Parkeisenbahn Wuhlheide

Parkeisenbahn Wuhlheide
Parkeisenbahn Wuhlheide
Strecke der Berliner Parkeisenbahn
Kursbuchstrecke (DB): 12299
Streckenlänge: 7,50 km
Spurweite: 600 mm
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
Legende
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
von Freilichtbühne
Bahnübergang
3,6 Mechanische Vollschranke BÜ 1
Bahnhof, Station
0,0 Hauptbahnhof
Strecke – geradeaus
Strecke – geradeaus
Bahnübergang
0,7 elektrische Halbschranke BÜ 3/4
Haltepunkt, Haltestelle
0,8 Eichgestell
Bahnübergang
0,9 elektrische Vollschranke BÜ 5
Strecke – geradeaus
Bahnübergang
1,55 elektrische Halbschranke BÜ 7
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Abzweig nach Freilichtbühne
Bahnhof, Station
1,6 Badesee
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Abzweig ins Betriebswerk /zum Betriebsbahnhof
Kilometer-Wechsel
0,0
Planfreie Kreuzung – unten
0,2
Strecke – geradeaus
Planfreie Kreuzung – unten
0,4
Spitzkehrbahnhof – rechts
0,45 Wuhlheide Parkeisenbahn Kopfbahnhof
Planfreie Kreuzung – unten
0,4
Strecke – geradeaus
Planfreie Kreuzung – unten
0,2
Strecke – geradeaus
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Abzweig ins Betriebswerk /zum Betriebsbahnhof
Kilometer-Wechsel
1,8 Badesee
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Abzweig nach Eichgestell
Kilometer-Wechsel
0,0
Strecke – geradeaus
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
0,5 Abzweig zum Betriebsbahnhof
Bahnübergang
0,8 Mechanische Vollschranke BÜ 22
Kilometer-Wechsel
0,8
Bahnübergang
0,8 2 mechanische Vollschranken BÜ 21/20
Bahnhof, Station
0,7 Freilichtbühne

Die Berliner Parkeisenbahn (BPE) ist eine kreisförmig um das Freizeit- und Erholungszentrum verkehrende Parkeisenbahn im Berliner Stadtteil Oberschöneweide im östlichen Teil des Volksparks Wuhlheide.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Wie bei anderen ehemaligen Pioniereisenbahnen übernehmen auch hier Kinder und Jugendliche einen großen Teil des Betriebs. Sie sind für fast alle Dienstposten selbst verantwortlich. Dazu gehören Schaffner und Schrankenwärter (ab 11 Jahre), Aufsichten und Zugführer (ab 12 Jahre) sowie Fahrdienstleiter (ab 15 Jahre) und Lokführer, Rangierleiter (ab 18 Jahre). In einem Kurssystem erlernen die Kinder mit fortschreitendem Alter immer weitere Qualifikationen und können sich unter anderem zum Wagenmeister, Lokführer oder Fernmeldetechniker ausbilden lassen. Über 170 Parkeisenbahner kümmern sich um den Betrieb der Bahn.

Als gemeinnützige Einrichtung ist die Berliner Parkeisenbahn auf die Unterstützung der öffentlichen Hand und auf Spenden - zu den wichtigsten Spendern gehört die S-Bahn Berlin - angewiesen. Wenige festangestellte und zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter sichern den Fahrbetrieb der Bahn.

Aufgrund des hohen Engagements der Beteiligten genießt die Parkeisenbahn in der Bevölkerung große Sympathie.

Geschichte

Entstehung

Bereits 1952 wurde im Pionierpark „Ernst Thälmann“ (damals noch Berliner Pionierrepublik genannt) eine Arbeitsgemeinschaft mit jungen Pioniereisenbahnern gegründet, welche auf dem Berliner Weihnachtsmarkt mit Unterstützung der Dresdner Pioniereisenbahn eine Liliputbahn betrieb. Weitere Erfahrung konnten die Pioniereisenbahner in den Sommermonaten auf einer Schmalspurbahn im Zittauer Gebirge sammeln.

Nach dem Vorbild anderer Pioniereisenbahnen in der DDR und der Sowjetunion wurde am 3. Januar 1956, dem 80. Geburtstag von Wilhelm Pieck, dem damaligen Präsidenten der DDR, das Vorhaben verkündet, im Pionierpark „Ernst Thälmann“ eine Pioniereisenbahn zu bauen. Die Eisenbahn wurde in nur sechs Monaten Bauzeit durch die ehrenamtliche Arbeit von tausend Eisenbahnern und vielen Freiwilligen aus der Berliner Bevölkerung am 10. Juni 1956 fertiggestellt und war zu diesem Zeitpunkt die sechste Pioniereisenbahn in der DDR. Sie wurde als Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm errichtet. Die Streckenlänge betrug 6,9 km.

1973 wurden in Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten sämtliche Betriebsanlagen generalüberholt. Dabei wurden auch die Fahrzeuge modernisiert. 1978 übernahm die Deutsche Reichsbahn die Betriebsführung der Bahn vom Berliner Magistrat.

Mit dem Bau des Pionierpalastes 1979 musste die südlich des Badesees gelegene Strecke auf dessen Nordseite verlegt und der (damalige) Bahnhof Badesee aufgegeben werden. Der Bahnhof Pionierpalast (heute Eichgestell) entstand neu.

Nach der Wende

Saisoneröffnung der BPE im Bahnhof Hauptbahnhof

1990 wurde die „Pioniereisenbahn Berlin“ in „Berliner Parkeisenbahn“ umbenannt.

1992 fand in der Wuhlheide das II. Internationale Feldbahntreffen statt, bei dem zahlreiche Gastfahrzeuge auf den Gleisen der Parkeisenbahn zu besichtigen waren.

Bis zum 20. März 1993 gehörte die Bahn als Abteilung zum Instandhaltungswerk für Signal- und Telekommunikationstechnik der Deutschen Reichsbahn. Danach ging der Betrieb auf die „Berliner Parkeisenbahn gemeinnützige Gesellschaft mbH“ (BPE) über, deren Gesellschafter heute die Vereine „Schmalspurbahn-Freunde Berlin“ und Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth sind. Die BPE ist als „Träger der freien Jugendhilfe“ anerkannt. Bahnaufsichtsbehörde ist die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Am 16. Oktober 1993 wurde die neue, 0,6 km lange Strecke vom Bahnhof Badesee zum S-Bahnhof Wuhlheide eröffnet. Seit 1997 im Stellwerk Badesee ein sogenannter Selbststellbetrieb eingerichtet wurde, kann der Betrieb auf dieser Strecke bei unbesetztem Stellwerk automatisiert durchgeführt werden.

Durchschnittlich fahren jedes Jahr ca. 60.000 Passagiere mit der Bahn.

Im Jahr 2006 wurde die Anlage in „Parkeisenbahn Wuhlheide“ umbenannt, während die Betreibergesellschaft weiter unter der Bezeichnung „BPE Berliner Parkeisenbahn gemeinnützige Gesellschaft mbH“ auftritt.

Brand im Betriebswerk

Am 21. April 2007 wurden durch Brandstiftung im Betriebswerk der BPE zahlreiche, zum Teil historische Fahrzeuge zerstört oder beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 500.000 Euro. Zur Beseitigung der Schäden hat die Bahn eine Spendenaktion ins Leben gerufen. [1]

Ein Großteil der Schäden konnte bis Ende 2007 vor allem durch die Hilfe zahlreicher Unternehmen (u.a. der Deutschen Bahn) behoben werden.

Fahrzeuge

Im Bestand der Parkeisenbahn befinden sich inzwischen etwa 75 Fahrzeuge, welche größtenteils vorher auf anderen Kleinbahnen oder als Feldbahnen eingesetzt wurden. Ein Teil der Fahrzeuge sind Leihgaben von Vereinen oder Privatpersonen.

Dampfloks

Arthur Koppel
Dampflokomotive Arthur Koppel im Bahnhof Wuhlheide

Diese Lokomotive, von Orenstein & Koppel gebaut, verkörpert den Typ der leistungsstarken Feldbahnlokomotive, wie sie jahrzehntelang in tausenden Exemplaren als Feldbahn- und Baulokomotiven verwendet wurden. Sie war früher bei dem Duisburger Tief- und Straßenbauunternehmen Alexander Hoyer GmbH beheimatet. Nach mühevoller Aufarbeitung wurde sie 1978 bei der Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth wieder in Betrieb genommen. Sie trägt den Namen des bekannten Feldbahnkonstrukteurs Arthur Koppel. Sie fuhr von 1996 bis 2003 bei der Berliner Parkeisenbahn. Jetzt dreht sie wieder ihre Runden bei der Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth.

Lowa
Dampflok Lowa im Hauptbahnhof

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges reichten die Transportkapazitäten der vorhandenen überalterten Feldbahnen nicht aus, die riesigen Trümmermassen aus der Stadt zu fahren. Neue Feldbahnlokomotiven wurden dringend benötigt. Die traditionsreiche Lokomotivfabrik Orenstein & Koppel in Potsdam-Babelsberg am Rande Berlins – 1948 auf Weisung der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) in Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg umbenannt – nahm 1950 die Produktion von Baulokomotiven wieder auf.

Auf den Berliner Trümmerbahnen kam überwiegend die 70-PS-Variante zum Einsatz, so auch die Lokomotive 44. Über deren Einsatz nach der Trümmerbahnzeit ist wenig bekannt, doch deutet vieles auf einen Einsatz bei der Bau-Union – später VEB Tiefbau – hin. Zuletzt war sie als Heizlokomotive im Ziegelkombinat Crimmitschau in Betrieb. Dort wurde sie nach langer Abstellzeit 1979 von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsgeschichte geborgen und mit Hilfe des Märkischen Museums nach Berlin geholt. In acht Jahren Freizeitarbeit gelang es, die Lokomotive wieder betriebsfähig aufzuarbeiten.

Luise Las
Dampflokomotive Luise Las im Bahnbetriebswerk

Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen 1939 wurde auch die polnische Lokomotivfabrik Chrzanów (Krenau) kriegsverpflichtet und dem Henschel-Konzern unterstellt. Henschel ließ in Krenau unter anderem einhundert 600-mm-Bn2t Baulokomotiven des Typs Riesa herstellen. Nach dem Krieg setzte Chrzanów die Produktion der Lokomotive in leicht überarbeitetem Konzept, überwiegend mit 750 mm Spurweite, als Typ Rys (Luchs) fort. Um die für schwaches Gleismaterial mit 5,5 t recht hohe Achslast zu senken, anderseits das Reibungsgewicht der Lokomotive zu erhöhen, wurden 1948 zwei Lokomotiven mit dreiachsigem Fahrwerk gebaut, die noch mit Rys-Kesseln der Sosnowiecer Kesselfabriken (Chrzanów hat nie eine eigene Kesselproduktion gehabt) ausgerüstet waren. 1952 lieferte die Fabrik in Chrzanów die Lokomotive 3043 mit dem Kessel Torun 1640/52 an die Zuckerfabrik in Wozuczyn in Südost-Polen. Sie war dort bis etwa 1978 im Einsatz.

Nach circa 15 Jahren Abstellzeit wurde sie in das Ausbesserungswerk ZNTK Pila (Schneidemühl) geholt, von 750 auf 600 mm umgespurt, hauptuntersucht, für den Einsatz auf der Berliner Parkeisenbahn mit Kobelschornstein ausgerüstet und über Interlok Pila nach Deutschland verkauft. Der Eigentümer hat die Lokomotive über den Leihnehmer SBF in den Fahrzeugpark der BPE eingestellt. Hier fand die Abnahme durch die Bahnaufsicht des Landes Berlin am 30. September 1994 statt. Am 1. Oktober 1994 wurde die Lokomotive erstmals im Personenverkehr eingesetzt.

Merapi
Dampflok Merapi im Hauptbahnhof

Ab 1923 lieferte Hanomag zehn baugleiche Dampflokomotiven an die Oie Tiong Ham Fabrieken Semarang auf Java. Eine weitere Maschine wurde an die Zuckerfabrik Klein Wanzleben bei Magdeburg geliefert. Die MERAPI gelangte an den oben genannten Auftraggeber, der sie auf seinen ausgedehnten Zuckerrohrplantagen einsetzte. Die Zuckerfabrik Rejo Agung, wo die Maschine vor ihrer Rückkehr nach Deutschland zuletzt beheimatet war, betrieb ein Streckennetz von fast 80 km Länge mit etwa 25 Dampfloks. Der Name MERAPI erinnert an einen Vulkan auf Java.

Solvay
Dampflokomotive Solvay im Bahnbetriebswerk

1923 wurden von der Firma Hanomag 15 D-Güterzuglokomotiven, konstruiert nach den modernsten Gesichtspunkten, für die Schmalspurbahnnetze der polnischen Staatsbahn gebaut. 10 waren für den Einsatz auf Strecken mit einer Spurweite von 600 mm, der Rest für 750 mm. Diese Lokomotive wurde die „Urmutter“ der folgenden Konstruktionen der „Ersten Lokomotivfabrik in Polen AG, Chrzanów“, in der später die Lokomotive SOLVAY gebaut wurde.

Die Lokomotive Tx 6-501 war bis Januar 1979 in Betrieb bei den Wirsitzer und Bromberger Kreisbahnen und wurde dann abgestellt. Ihre Ausmusterung aus dem Bestandsverzeichnis der Schmalspurbahn-Zentralverwaltung erfolgte per 18. April 1979 mit dem Vermerk „do Belgi“ (nach Belgien). Von ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1944 bis zur Abstellung im Januar 1979 hat sie mit ihren „650mm-Beinchen“ immerhin 1.115.329 km zurückgelegt. Nach dem Verkauf nach Belgien erfolgte ein 21-jähriger „Dornröschenschlaf“, den sie sehr gut überstanden hat. In Zukunft soll sie zur Freude der Berliner Parkeisenbahner und ihrer Gäste unter Dampf stehen und Personenzüge befördern.

Dieselloks

Diesellokomotiven Typ Ns1
Diesellok Typ NS1 im Bahnhof Wuhlheide

Ursprünglich wurde dieser Typ als 15-PS-Diesellokomotive konzipiert, später jedoch als 10-PS-Maschine gebaut, da der vorgesehene Motor zunächst nicht zur Verfügung stand. Lokomotiven dieser Baureihe wurden in 699 Exemplaren zwischen 1952 und 1960 im VEB Lokomotivbau Karl Marx, Babelsberg (LKM) für die Spurweiten 500 und 600 mm hergestellt. Die Lokomotiven wurden bei LKM mit einem wassergekühlten Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor ausgerüstet. Dieser bewährte sich bis etwa Ende der siebziger Jahre. Aufgrund von Ersatzteilproblemen und Verschleißerscheinungen wurde als Austauschmotor überwiegend ein luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-V-Dieselmotor aus der Cunewalder Motorenfabrik eingebaut. In die Lokomotiven wurden vom Hersteller Zwei-Gang-Getriebe mit Konuskupplung eingebaut.

Der BPE ist es gelungen, mehrere Diesellokomotiven des Typs Ns1 von stillgelegten Werkbahnen zu erwerben.

Diesellokomotiven Typ Ns2f
Diesellok Siegfried im Bahnhof Hauptbahnhof

Aus dem Typ Ns2 entstand 1952 die Ns2f. Sie wurde von 1952 bis 1959 aufgrund der großen Nachfrage in mehr als 1.000 Exemplaren bei LKM gebaut. In der DDR war die Ns2f die gebräuchlichste Baureihe auf den schmalspurigen Werkbahnen und hat sich bestens im leichten Strecken- und Rangierdienst bewährt. Die Lokomotiven haben Außenrahmen und Stangenantrieb mit Blindwelle. Im Anlieferungszustand waren die Lokomotiven mit einem wassergekühlten Zweizylinder-Viertakt-V-Dieselmotor des Typs Aktivist ausgerüstet. Ende der 1970er Jahre waren die Motoren, bedingt durch die hohen Anforderungen, so verschlissen, dass sie ersetzt werden mussten. Viele Maschinen erhielten nun den luftgekühlten Zweizylinder-Viertakt-Reihendieselmotor vom Schönebecker Dieselmotorenbau.

Dem Verein gelang es, zwei Diesellokomotiven der Baureihe Ns2f zu erwerben, deren Aufarbeitung in Angriff genommen wurde und seit dem Feldbahntreffen 1992 bei einer Lokomotive abgeschlossen ist. Im Jahre 2003 konnte auch die zweite Lok in Betrieb genommen werden. Dadurch stehen beide Loks für den Fahrbetrieb bei der BPE zur Verfügung.

Diesellokomotiven Typ V10C
Diesellok Typ V10C im Bahnhof Hauptbahnhof

Aus der Ns4 entstand 1959/60 der 102-PS-Typ V10C. Sein Aussehen wurde gegenüber der Ns4 grundlegend verändert, die Kanten wurden gerundet und so der Form der damaligen Diesellokomotiven des VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg (LKM) angepasst. Von den Maschinen dieses Typs baute LKM von 1957 (Baumuster) bis 1975 über 500 Exemplare. LKM erhielt ab 1971 ein neues Produktionsprofil und firmierte unter VEB Luft- und Kältetechnik „Karl Marx“ Babelsberg. Dennoch wurden weiterhin regelspurige und schmalspurige Rangier- und Werkbahnlokomotiven hergestellt. Die V10C-Lokomotiven für die Spurweiten von 600 bis 762 mm hatten Außenrahmen, die für die Spurweiten von 900 bis 1067 mm Innenrahmen sowie eine geringfügig schmalere Seitenschürze. Es wurde außerdem eine modifizierte Version für den Export in tropische Regionen gefertigt. In der DDR war die V10C eine typische Werklokomotive auf Bahnen mit hohen Lastanforderungen.

1970/71 erhielt die Pioniereisenbahn Berlin zwei fabrikneue Lokomotiven der Baureihe V10C, da mit dem Einsatz der älteren Wagen der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB) leistungsstärkere Loks erforderlich waren. 1980 wurden die beiden Lokomotiven in das Nummernschema der DR aufgenommen und erhielten die Nummern 199 101-7 und 199 102-5. Die Lok 199 101-7 befindet sich seit August 1998 leihweise bei der Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth in der Nähe von Gütersloh.

Diesellokomotive Typ Ns4

Zur Verstärkung der beiden V10C-Diesellokomotiven wurde im Jahr 1982 die 1957 gebaute Diesellok vom Typ Ns4 (199 103-3) vom VEB Ziegelei Ueckermünde beschafft. Dies wurde notwendig, um im Zwei-Zug-Betrieb eine Betriebsreserve zu haben.

Personenwagen

Sommerwagen 6306

Für den Fahrgastverkehr sind rekonstruierte vierachsige Personenwagen vorhanden. Auf alten Fahrgestellen von Wagen der ehemaligen Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB) im damaligen RAW Schöneweide modernisierte Wagenkästen hergestellt. Einige Ausstattungsdetails, wie die Türen, Fenster oder die Inneneinrichtung mit Holzbänken zeigen die Verwandtschaft zu den Fahrzeugen der Berliner S-Bahn. Ein Wagen dieser Serie wurde im Jahre 2000 in einen Salonwagen mit Cateringabteil umgebaut.

Neben den Reko-Wagen sind fünf Sommerwagen im Einsatz, vier offene Wagen und ein offener Wagen mit Dach. Diese Fahrzeuge erfreuen sich in der warmen Jahreszeit großer Beliebtheit.

Arbeitsgemeinschaften

Zur Instandhaltung der technischen Anlagen sind bei der Berliner Parkeisenbahn aus der Organisation der Pioniereisenbahn Arbeitsgemeinschaften hervorgegangen. Diese sind für die einzelnen Bereiche wie die AG Fernmeldetechnik und die SUSI-AG (Signal und Sicherungstechnik) zuständig.

AG Fernmeldetechnik

Bei der Ausbildung – Löten muss gelernt sein.

Seit 1989 wurde mit der AG Fernmeldetechnik bei der damaligen Berliner Pioniereisenbahn erstmals auch Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, an der Instandsetzung der Fernmeldeanlagen der Bahn mitzuwirken und den Kollegen von der Reichsbahn dabei zu helfen.

Technisch interessierten Parkeisenbahnern ab 12 Jahren steht somit auch der Dienst als Fernmeldemechaniker bei der BPE offen. In der Ausbildung, die in mehrere Abschnitte aufgeteilt ist, werden Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik sowie die Funktionsweise von Telefonen, elektrischen Uhrenanlagen und anderer Fernmeldetechnik erläutert. Neben der notwendigen Theorie hat auch die Praxis einen hohen Stellenwert. Das Löten wird ebenso geschult wie der richtige Umgang mit Messgeräten und Handwerkszeug. Zum Abschluss jedes Ausbildungsabschnittes muss eine kleine Prüfung absolviert werden, in der die Schüler ihr Wissen unter Beweis stellen müssen. Im Anschluss daran sind die Parkeisenbahner nun kleine Fachleute und dürfen als Fernmeldemechaniker der BPE unter Anleitung des AG-Leiters zum Teil fast selbstständig Reparaturen an den Telefonen und Bahnhofsuhren ausführen. Die Jugendlichen werden damit unmittelbar an der Pflege und Instandhaltung der Anlagen ihrer Bahn beteiligt.

Wer so anschaulich erlebt, wie viel Arbeit notwendig ist, die Technik zu reparieren, geht natürlich viel sorgfältiger mit den Anlagen um. Ihren Mitschülern haben die jungen Fernmeldemechaniker viel technisches Wissen und handwerkliche Fähigkeiten voraus. Nicht selten wird durch die Tätigkeit bei der BPE der Wunsch nach einem Beruf bei der Bahn oder in der Elektrobranche geweckt.

Die Kommunikation bei der BPE erfolgt zum einen durch zwei Telefonanlagen mit 24 Endgeräten (Telefone, Münzfernsprecher und Faxgeräte). Die F-AG ist in der Lage 95 % der bei der BPE im Einsatz befindlichen Geräte vollständig zu reparieren und instand zu setzen. Die restlichen 5 % können auf Grund der Halbleitertechnik (ISDN-Telefone) nur zum Teil repariert werden.

Ausschuss Jugendarbeit

Am 3. September 1992 wurde der Ausschuss Jugendarbeit gegründet. Der Ausschuss bietet den Parkeisenbahnern mit Unterstützung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick und anderer Einrichtungen vielseitige Veranstaltungen und unterstützt nebenbei die BPE bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen für die Fahrgäste. Zum Veranstaltungsprogramm gehören unter anderem Bunte Abende, Erlebnistage, Ferienfreizeiten, Ausflüge und Sportveranstaltungen.

Bahnhöfe

Der Bahnhof Eichgestell im Osten der Wuhlheide nahe dem FEZ
Bahnhof Wuhlheide mit dem S-Bahnhof
Badesee

Der heutige Bahnhof Badesee hieß früher Puppentheater. Nach Schließung des in der Nähe gelegenen Puppentheaters wurde der Bahnhof in Pionierzentrum umbenannt. Mit der politischen Wende erhielt er seinen heutigen Namen. Einen Bahnhof Badesee hatte es bereits an der 1978 beim Bau des Pionierpalastes abgebrochenen Strecke südlich des Badesees gegeben.

Betriebsbahnhof

Der Bahnhof hieß zunächst Bärenzwinger. Später bezog die Leitung der Pioniereisenbahn das Gebäude, die zuvor im sog. Waldhaus - dort gab es den Haltepunkt Wald - ihren Sitz hatte. Wegen einer sanierungsbedürftigen Brücke über den Hohen Wallgraben wird der Bahnhof gegenwärtig nicht bedient.

Betriebswerk

Mit Wagenhalle, Lokhalle, Werkstatt und Sozialräumen ist das Betriebswerk der technische Mittelpunkt der Berliner Parkeisenbahn. Hier werden die Loks und Wagen seit 1956 größtenteils instandgesetzt und gewartet. Gelegentlich finden hier Veranstaltungen für das Publikum statt.

Eichgestell

Im Jahre 1978 als Ersatz für den aufgegebenen Bahnhof Badesee errichtet, ist er der zweitjüngste Bahnhof der Berliner Parkeisenbahn. Am Eichgestell beginnt auch die Strecke des „500mm Feldbahnprojekt e.V.“ (siehe Weblinks).

Freilichtbühne

Der Bahnhof Freilichtbühne ist ein Bahnhof aus der Anfangszeit der Parkeisenbahn und liegt direkt an der kleinen Freilichtbühne. Ursprünglich als Bahnhof Rollschuhbahn errichtet, erfuhr er im Laufe der Zeit nur geringe Umbauten.

Hauptbahnhof

Mit seiner Nähe zum Haupteingang des Freizeit- und Erholungszentrums stellt dieser Bahnhof den betrieblichen Mittelpunkt der Parkeisenbahn dar. Ursprünglich befand sich in einem Teil des Bahnhofes eine Mitropa-Gaststätte namens Mäxchen Pfiffig. Heute sitzt hier die Betriebs- und Geschäftsleitung der BPE.

Wuhlheide

Als jüngster Bahnhof wurde der Bahnhof Wuhlheide-Parkeisenbahn zusammen mit der Verlängerung der Strecke zum S-Bahnhof Wuhlheide im Oktober 1993 eingeweiht. Dieser Bahnhof präsentiert sich den Fahrgästen im sachlich-modernen Stil.

Fahrbetrieb

Gleisbett zum Betriebsbahnhof

Fahrbetrieb findet von März bis Oktober (2009: 28. März bis 1. November) statt. Am Wochenende verkehrt die Bahn grundsätzlich im 15-Minuten-Takt (in den Sommerferien alle 30 Minuten) und an Wochentagen (dienstags bis donnerstags) alle 30 Minuten. Von April bis Oktober wird freitags am Hauptbahnhof die Draisine eingesetzt.

In den Wintermonaten wird die Bahn nur ausnahmsweise, wie z.B. für Nikolausfahrten in der Adventszeit, betrieben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wuhlheide: 500.000 Euro Brandschaden, Berliner Zeitung, 25. April 2007

52.45805555555613.5436111111117Koordinaten: 52° 27′ 29″ N, 13° 32′ 37″ O


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