Asurbanipal

Asurbanipal
Assurbanipal auf der Jagd

Aššur-bani-apli (biblisch Assurbanipal , neuassyrisch Aschschur-bani-apli. Assur-bani-apli) war von 668 v. Chr. bis 631 v. Chr.[1] König von Assyrien (griechisch: Sardanapal).

Als Assurbanipal 631 v. Chr. starb, ging das assyrische Reich nach 19 Jahren, die mit Thronfolgekämpfen und der Eroberung durch Meder und Babylonier gekennzeichnet waren, zugrunde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Assurbanipal als Bauherr mit Korb

Anfänge

Als jüngerer Sohn Asarhaddons ursprünglich für die Herrschaft über Babylon bestimmt, hatte er eine sorgfältige literarische Erziehung genossen, durch die er sich vor allen anderen Assyrerkönigen auszeichnete. Es gibt Berichte, dass Assurbanipal der illegitime Sohn Tiglat Assurs, Bruder von Assurhaddon und dessen Frau Assurhammat (Assurhaddons Frau) war.

Assurbanipal ließ in Ninive eine bedeutende Sammlung von Keilschrifttafeln zusammentragen, die didaktische, literarische und religiöse Texte umfasste. Seine Residenzen ließ er mit prächtigen Reliefs schmücken, die Kriegs-, Jagd- und Alltagsszenen aus dem Palastleben darstellten.

Iškuza in den Erwähnungen Assurbanipals

Assurbanipal berichtet um 665 v. Chr. von einem heuschreckenartigen Einfall barbarischer Zerstörer, die das Land verwüsteten und verwendete für deren Anführer Tugdamme (nach griechischer Überlieferung Lygdamis) das assyrische Schimpfwort Gutäer. Bereits um 667 v. Chr. bat König Gyges um assyrische Hilfe gegen die umherziehenden Iškuzaia. Assurbanipal folgte dem Hilferuf nicht und vermerkte kurze Zeit später die Gefangennahme von Gyges. Im weiteren Verlauf muss Gyges die Rückeroberung gelungen sein, da zwischen 666 v. Chr und 650 v. Chr. ein Sieg über die Iškuzaia vermeldet wird.

Ob Assurbanipal den Angriff der Iškuzaia vollständig abwehren konnte, bleibt strittig. Der Orakelpriester Akullanu titulierte um 657 v. Chr. in einer Keilschrifttafel die Iškuzaia als Kiššutu. Diese Benennung wurde sonst im Zusammenhang mit assyrischen Königen gebraucht, was für eine kurzzeitige Herrschaft sprechen würde.

Nach dem Tod des Gyges im Jahr 644 v. Chr. bat sein Sohn und Nachfolger Ardys II. erneut um assyrische Hilfe. Ob diesmal dem Gesuch Folge geleistet wurde, konnte bislang nicht geklärt werden. Die schriftliche Überlieferung für Tugdamme endet um 642 v. Chr. mit seinem Tod in Kilikien. Sein Sohn und Nachfolger Sandakkurru (auch Lesung Sandakšatru möglich) wird in einer Hymne an Schamasch um 640 v. Chr. genannt, in der Assurbanipal einen endgültigen Sieg über die Iškuzaia erbittet; ein weiterer Beweis, dass die Bedrohung auch in den Jahren nach Tugdamme noch andauerte.

Weiterer Verlauf

Assurbanipal versuchte, die Kontrolle über ganz Ägypten zu erreichen, drang bis 651 v. Chr. in das südlich gelegene Theben vor, das er zerstörte, und plünderte Susa, die Hauptstadt Elams.

Sein Bruder Šamaš-šuma-ukin wurde, wie von Assurhaddon festgesetzt, König von Babylon. Er rebellierte mit der Unterstützung der Aramäer, Elamiter und Araber. 647 v. Chr. unterwarf Assurbanipal nach vierjährigen Kämpfen Babylonien.

Archivkammern im Palast

Šamaš-šuma-ukin verbrannte in den Ruinen seines Palastes. Dieser Frevel gegen das religiöse Herz von Mesopotamien dürfte Assurbanipal aber letztlich die Herrschaft gekostet haben. Mit Urartu pflegte Assurbanipal freundschaftliche Beziehungen; auch mit den Skythen hielt er später Freundschaft. Nach einem Aufstand brachte er Manna wieder unter assyrische Kontrolle. Nach der Eroberung Elams, etwa 636 v. Chr. brechen die Nachrichten über seine Regierungszeit ab.

Die von ihm angelegte große Bibliothek hat noch der modernen Assyriologie unschätzbare Dienste geleistet, da der Fund dieser Tontafelbücherei in Kujundschik, dem alten Ninive, der Assyriologie die Grundlagen für ihren weiteren Ausbau lieferte.

In allen Städten Babyloniens wie Assyriens hat Assurbanipal eine reiche Bautätigkeit entfaltet. Am wichtigsten sind der Ausbau eines alten und die Errichtung eines neuen Palastes in Ninive. Den Griechen, denen er unter dem Namen Sardanapal bekannt wurde, galt er als das Urbild eines Schwelgers, was den geschichtlichen Tatsachen wenig entspricht.

Siehe auch

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. siehe Datierung gemäß Liste der assyrischen Könige

Weblinks




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