Papaver

Papaver
Mohn
Papaver argemone, Illustration

Papaver argemone, Illustration

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae)
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Mohn
Wissenschaftlicher Name
Papaver
L.
Schlafmohn-Blüte und -knospen
Klatschmohn-Blüte unmittelbar nach ihrer Entfaltung.
Klatschmohn, rechts Blüte, am linken Bildrand Fruchtkapsel.
Arktischer Mohn (Papaver radicatum)
Apulischer Mohn (Papaver apulum)
Mohnfeld
Samen unter Stereomikroskop
Zuchtmohn
Zuchtmohn (halb geschlossene Blüte)

Mohn (Papaver) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) mit weltweit zwischen 50 und 120 Arten.

Eine wichtige Kulturpflanze ist der Schlafmohn (Papaver somniferum). Die leuchtend roten Blüten des in Deutschland wilden Klatschmohns (Papaver rhoeas) blühen ab Ende Mai und kennzeichnen den Beginn des Frühsommers (siehe Phänologie).

Mohn wächst bevorzugt auf sandigen bis lehmhaltigen Böden und gehört zu den Pionierpflanzen an Ackerrändern, auf Ödland und Böschungen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Mohn-Arten sind ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die Pflanzen führen einen weißen oder gelben Milchsaft, der giftige Alkaloide enthält. Die wechselständig, spiralig und in einer basalen Rosette angeordneten Laubblätter sind gestielt bis ungestielt und sind geteilt oder einfach. Nebenblätter fehlen.[1] [2]

Die Blüten stehen einzeln oder in traubenähnlichen zymösen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit einem doppelten Perianth. Die zwei (selten drei) freien Kelchblätter fallen beim öffnen der Blüte ab. Die Farbe der vier (selten sechs) Kronblätter variiert je nach Art von weiß (= Echter Schlafmohn, P. somniferum var. medicinalis), hellviolettblau bis leuchtend orangerot. Die vielen (50 bis 100) freien, fertilen Staubblätter werden zentripetal gebildet. Vier bis 24 Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind gleich viele Narben wie Fruchtblätter vorhanden sie sitzen direkt auf dem Fruchtknoten, es ist also keine Griffel vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Es werden harte, offene oder geschlossene Samenkapseln gebildet mit vielen Samenkörnern. Es handelt sich um sogenannte Porenkapseln, einer in nur wenigen Pflanzengattungen verbreiteten Form der Kapselfrüchte. Diese dienen einer semachoren Verbreitung: Neigt sich der Stängel – manche Arten unterstützen das, indem der Stängel mit einem Knick abtrocknet - durch Wind oder Berührung, fallen die Samen aus den Poren wie aus einem Salzstreuer. Die Samen sind ölhaltig.

Arten und Verbreitung (Auswahl)

Es gibt etwa 50 bis 120 Papaver-Arten hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten Europas und Asiens, außerdem im nördlichen und südlichen Afrika und Australien[2] [1] [3]:

Nicht zu dieser Gattung gehören:

Trivia

Da in Schlafmohnsamen geringe Mengen an Opiaten enthalten sind, wurde der Verzehr von mohnsamenhaltigen Nahrungsmitteln in deutschen Gefängnissen untersagt, da dieser bei Urinproben auf Opiate zu positiven Resultaten führen kann und nicht unterschieden werden kann, ob die Alkaloide durch Rauschgiftkonsum oder den Verzehr der genannten Nahrungsmittel aufgenommen wurde.[4]

In Deutschland sind nur zwei Sorten (Zeno morphex und Mieszko) mit einem sehr niedrigen Morphingehalt zum genehmigungspflichtigen Anbau zugelassen.[5][6] Es wird heute aber auch verstärkt Mohn aus anderen Ländern im Handel angeboten, dessen Morphingehalt aufgrund zum Beispiel unsauberer Erntemethoden stark erhöht sein kann. Aus diesem Grund sollte auf Verwendung von Mohn in Babynahrung verzichtet werden. (siehe auch Links)

Mohn gilt als Nationalblume der Republik Polen. Unter anderem ist daher auch die Sorte Mieszko nach dem gleichnamigen polnischen Fürsten aus dem 10. Jahrhundert benannt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag in der Flora of Pakistan. (engl.)
  2. a b Eintrag in der Flora of North America. (engl.)
  3. GRIN (Germplasm Resources Information Network), Zugriff Januar 2008.
  4. 123recht: [1]. 28. August 2003.
  5. Zeno Projekte: [2]. Aufgerufen: 18. Januar 2008.
  6. DSV Deutsche Saatveredelung: [3]. Aufgerufen: 18. Januar 2008.

Weblinks


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