Papaver nudicaule

Papaver nudicaule
Island-Mohn
Island-Mohn

Island-Mohn

Systematik
Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae)
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Mohn (Papaver)
Art: Island-Mohn
Wissenschaftlicher Name
Papaver nudicaule
L.

Der Island-Mohn (Papaver nudicaule), auch Nacktstängeliger Mohn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Diese in den subarktischen Gebieten beheimatete Mohn-Art blüht, je nach Unterart, in den Farben hellgelb, weiß und orangengelb bis rot. Als Gartenpflanze gibt es Sorten nicht nur in den natürlichen Farben und Formen, sondern als Züchtungen in diversen Variationen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Island-Mohn, Blüte mit Besuchern: zwei Schwebfliegen und zwei Kleinstkäfer
Illustration des Island-Mohns

Die einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze erreicht je nach Klima Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimeter. Die grundständigen fiederschnittigen Laubblätter werden bis 20 Zentimeter lang, sind bläulich grün und gräulich behaart und besitzen mehrere dreilappige Segmente.

Aus der Rosette sprießen blattlose (daher „nacktstängelig“) Blütenstängel an denen sich die, wie bei allen Mohn-Arten, nach unten geneigten Blütenknospen bilden. Die Knospen sind grau oder braun behaart und haben einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern. Aus der Knospe entwickelt sich die dann aufrecht sitzende, radiärsymmetrische, zwittrige Blüte mit einem Durchmesser von 1,5 bis 6 cm. Die zwei Kelchblätter fallen ab während die Blüte sich öffnet. Um den Fruchtknoten herum sitzen dicht die vielen Staubblätter mit dem gelben Staubbeutel. Der oberständigen Fruchtknoten ist oben mit meist acht Strahlen versehen. Die Blütezeit ist Mai bis August in den Gemäßigten Breiten April bis September. Die zwittrigen Blüten werden durch Insekten bestäubt, oder sie bestäuben sich selbst.

Aus den Öffnungen, unter dem Deckel der länglichen, keulenförmigen Porenkapsel entweichen die sehr kleinen Samen, wenn die Pflanze im Wind schwankt. Die Ausbreitung der Samen geschieht über Anemochorie (Windausbreitung).

Vorkommen

Der Island-Mohn ist in Altai-Gebirge, Ost-Sibirien, Kasachstan, Mongolei, Nordwest-Kanada und Alaska beheimatet [1]. Er wächst auf Geröll, Bergwiesen und Moränen von Gletschern in Höhenlagen zwischen 300 und 2500 Metern. Diese Art wächst auf sauren oder neutralen bis alkalischen Böden. Bei mäßigen Temperaturen erträgt sie sonnige sonst eher halb-schattige, trockene bis feuchte Plätze, die aber nicht ständig nass sein dürfen.

Verwendung

Da die Zuchtformen des Island-Mohns in verschiedenen Farben blühen, wird er gerne als Gartenzierpflanze genutzt. Er mag Sonne, als Pflanze des Nordens aber keine große Hitze. An sonnigen bis halbschattigen Plätzen mit durchlässigen Sand- oder Lehmböden, die nicht zu feuchte sind, lässt er sich kultivieren.

Der Milchsaft der Kapsel enthält giftige Isochinolin-Alkaloide, unter anderem das Amuronin und Chelidonin [2] [3]. Medizinisch wird der Island-Mohn kaum noch genutzt. In früherer Zeit wurden die schmackhaften Blätter gekocht und als Vitamin-C-Quelle genutzt um Skorbut zu vermeiden [3]. Für die Herstellung von Betäubungsmitteln und insbesondere für die Herstellung von Opium hat sie keine Bedeutung.

Genetik des Islandmohns

Die kultivierten Formen des P. nudicaule wurden genetisch untersucht, unter anderem auch im Hinblick auf die Blütenfarbe. Man fand heraus, dass die weiße Blütenfarbe dominant ist in Bezug zur gelben Blütenfarbe. Andere Farben, wie etwa sandfarben und orange, sind rezessiv.

Quellen und weiterführende Informationen

Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:

Einzelnachweise

  1. GRIN (Germplasm Resources Information Network), Zugriff Februar 2008.
  2. B. Bös: GIFTPFLANZEN.COMpendium Zugriff Februar 2008
  3. a b Eva Marbach: Heilkräuter.de Zugriff Februar 2008

Weblinks

Bilder: [1] [2]

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