- Pepé Le Pew
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Pepé Le Pew (dt. „Pepe das Stinktier“) ist eine fiktive Figur im Besitz des US-amerikanischen Unterhaltungskonzerns Time Warner, die vor allem durch eine Reihe von gleichnamigen Zeichentrick-Kurzfilmen (Cartoons) aus den 1940er und 1950er Jahren bekannt wurde.
Die Pepé-Cartoons, die zum Teil mit dem Academy Award prämiert wurden, beschreiben meist in formelhafter Weise, wie Pepé, ein liebestolles französisches Stinktier aus Paris - das man ursprünglich "Stinky" nennen wollte, einer Katze namens Penelope (Penelope Pussycat) nachstellt, die er aufgrund ihres stinktier-ähnlich aussehenden, weiß-schwarz gefärbten Felles irrtümlich für eine liebreizende Stinktier-Dame hält, während Penelope ihrerseits sich seinen hartnäckigen Eroberungsversuchen verzweifelt zu entziehen versucht.
Die Pepé le Pew Cartoons
Die beiden Hauptfiguren, sowie die grundlegende Handlungsprämisse – Pepé verguckt sich nach einem Malheur (meist das Berühren eines frisch gestrichenen Zauns, einer Leiter oder ähnliches), das der schwarzen Katze Penelope einen weißen Farbstreifen auf den Rücken „zaubert“, in diese und schreitet zur „amourösen Jagd“ – die Pepé-Cartoons gehen dabei auf den Amerikaner Chuck Jones zurück, der auch die Produktion ersten Filme der Reihe als Regisseur beaufsichtigte.
Pepés markante Stimme lieferte dabei in der amerikanischen Originalfassung der berühmte Synchronsprecher Mel Blanc, der sein Organ schon Bugs Bunny, Daffy Duck und Schweinchen Dick geliehen hatte. Blanc machte es zum Markenzeichen der Figur, ein wildes Mischmasch aus Englisch und Französisch (Franglais) zu sprechen: Dabei spricht Pepé, der sich (häufig mit Baret und Schal, Morgenmantel oder Zigarette) als Pariser Bohème stilisiert, nicht nur mit starkem französischen Akzent und Klangfarbe, sondern bedient sich auch französischer Worte (beziehungsweise galliziert englische Wörter) und französischer Satzbauprinzipien: Am häufigsten erscheint dies durch das Einflechten des französischen Artikel le in englische Sätze. Ein weiteres Beispiel hierfür ist etwa der Satz: "Ah, my little darling, it is love at first sight, is it not, non?" Autor der meisten dieser Malapropismen war der Drehbuchschreiber Michael Maltese. In der französischen Version der Zeichentrickfilme wurde Pepes von Französisch durchzogenes Englisch durch ein von Italisch durchzogenes Französisch geändert und Pepé demgemäß zu einem Italiener gemacht.
Der erste Cartoon über Pepé, Odor-able Kitty (ein Wortspiel aus den englischen Wörtern adorable - "liebenswert" - und odor - "Geruch", einem im englischen Raum gebräuchlichen Lehnsbegriff aus dem Französischen), kam am 6. Januar 1945 in die amerikanischen Kinos. Bis 1962 folgten fünfzehn weitere Kurzfilme, die meist in ähnlicher Weise mit in doppelter Weise anspielungshaften Titeln versehen waren: Einerseits hoben die Titel auf das Pepé als Stinktier vermeintlich anhaftende Charakteristikum ab, übel zu riechen (etwa durch Wörter wie scent oder perfume), und zum anderen unterstrichen sie seine Liebestollheit beziehungsweise Französischkeit (durch Wörter wie Romeo, Beau oder sentimental) und vermischten beide Attribute (Gestank und Liebestollheit) zu humorvollen Wortneuschöpfungen die meist Amalgame aus zwei bekannten Wörtern darstellen (etwa Scent-imental aus scent und sentimental oder Perfumance aus perfume und performance).
Unter diesen Filmen ist insbesondere der Kurzfilm For Scent-imental Reasons von 1949 hervorzuheben, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
Auflistung
- Odor-able Kitty (1945)
- Scent-imental Over You (1947)
- Odor of the Day (1948)
- For Scent-imental Reasons (1949)
- Scentimental Romeo (1951)
- Little Beau Pepé (1952)
- Wild Over You (1953)
- The Cats Bah (1954)
- Two Scent's Worth (1955)
- Past Perfumance (1955)
- Heaven Scent (1956)
- Touché and Go (1957)
- Really Scent (1959)
- Who Scent You? (1960)
- A Scent of the Matterhorn (1961)
- Louvre Come Back to Me (1962)
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