- Permanente Einkommenshypothese
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Bei der makroökonomischen Betrachtung von Erwartungen und Konsumnachfrage für einen längeren Zeitraum können die zum Beispiel im IS-LM-Modell getroffenen temporären Annahmen nicht weiterverwendet werden. Vielmehr existieren verschiedene Einkommenshypothesen, die mittels unterschiedlicher Ansätze valide Prognosen zu treffen versuchen. Die permanente Einkommenshypothese geht dabei auf Milton Friedman zurück. Gemäß der permanenten Einkommenshypothese treffen die privaten Haushalte ihre Konsumentscheidung nicht auf Basis ihres kurzfristig disponiblen Einkommens, sondern auf Basis ihres permanenten Einkommens. Das permanente Einkommen ist das durchschnittliche Einkommen je Periode, das ein Haushalt bei Berücksichtigung eines längeren Zeithorizonts erwartet.
Dogmatischer Ansatz
Wirtschaftssubjekte erwarten über ihren Lebenszyklus hinweg disponible Einkommensströme, die das Gesamtvermögen Xt bestimmen. Dabei wird aufgrund von Vererbungsmotiven (dynastische Präferenzen) ein unendlicher Zeithorizont zugrunde gelegt. Analytisch ergibt sich:
Der Einkommensstrom setzt sich dabei aus den Gegenwartswerten von Arbeitseinkommen, Finanzeinkommen und Unternehmenseinkommen zusammen.
Bei Bildung des harmonischen Mittels dieser Einkommensströme kann Xt als Strom des permanenten Einkommens dargestellt werden:
Das permanente Einkommen kann somit als ewige Rente auf das Vermögen eines Wirtschaftssubjekt verstanden werden:
Die entsprechende Konsumfunktion lautet dann:
Wie auch die Lebenszyklushypothese[1] ist die Hypothese des permanenten Einkommens eine Weiterentwicklung der keynesianischen Konsumfunktion.
Literaturverzeichnis
Peren, Franz W.: Einkommen, Konsum und Ersparnis der privaten Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland seit 1970: Analyse unter Verwendung makrooekonomischer Konsumfunktionen. Peter Lang, Frankfurt am Main/Bern/New York 1986, 3-8204-9006-X.
Einzelnachweise
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