Atlantischer Rücken

Atlantischer Rücken
Der Mittelatlantische Rücken
Der Mittelatlantische Rücken in Island

Der sehr langgestreckte Mittelatlantische Rücken (auch Mittelatlantische Schwelle genannt) ist ein unterhalb des Meeresspiegels liegendes Gebirge im Atlantischen Ozean, das zu den Schwellen und Rücken gehört und deren weltweit längster Rücken ist.

Durch diesen s-förmigen Rücken, der ziemlich genau entlang der Ozean-Mittellinie verläuft und sich vom Arktischen Ozean bis zur Bouvetinsel am Rand des Atlantisch-Indischen Südpolarbeckens vor der Antarktis erstreckt, wird der Atlantik in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Am Äquator wird er durch den bis 7.730 Meter tiefen Romanchegraben in den Nord- und den Südatlantischen Rücken geteilt (auch als Nord- und Südatlantische Schwelle bezeichnet). Etwa ab der Bouvetinsel geht der Mittelatlantische Rücken in Richtung Osten über den Atlantisch-Indischen Rücken, der als Südausläufer des Südatlantischen Rückens gilt, in das Rückensystem des Indischen Ozeans über.

Der Kamm des Mittelatlantischen Rückens liegt im Durchschnitt etwa 1.500 bis 3.000 Meter unter der Wasseroberfläche. Charakteristisch für ihn ist sein tiefer Zentralgraben, der sich von Nord nach Süd in Längsrichtung durch den gesamten Rücken zieht. Dieser Grabenbruch, der 1952 von einem Team um Bruce C. Heezen und Marie Tharp entdeckt wurde, misst 25 bis 50 Kilometer Breite. Quer verlaufende Verwerfungen und parallele Schwellen und Rücken bilden im Bereich dieses mittelozeanischen Rückens ein grobes Raster auf dem Meeresboden. Außerdem wird der Rücken auf seinem Verlauf durch den Atlantik von zahlreichen westlich und östlich angrenzenden Tiefseebecken begleitet.

Der Mittelatlantische Rücken ist durch die Ausbreitung des Meeresbodens (Ozeanbodenspreizung) entstanden und nach wie vor vulkanisch äußerst aktiv. Hier entfernen sich durch die Plattentektonik die amerikanische und die europäische Platte voneinander – ein weiterhin anhaltender Vorgang. Die vulkanische Aktivität lässt mit zunehmender Entfernung vom Grabenbruch nach. Je weiter man sich vom Rücken in Richtung der Küsten entfernt, desto älter sind die Meeresböden.

Inseln

Direkt auf dem Mittelatlantischen Rücken „sitzen“ Inseln bzw. Inselgruppen, die die höchsten Erhebungen dieses größtenteils untermeerischen Gebirges darstellen. Diese sind, von Norden nach Süden, mit ihren jeweils höchsten Gipfeln, Höhe in Meter:

Nordhalbkugel (Nordatlantischer Rücken):

  1. Jan Mayen (zu Norwegen im Arktischen Ozean (Beerenberg), 2277 m)
  2. Island (Hvannadalshnúkur im Vatnajökull, 2119 m)
  3. Azoren (zu Portugal) (Ponta do Pico oder Pico Alto, auf der Insel Pico, 2351 m, die höchste Erhebung des Mittelatlantischen Rückens)
  4. Sankt-Peter-und-Sankt-Pauls-Felsen (zu Brasilien) (Penedo Sudoeste, 22,5 m)

Südhalbkugel (Südatlantischer Rücken):

  1. Ascension (zu Sankt Helena) (The Peak, Green Mountain, 859 m)
  2. Tristan da Cunha (zu Sankt Helena), (Queen Mary's Peak, 2062 m)
  3. Gough-Insel (zu Sankt Helena) (Edinburgh Peak, 909 m)
  4. Bouvetinsel (zu Norwegen) (Olavtoppen, 780 m)

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