- Paris-Roubaix
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Das Radrennen Paris–Roubaix ist eines der berühmtesten Eintagesrennen des Radsports mit etwa 250 Kilometern Distanz und gilt als eines der Monumente des Radsports.
Das erstmals 1896 ausgetragene Rennen findet jährlich Mitte April in Nordfrankreich statt und wird als La Reine des Classiques (Königin der Klassiker), aber auch als L'Enfer du Nord (Hölle des Nordens) bezeichnet. Es war bis zu dessen Abschaffung nach der Saison 2004 Teil des zehn Rennen umfassenden Rad-Weltcups und gehört ab 2005 für drei Saisons zur neu eingeführten UCI ProTour, einer Serie der wichtigsten Radrennen des Jahres.
Die Streckenführung von Paris–Roubaix ändert sich von Jahr zu Jahr nur unwesentlich. Allerdings wird der Klassiker schon seit 1977 nicht mehr in Paris gestartet, sondern rund 80 km nördlich, vor dem Schloss in Compiègne. Charakteristisch für den auf völlig flachem Terrain stattfindenden Klassiker sind die berühmten Pavés, Kopfsteinpflasterpassagen: Wege – teils noch aus dem 19. Jahrhundert stammend – mit grobem Kopfsteinpflaster, die das Rennen besonders bei schlechtem Wetter zu einer außerordentlichen Tortur werden lassen. Heute werden viele Pavés von der französischen Regierung eigens für den Radklassiker erhalten. Der wohl berüchtigtste Pavéabschnitt ist der durch den Wald von Arenberg], der nach zwei Dritteln des rund 250 km langen Rennens oft eine Vorentscheidung bewirkte. 2005 wurde ein Teil des Pflasters aufwendig restauriert, der Abschnitt insgesamt etwas entschärft. In den ähnlich schwierigen, im letzten Rennviertel folgenden Pavéabschnitten von Mons-en-Pévèle und Le Carrefour de l'arbre fällt ebenfalls häufig eine Vorentscheidung.
Die meisten Siege bei der 'Hölle des Nordens' hat der Belgier Roger de Vlaeminck aufzuweisen, der zwischen 1972 und 1977 insgesamt vier Mal auf der Radrennbahn von Roubaix triumphieren (und einen Pokal in der Form eines Pflasterstein entgegennehmen) konnte. Der einzige deutsche Sieger von Paris-Roubaix war Josef Fischer, der gleich bei der ersten Austragung 1896 gewann. Mit fünf Siegen in sechs Jahren dominierte in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre das Team Mapei den Kopfsteinpflaster-Klassiker. Zweimal (1996 und 1998) konnte die Mannschaft sogar alle drei Podiumsplätze besetzen.
Der Vélo Club Roubaix veranstaltet alle zwei Jahre eine Jedermann-Ausgabe, bei der auf dem Originalkurs neben Teilstrecken über 120 km oder 190 km auch die komplette Strecke des Profirennens von ca. 260 km absolviert werden kann, jeweils mit dem Ziel im Vélodrome von Roubaix.
Inhaltsverzeichnis
Pavé-Sektoren
Während der 105. Ausgabe im Jahr 2007 mussten die Fahrer insgesamt 28 Kopfsteinpflaster-Passagen überwinden. Die Sektoren sind in die Kategorien 1 bis 5 eingeteilt, wobei 5 die höchste Stufe ist. Ausschlaggebend für die Kategorisierung ist der Zustand des Kopfsteinpflasters, die Länge des Abschnitts und auch die Lage im Rennen. 2007 waren der Wald von Arenberg, Mons-en-Pévèle und der carrefour de l'Arbre in die Kategorie 5 eingeteilt. Insgesamt mussten 52,7 Kilometer Kopfsteinpflaster bewältigt werden [1].
Sektor-Nr. Name Rennkilometer Länge (in m) Kategorie 28 Troisvilles 98 2200 3 27 Viesly 104 1800 3 26 Quiévy 106,5 3700 4 25 Saint-Python 111,5 1500 2 24 Vertain 119 1900 3 23 Le Buat 126 1700 3 22 Verchain-Maugré 138 1600 3 21 Quérénaing 141 2500 3 20 Maing 144 1600 3 19 Haveluy 155,5 2500 4 18 Wald von Arenberg 163,5 2400 5 17 Wallers 170 1600 4 16 Hornaing – Wandignies 176,5 3700 3 15 Warlaing – Brillon 184 2400 4 14 Tilloy – Sars-et-Rosières 187,5 2400 3 13 Beuvry-la-Forêt – Orchies 194 1400 3 12 Orchies 199 1700 3 11 Auchy-lez-Orchies - Bersée 205 1200 2 10 Mons-en-Pévèle 210,5 3000 5 9 Mérignies – Pont-à-Marcq 216,5 700 2 8 Pont-Thibaut 219,5 1400 3 7 Templeuve, l'Epinette
Moulin de Vertain225
225,5200
5001
26 Cysoing – Bourghelles
Bourghelles – Wannehain232
234,51300
11004
45 Camphin-en-Pévèle 239 1800 4 4 Carrefour de l'Arbre 242 2100 5 3 Gruson 244 1100 2 2 Hem 251 1400 1 1 Roubaix, espace Charles-Crupelandt 257,5 300 1 Sieger
Profis
U23
- 1967 Georges Pintens
- 1968 Alain Vasseur
- 1969 Roger Desmaret
- 1970 Enzo Mattioda
- 1971 Louis Verreydt
- 1972 Yvan Benaets
- 1973 Patrick Beon
- 1974 Marc Steels
- 1975 Pol Verschuere
- 1976 Gerard Simonnot
- 1977 Michel Lloret
- 1978 Alfons De Wolf
- 1979 Marc Madiot
- 1980 Stephen Roche
- 1981 Kenny De Maerteleire
- 1982 Rudy Rogiers
- 1983 Frank Verleyen
- 1984 Thierry Marie
- 1985 Christian Chaubet
- 1986 Vincent Thorey
- 1987 Franck Boucanville
- 1988 Laurent Bezault
- 1989 Frédéric Moncassin
- 1990 Thierry Gouvenou
- 1991 Eric Larue
- 1992 Stéphane Chanteur
- 1993 Marek Lesniewski
- 1994 Kurt Dhont
- 1995 Damien Nazon
- 1996 Dany Baeyens
- 1997 Marc Chanoine
- 1998 Thor Hushovd
- 1999 Sébastien Joly
- 2000 Eric Baumann
- 2001 Jaroslaw Popowytsch
- 2002 Michail Timoschin
- 2003 Sergei Lagutin
- 2004 Koen de Kort
- 2005 Dmitri Kosontschuk
- 2006 Tom Veelers
- 2007 Damien Gaudin
- 2008 Coen Vermeltfoort
Junioren
Die Juniorenaustragung läuft unter dem Namen Le Pavé de Roubaix.
- 2003 Anthony Colin
- 2004 Geraint Thomas
- 2005 Michael Bär
- 2006 Raymond Kreder
- 2007 Fabien Taillefer
- 2008 Andrew Fenn
- 2009 Guillaume Van Keirsbulck
Quellen
- ↑ radsportnews.net, 105. Paris-Roubaix – Die 28 pavé-Sektoren
Weblinks
- Portrait Paris–Roubaix, allgemein und einzelne Jahre
- Teilnehmerliste 2006
- Das Communiqué 2006 – mit Streckenführung – von da zu den Depeschen
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