- Parhelia
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Nebensonnen sind Haloerscheinungen die in einem Abstand von rund 22° links oder rechts, manchmal auch beidseitig, neben der Sonne auftreten. Es erscheint dabei so, als ob sich neben der Sonne eine zweite, schwächere befinden würde. Der wissenschaftliche Name einer Nebensonne ist Parhelion (Plural Parhelia). Die englische Sprache bezeichnet sie fantasievoll als sun dog (Sonnenhund). Die Bezeichnung spiegelt die Tatsache wider, dass Nebensonnen sich immer an der Seite der Sonne befinden. Ähnliche Lichterscheinungen kann man auch beim Mond beobachten. Den Nebenmond sieht man allerdings aufgrund der geringeren Lichtstärke seltener, meist bei Vollmond.
Hervorgerufen wird diese Erscheinung durch dünne Wolken von Eiskristallen. Jeder dieser Kristalle stellt ein natürliches hexagonales Prisma dar. Das weiße Sonnenlicht tritt an einer Seite der hexagonalen Eisprismen ein und an der übernächsten Seite aus. Beim Ein- und Austritt wird das Licht in einem genau definierten Winkel gebrochen. Kristalle, die vom Standpunkt eines Beobachters aus eben diesen Winkelabstand zur Sonne aufweisen, lenken ihr Licht auf den Beobachter, und er sieht einen kreisförmigen Halo um die Sonne. Da der Brechungswinkel für jede Wellenlänge verschieden ist, ist das Licht zudem in die Farben des Regenbogens aufgespalten (Chromatische Dispersion). Zur Entstehung einer Nebensonne ist zusätzlich eine sehr geringe Luftbewegung in der Wolke erforderlich. Die Eiskristalle sinken dann zu Boden, wobei sie sich querstellen, so dass die Brechung bevorzugt entlang der Horizontlinie erfolgt. Die Haloanteile, die dieser Brechungsrichtung entsprechen, leuchten dann besonders hell, weswegen die Nebensonne sich immer auf gleicher Höhe mit der Sonne befindet.
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