Paudiss

Paudiss
Selbstportrait
Loth und seine Töchter (um 1649, Gemäldegalerie Budapest)

Christoph(er) Paudiß [1] (* 1630 in Niedersachsen; † 1666[2] in Freising, Bayern) war ein bayerischer Maler des Barock und in jungen Jahren ein Schüler Rembrandts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach vielen Stationen, z.B. in Stuttgart (1656), Prag, Dresden (1659-60), Wien und Salzburg, wurde er die letzten vier Jahre seines Lebens Hofmaler des Fürstbischofs Albrecht Sigmund von Freising. Er war zweimal verheiratet. Zeit seines Lebens hatte er mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Er starb kurz nachdem ihm der Fürstbischof anlässlich eines (von Paudiß verlorenen) Künstlerwettbewerbes seine Förderung entzogen hatte.

Werk

Seine Gemälde und Fresken bilden oft düster gestaltete Alltagsmotive ab. Dabei orientierte er sich an der Kunst Rembrandts. Berühmt sind seine Genrebilder, Bauernhistorien und Stillleben; Portraits malte er hingegen selten. Das Freisinger Diözesanmuseum verfügt über die größte Sammlung seiner Gemälde (15, davon fünf Leihgaben); dort 2007 Ausstellung Christopher Paudiß - Der bayerische Rembrandt?), weitere sind in Europa zerstreut.

Liste

(Auswahl)

  • Porträt eines jungen Mannes mit Pelzmütze, um 1660 (Eremitage St. Petersburg seit mind. 1859)
  • Porträt eines Mannes, Privatsammlung, um 1661 (Budapest)
  • Der alte Bauer mit dem Kälbchen und dem Metzger, 1662 (Dombergmuseum Freising)
  • Frierende Kinder
  • Der Marodeur
  • Selbstportrait
  • Bildnis eines Heiducken in hoher Mütze. Öl auf Leinwand, 59 × 51,5 cm (Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, Kat. 1930, Nr. 1995, das Bild stand im Mittelpunkt einer Beutekunstverhandlung im Jahr 2001) [3]
  • Küchenstillleben, 55 cm × 69,5 cm
  • Küchentisch mit Pfeife, Heringen und Bier
  • Der Bauer und das Kälbchen, 1662
  • Hochaltar der Benediktinerkirche zu Freising
  • Vertreibung aus dem Tempel
  • Heimkehr vom Markt
  • Hl. Hieronymus, 1656/58
  • Die Marter des heiligen Thimeo
  • Loth und seine Töchter, 1649

Literatur

  • Peter Steiner (Mitherausgeber): Christopher Paudiß 1630-1666. Der bayerische Rembrandt?, Ausstellungskatalog, 145 Abb., 336 S., Regensburg 2007, Verlag Schnell und Steiner, ISBN 978-3-7954-1994-3

Weblinks

Fußnoten/Quellen

  1. Alternative Schreibweisen: Pautitz, Paudiss oder Bauditz (Karl Bosl: Bosls Bayerische Biographie, Regensburg, Pustet, 1983, S. 574), sowie Christopher Paudiß (Dombergmuseum Freising) [1]
  2. Geburts- und Sterbedaten sind nicht gesichert, sie variieren
  3. Rückgabe des Bildnises eines Heiducken in hoher Mütze auf www.heiducken.de (Julia Heiduck) 2001

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