- Pearlindex
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Mit dem Pearl-Index, benannt nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl (1879–1940), wird die Zuverlässigkeit von Methoden der Empfängnisverhütung gemessen.
Der Pearl-Index gibt an, wieviele Schwangerschaften eintreten, wenn 100 sexuell aktive Frauen ein Jahr lang eine bestimmte Verhütungsmethode nutzen. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist also die Methode.
Für die Pearl-Indices einzelner Verhütungsmethoden siehe Empfängnisverhütung.
Bei der Bewertung einer Verhütungsmethode muss zwischen der theoretischen Methodensicherheit und der praxisnahen Anwendungssicherheit unterschieden werden: Bei ersterer werden nur die Schwangerschaften berücksichtigt, die trotz korrekter Anwendung der Verhütungsmethode eintreten, während bei letzterer auch Schwangerschaften aufgrund von Anwendungsfehlern Berücksichtigung finden. In der Praxis kann zwischen beiden Angaben nicht exakt unterschieden werden, daher schwankt der angegebene Pearl-Index einer Methode häufig recht stark je nach Studie. Der Pearl-Index vieler Methoden hängt auch vom Kenntnis- und Erfahrungsstand der Anwenderinnen und ihrer jeweiligen Partner ab.Referenzwert
Bei regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr ohne jegliche Form der Empfängnisverhütung gibt der Pearl-Index die Fruchtbarkeit wieder und beträgt altersabhängig etwa 85 bei 20-jährigen Frauen, 50 bei 35-jährigen Frauen und nur noch 30 bei 40-jährigen Frauen und sinkt dann etwa im Alter von 45-50 mit dem Einsetzen der Menopause auf 0 ab.
Relevanz
Im Pearl-Index sind statistisch relevante Parameter wie Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, Größe der Stichprobe oder eine minimale Grundgesamtheit nicht vorgeschrieben. Dadurch ist der Pearl-Index neuer Verhütungsmethoden, wie er von Interessengruppen und Herstellern veröffentlicht wird, nur eingeschränkt aussagekräftig.
Je verbreiteter und langfristiger eine Verhütungsmethode eingesetzt wird, desto genauer kann der Pearl-Index angegeben werden.
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