- Perennierendes Gerinne
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Ein Gewässer ist in der Natur fließendes oder stehendes Wasser. Es ist in den natürlichen Wasserkreislauf eingebunden.
Die Lehre von den oberirdischen Gewässern ist die Hydrologie, eingeteilt in die der Binnengewässer (Limnologie), und die der Meere (Ozeanografie). Die Lehre von der unterirdischen Gewässer ist die Hydrogeologie.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Ein Gewässer besteht aus dem Wasserkörper (dem Wasservolumen selbst), dem Gewässerbett (der Umfassung des Wassers aus Sohle und Ufer) und dem zugehörigen Grundwasserleiter. (DIN 4049[1])
Siehe auch
- Begriff: Fließgewässer
- Begriff: Offenes Gewässer
- Begriff: Fließgewässerkennziffer
- Begriff: Fischregion
Gewässertypen
Es gibt in der Hydrologie und Hydrogeologie verschieden Kriterien, Oberflächengewässer und Grundwässer zu typisieren:
Die klassische Einteilung ist die in Salzwassermeere, mit denen sich die Ozeanologie beschäftigt, und in Süßgewässer, dem Gebiet der Limnologie und Grundwasser. Unter der Vielzahl an Gewässertypen finden sich aber zahlreiche Grenz- und Übergangsformen.
Nach Lage des Bettes
Je nach Lage des Wasserkörpers zu seinem Bett
- Offenes Gewässer (Oberirdisches Gewässer)
- Oberflächenwasser
- Geschlossenes Gewässer: (Unterirdisches Gewässer)
- Vadose Höhle, wasserdurchflossene Höhlensysteme
- Phreatische Höhle, gänzlich gefüllte Höhlen, Wasser in Freiräumen im Untergrund
- Grundwasser/Aquifer, Wasserleiter im Untergrund, die keine Hohlräume bilden
- Quelle, Verbindung des Grundwassers mit dem Oberflächenwasser
- Vorfluter, Gewässer, das Sickerwässer aus den Böden aufnimmt
- Schwinde, das Gegenteil der Quelle, Verschwinden des Oberflächenwasser im Untergrund
Nach Stellung im Gewässersystem
Je nachdem, wie im Sinne der Hydrogeographie das Gewässer im Gewässersystem in Bezug zum Weltmeer eingebunden ist, also nach der Gewässerordnungszahl, sowie nach Umfang des Wasserkörpers unterscheidet man::
- Binnengewässer
- oberirdisches Fließgewässer
- Strom, sehr großes oberirdisches Fließgewässer, das in ein Meer mündet
- Fluss, großes oberirdisches Fließgewässer
- Bach, kleines oberirdisches Fließgewässer
- Kleiner Bach, kleines Gerinne, sehr kleines oberirdisches Fließgewässer
- Kanal, Bauwerke des Verkehrswesens künstliches oberirdisches Fließgewässer
- unterirdisches Fließgewässer
- Höhlenfluss, ein unterirdisches Fliessgewässer in einer Wasserhöhle
- Kluftwasser
- künstliche unterirdische Fließgewässer: Wasserleitung, Abwasser, großdimensionierte Bauwerke der Wasserver- und entsorgung, die im Gewässernetz eine bedeutende Rolle spielen
- Stillgewässer, stehendes Gewässer
- Oberirdisches Stillgewässer
- See, größere Wasseransammlung eines oberirdischen Stillgewässer
- Stausee, künstliches oberirdisches Stillwasser
- Weiher, kleiner, mäßig tiefer oberirdisches Stillwasser
- Teich, kleines, wenig tiefes stehendes künstliches oberirdisches Stillwasser
- Tümpel, regelmäßig austrocknend
- Pfütze, kurzzeitiges stehendes Wasser
- Unterirdisches Stillgewässer
- Oberirdisches Stillgewässer
- oberirdisches Fließgewässer
- Meere, die miteinander verbundenen Stehgewässer der Erde, die die Landmassen umgeben
- Ozean, die Großsysteme der Meere
- Nebenmeer, vom freien Meerwasser abgetrennte, aber unter Wasseraustausch verbundene Gewässer
- Randmeer, Trennung durch Inselketten oder Meeresschwellen
- Mittelmeer, Trennung durch Inselketten, Festland oder Meeresschwellen
- Binnenmeer, Verbindung durch eine Meerenge
- Meerenge, Meeresabschnitt, der sehr verengt ist, und schon gewisse Tendenzen zum Verhalten eines Fließgewässers zeigt
Quelle bezeichnet in diesem Sinne die Stelle, an der ein Fluss seinen Anfang nimmt. Das umfasst auch den Punkt, an dem zwei Quellflüsse zusammenfließen, oder ein Stillgewässer, dessen Abfluss ein Fließgewässer ist.
Siehe auch: Küstengewässer – Sonderbezeichnung für festlandnahe Meeresgebiete
Nach dem Strömungsverhalten
Einteilungen der Hydrodynamik:
- Gerinne, das ist sich bewegendes Wasser;
- Strömungen in offenen Gerinnen, wie sie auch in Stillgewässern auftreten
- Strömungen in geschlossenen Gerinnen, wie sie etwa in phreatischen Höhlensystemen und Druckstollen von Wasserkraftwerken auftreten
- Sickergewässer
- Totwasser, strömungsfreie Gewässer
Zirkulationstypen der Stillgewässer:
- Amiktisch (ohne Vollzirkulation)
- Meromiktisch (keine vollständige Durchmischung)
- Holomiktisch (vollständige Durchmischung)
Nach Wasserführung je Zeit
Je nachdem, wie sich der Wasserkörper in Zusammenhang mit Klimafaktoren verhält:
- Perennierendes Gewässer, eine Bezeichnung für Quellen und Oberflächengewässer, die das ganze Jahr über Wasser führen; siehe auch Perennierende Quelle
- Intermittierende Gewässer, die teilweise trocken fallen, etwa Überlaufgewässer, aktive Wasserhöhlen, auch zeitweise versiegende Quellen (Hungerquelle)
- Periodische Gewässer, die in regelmäßigem Zyklus Wasser führen, etwa Gerinne des Schneeschmelze, Tümpel, die Lackenseen der alpinen Schmelzwässer, Gewässer, die unter Einfluss der Gezeiten stehen (Brackwasser, Rückstaubereiche)
- Episodische Gewässer, gelegentlich wasserführend, sich nach Regenfällen bildende Gewässer (etwa Pfützen, manche Trockentäler), Überläufe von Sumpf- und Moorgebieten, natürliche und technische Vorfluter.
Nach Nährstoffgehalt
Trophiesystem der Ökologie:
- Oligotroph - nährstoffarm
- Mesotroph („mittel“)
- Eutroph - nährstoffreich
- Hypertrophie („übermäßig“)
Nach Entstehung
- Natürliche Gewässer
- Künstliche Gewässer: Stauseen, Kanäle, Wasserleitungen, Abwasserleitungen u.ä.m.
Literatur
Siehe: Literatur des Artikels Hydrologie
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ DIN 4049 Teil 1 Nr. 1.10
Weblinks
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