Deutschland)
- Hohlladung:
- M75 (USA)
- TMRP-6 (Jugoslawien)
- Submunition Mine Flach Flach (MIFF) für Mehrzweckwaffe 1 (Deutschland) : Abwurf durch Jagdbomber der deutschen Luftwaffe
- Panzerabwehrmine DM 1274 AT2 (Deutschland) : Verlegbar mit Hubschraubern , Kampfflugzeugen, Raketen und dem Minenwurfsystem Skorpion der Bundeswehr
- Panzerabwehrmine DM 31 AT (Deutschland)
- Panzerabwehrrichtminen:
- M24, M66 (USA)
- ARGES (Automatic Rocket Guardian with Electronic Sensor) (NATO)
- M93 Hornet (USA)
- DM-12 PARM auf Dreibein (Deutschland)
Siehe auch
Weblinks
- Explosiv:
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