- Paxheim
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Das Refugium (lat.) bezeichnet leicht veraltet den Zufluchtsort (auch: Unterschlupf) eines Individuums. Wie das lateinische Zitat (siehe unten im Abschnitt „Klassik“) aus dem Rechtskodex belegt, gilt es speziell für die Privatperson, wird aber mitunter auch bei Tieren (siehe 2. Zitat von Gottfried Keller), insbesondere bei geschützten oder seltenen Arten in Naturdokumentationen verwendet. In der englischen und französischen Sprache hat sich interessanterweise die lateinische Stammform stärker bewahrt (vgl. z. B. refugee, engl. für Flüchtling).
Ein Refugium war auch ein Haus innerhalb einer befestigten Stadt, in das sich Brüder oder Schwestern eines Klosters zurückziehen konnten, wenn ihr Kloster selbst wegen Kriegshandlungen zu unsicher war.
Inhaltsverzeichnis
Verwendungsbeispiele
Klassik
- "Domus tutissimum cuique refugium atque receptaculum." (Corpus Iuris Civilis, Digestae 2. 4,18)
- Das eigene Haus ist für jeden der sicherste Zufluchtsort.
- "Da brachte ich eine neue Fliege herbei; die Spinne packte sie wie die frühere; allein schon machte sich der erste Wegelagerer wieder herbei, dem der Hunger keine Wahl lassen mochte; und nun, statt das neue Opfer kunstgerecht einzuwickeln, nahm sie es kurzweg zwischen die Freßzangen und trug es, wie der Bär das Lamm, nicht nach dem Mittelsitze, sondern aus dem Netze heraus nach einem Refugium." (Gottfried Keller, Der grüne Heinrich, Keller-SW Bd. 4, S. 620)
Film
- "Die wollen, dass man tot ist, oder ihre Lügen glaubt. Da kann ein Mann nur eins tun: Sich etwas suchen, das ihm gehört und sich ein Refugium schaffen." (First Sergeant Edward Welsh im Antikriegsfilm von 1998 „Der schmale Grat“)
Politik
- "Andererseits gehörte der Eintritt in die SPD für ihn »zu den emotionaleren Momenten im Leben«, Partei, das sei für ihn, »pathetisch gesagt, ein Stück Heimat, ein emotionales Refugium«." (Wörtliches Zitat von Ottmar Schreiner aus dem Die Zeit-Artikel „Wer ist der Verräter?“ von Tina Hildebrandt, 24. Januar 2008)
Siehe auch
Weblinks
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