- Pavar
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Die Paramara (auch: Pavar) waren eine indische Dynastie des Mittelalters (8.-14.Jh.).
Geschichte
Sie gehörten ursprünglich zum Gurjara-Stamm (der Thar-Wüste) und wurden in der Feuerreinigungszeremonie am Berg Abu (ca. 747) zusammen mit den Pratihara, Chauhans usw. zu vollwertigen Adligen erhoben. Seitdem zählen sie zu den Rajputen des Agnivamsa-, d.h. Feuer-Clans, was sich auch in ihren Inschriften spiegelt. Mit der Ausdehnung der (Gurjara-)Pratihara in Nordindien konnten sich die Paramara unter Krishna Raja ca. 792/825 in Malwa (d.h. im westlichen Madhya Pradesh) festsetzen.
Zunächst mussten sie sich der Angriffe der Rashtrakuta erwehren bzw. diese auch als Oberherren anerkennen. Im Jahre 972 gelang es jedoch Harshasimha Paramara (Siyaka, reg. 948-974), den Rashtrakuta-Kaiser Amoghavarsha IV. zu besiegen, ihn zu töten und seine Hauptstadt Manyakheta zu plündern. Es folgte der Sturz der Rashtrakuta durch deren Gouverneur Tailapa Ahavamalla (reg. 973-997), der das Chalukyareich wiederherstellte. Tailapa vermochte es zudem die Paramara zurückzudrängen und ihren König Vakpatiraja II. Munja (reg. 974-995) gefangen zu nehmen und ihn (995) hinrichten zu lassen.
Vakpatirajas Nachfolger Sindhuraja Navasahasanka (reg. 995-1010/21) stellte das Paramara-Reich wieder her. Seinen Höhepunkt erlebte es unter Bhoja von Dhara (reg. 1010/21-1065), der als eine Art idealer Hindukönig gilt. Bhoja hat bis heute einen hervorragenden Ruf als Verfasser von anspruchsvoller Literatur und von Enzyklopädien (Medizin, Architektur usw.), selbst wenn ein Teil seiner Arbeit sicherlich anonymen Mitarbeitern zuzuschreiben ist. Er war mit den Shilahara-Königen (im Raum Bombay) verbündet und ordnete sich die Solankis in Gujarat unter, deren berühmter Wallfahrtsort Somnath 1026 von den Moslems geplündert worden war. Als er die Vormacht in Nordindien anstrebte, wurde er von einer Allianz der Nachbarn (-dem Kalachuri Karna, dem Chalukya Someshvara I., dem Chandella Kirtivarman und dem Solanki Bhima I.-) besiegt und kam bei der Eroberung seiner Hauptstadt Dhara ums Leben.
Die Beteiligung an der Allianz gegen den Kalachuri Karna um 1070 erlaubte es Bhojas Nachfolgern Lakshmidhara und Udayaditya, das Paramara-Reich noch einmal herzustellen und den Nilakantha-Tempel in Udaipur zu errichten. Im 12. Jh. Begann jedoch der Aufstieg der Solanki (auch: Chaulukya) von Gujarat (z.B. mit der Gefangennahme des Paramara Yasovarman ca. 1136/37) und das Reich zerfiel in Kleinstaaten. Im 13. Jh. bedrohten die Moslems Malwa und im Jahre 1234 eroberte der Sultan Iltutmish das Land bis Ujjain. Im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts nahmen schließlich die Sultane die Expansion wieder auf. Der letzte Paramara-Raja Harananda wurde 1305 von einer Armee des Dehli-Sultans Ala ud-Din Khalji unter dem Statthalter 'Ain-ul-Mulk von Multan beseitigt.
Die Pavar-Dynastie baute auch große Anlagen zur Wasserregulierung.
Paramara-Könige
in Ujjain:
- Krishna Raja (Upendra) ca. 792/825
- Vairisimha I.
- Siyaka I.
- [unbekannt]
- Vakpati I. (Bappai Raja) ca. 900
- Vairisimha II. (Vajratavamin, ca. 919-948, abged.)
- Siyaka II. (Harshasimha, reg. 948-974, abged.)
- Vakpati Raja II. Munja (974-995)
- Sindhu Raja (Navasahasanka, reg. 995-1010/21)
- Bhoja (1010/21-ca.1065)
- Jayasimha I. (-1069)
- Udayaditya (1070-1087)
- Lakshmana Deva (Jugga Deva, 1087-1094)
- Naravarman Deva (ca. 1094-1133)
- Yaso Varman (1133-1142)
- Jaya Varman I (1142-1143)
- Ballaha (1143-1150/1)
- [1150-1175 Solanki-Statthalter Rajyapala]
- Vindhya Varman (1175-1194)
- Subhata Varman (1194-1209)
- Arjuna Varman I. (1210-1215/8)
- Deva Pala (1215/8-1238)
- Jaitugi Deva (1239-1255)
- Jayasimha II. (Jayavarman, 1255-1274)
- Arjuna Varman II. (1274-128?)
- Bhoja II. (ca. 1283)
- Mahlaka Deva (129?-XI.1305)
Nebenlinie in Bhopal:
- Lakhmi Varman ca. 1144 (Sohn Yasovarmans)
- Harischandra ca. 1157/78
- Udaya Varman ca. 1189
Eine weitere Nebenlinie existierte 9.-12. Jh. in Vagada.
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