- Aterien
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Mit Atérien wird eine altsteinzeitliche Kultur des nördlichen Afrika (dort besonders das östliche Algerien, aber verbreitet in der ganzen Nord-, und Mittel-Sahara bis in den Süden zum 18. Breitengrad) bezeichnet, die etwa von 40.000 bis 35.000, bei anderen Autoren bis 18.000 oder gar 10.000 Jahren vor heute andauerte. Benannt wurde sie nach der Fundstelle Bir Al Ater in Algerien. Im Osten unterscheidet sich Ägypten durch ein Levallois- und Moustero-Levallois-Fundinventar deutlich von den Gebieten des Atérien.
Inhaltsverzeichnis
Lithisches Inventar
Die Silexgeräte des Atérien waren leichter und kleiner als die bisherigen Werkzeuge. Typische Funde sind erstmals gestielte Spitzen (sogenannte Atérien-Spitzen), Kratzer, Schaber, Bohrer und Stichel. Der Stielfortsatz dürfte zur Schäftung der Geräte in Holz oder Knochen gedient haben.
Umwelt und Wirtschaftsweise
Wahrscheinlich waren frühe Homo sapiens Träger dieser Kultur. Sie waren Jäger und Sammler. Die Fauna in dieser Zeit ist heute typisch für Savannen (Elefant, Nashorn, Giraffe, Löwe, Antilope), allerdings damals in einem kühleren, feuchten Klima in einer Landschaft mit offenen Laubwäldern.
Kulturelle Einordnung
Funde aus der Zeit vor dem Atérien wurden als End-Acheuléen bestimmt, an einigen Orten fanden sich Levallois-Funde, so das hier sicher von einer Besiedlungslücke auszugehen ist. Erstmals nach einem einheitlich über ganz Afrika verbreiteten Acheuléen zeigt sich hier eine klare räumliche Gliederung unterschiedlicher Kulturen auf diesem Kontinent. Auf das Atérien folgte die Kultur des epipaläolithischen Capsien, im Nordwesten lag dazwischen noch das Ibéromaurusien. Unklar ist noch, ob es auch eine Besiedlungslücke zwischen diesen beiden Kulturen aufgrund zu trockenen Klimas in der Sahara gegeben hat.
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