- Pearl Sydensticker Buck
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Pearl Sydenstricker Buck (chinesischer Name 賽珍珠 Sai Zhenzhu; Pseudonym John Sedges; * 26. Juni 1892 in Hillsboro, West-Virginia; † 6. März 1973 in Danby, Vermont) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin.
Sie wurde 1938 „für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biographischen Meisterwerke“ mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sechs Jahre zuvor hatte sie für ihren Roman Die gute Erde bereits den Pulitzer-Preis erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Ihr Geburtsname Sydenstricker findet sich in der häufig verwendeten Schreibweise Pearl S. Buck wieder. Als Tochter eines Missionars verbrachte sie einen Teil ihrer Kindheit im Kaiserreich China. Sie studierte in den USA, arbeitete später als Professorin für englische Literatur im chinesischen Nanking. Sie hatte eine Tochter, die mit Phenylketonurie geboren wurde.
Die Konfrontation mit amerikanischer und fernöstlicher Kultur hatte einen großen Einfluss auf das Werk der Schriftstellerin, die sich für Toleranz und Völkerverständigung einsetzte. Als eines ihrer Meisterwerke gilt der Roman The Good Earth aus dem Jahre 1931, der 1933 mit dem Titel Die gute Erde ins Deutsche übersetzt wurde. Er stellt anschaulich und warmherzig das alltägliche bäuerliche Leben in China dar.
Sie veröffentlichte 80 Werke sowie fünf Romane unter dem Pseudonym John Sedges.
Nobelpreis
Die Verleihung des Literaturnobelpreises an Pearl S. Buck gehört zu den umstrittensten Entscheidungen des Nobelpreiskomitees und ist bereits bei der damaligen Verleihung auf vielfaches Unverständnis gestoßen. Viele Kritiker messen der Autorin keinen großen literarischen Rang bei und zählen ihre Romane eher zur Trivialliteratur. Die seither geltende Regelung, den Nobelpreis nur an Autorinnen bzw. Autoren zu verleihen, die bereits vorher mindestens einmal dafür nominiert waren, wird in den Feuilletons bis heute „Lex Buck“ genannt. Der Beliebtheit der Autorin hat dies keinen Abbruch getan; ihre Bücher werden noch heute übersetzt und gedruckt.
Sie selbst schlug gemeinsam mit der chilenischen Schriftstellerin Gabriela Mistral 1950 den indischen Philosophen und Schriftsteller Sri Aurobindo für den Literaturnobelpreis vor.
Werke (Auswahl)
- East wind, west wind (Roman, 1930; dt.: Ostwind – Westwind, 1934)
- The good earth (Roman, 1931; dt.: Die gute Erde, 1933)
- The mother (Roman, 1934; dt.: Die Mutter, 1934)
- The exile (Biographie, 1936; dt.: Die Frau des Missionars)
- Dragon Seed (Roman, 1942; dt. Die Drachensaat, 1953)
- Pavilion of women (Roman, 1946; dt. Die Frauen des Hauses Wu, 1948)
- Far and near (Erzählungen, 1948; dt. Zurück in den Himmel, 1954)
- The townsman (Roman, 1952; dt.: Und weiter führt der Weg nach Westen, 1952)
- Imperial Woman (Roman, 1956; dt.: Das Mädchen Orchidee)
Verfilmungen
- 1937: Die gute Erde
- 1945: Am Himmel von China (China sky)
- 1961: China-Story (The devil never sleeps)
- 2000: Die Frauen des Hauses Wu (Pavilion of women)
Literatur
- Peter Conn: Pearl S. Buck. A cultural biography. Cambridge u. a.: Cambridge Univ. Press. 1996. ISBN 0-521-56080-2
- Paul A. Doyle: Pearl S. Buck. New York: Twayne. 1965. (= Twayne's United States authors series; 85)
- Xiongya Gao: Pearl S. Buck's Chinese women characters. Selinsgrove, Pa.: Susquehanna Univ. Press u. a. 2000. ISBN 1-57591-025-X
- Kang Liao: Pearl S. Buck. A cultural bridge across the Pacific. Westport, Conn. u. a.: Greenwood Press. 1997. (= C Contributions to the study of world literature; 77 ) ISBN 0-313-30146-8
- Elizabeth Johnston Lipscomb (Hrsg.): The several worlds of Pearl S. Buck. Essays presented at a centennial symposium, Randolph-Macon Woman's College, March 26-28, 1992. Westport, Conn. u. a.: Greenwood Press. 1994. (= Contributions in women's studies; 144) ISBN 0-313-29152-7
- Nora Stirling: Pearl Buck. A woman in conflict. Piscataway, N.J.: New Century Publishers. 1983. ISBN 0-8329-0261-6
- Anna Maria Stuby: Ich bin nirgendwo ganz zu Hause und überall ein bißchen. In: Charlotte Kerner (Hrsg.): Nicht nur Madame Curie … Frauen, die den Nobelpreis bekamen. Neuausg. Weinheim: Beltz und Gelberg. 1999. ISBN 3-407-80862-3
- Gertraude Wilhelm (Hrsg): Die Literatur-Nobelpreisträger. Ein Panorama der Weltliteratur im 20. Jahrhundert. Düsseldorf: Econ. 1983. (= Hermes Handlexikon) ISBN 3-612-10017-3
Weblinks
- Literatur von und über Pearl S. Buck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1938 an Pearl S. Buck (englisch)
- FemBiographie Pearl S. Buck
- Biografie zu Pearl S. Buck (englisch)
Personendaten NAME Buck, Pearl S. ALTERNATIVNAMEN Walsh, Pearl née Sydenstricker KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Schriftstellerin GEBURTSDATUM 26. Juni 1892 GEBURTSORT Hillsboro, West-Virginia STERBEDATUM 6. März 1973 STERBEORT Danby, Vermont
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