Personal Carbon Allowances

Personal Carbon Allowances

Das Personal carbon trading (PCT) ist ein Sammelbegriff für diejenigen Emissionshandelskonzepte, welche die Emissionen der Privathaushalte miteinbeziehen. Da diese Konzepte vorwiegend im englischen Sprachraum entwickelt und diskutiert wurden und werden, gibt es bisher keine etabierten entsprechende deutsche Begriffe. Im Umlauf sind unter Anderem Kohlenstoff-Lizenz, Privater CO2-Emissionshandel, CO2-Card.

PCT wird unter Anderem über die Mitglieder der „Advisory Group on Energy“ der EU-Kommission in den einzelnen EU-Ländern vorgeschlagen und ist in England durch das Umweltministerium bereits als „Carbon Allowance Card“ oder „Carbon Credit Card“ konkret angekündigt.

Im Englischen werden unter der generellen Idee des PCT verschiedene Konzepte diskutiert:

  • TEQ (Tradable Energy Quotas, auch als DTQ - Domestic Tradable Quotas bezeichnet) ist ein Konzept in dem alle Emissionen, die Gesellschaft und Industrie verursachen erfasst werden sollen. Bei der Idee versteigert der Verbraucher die nur ihm zugeteilten Rechte in wöchentlichen Tendern an Emitenten. TEQ würde somit anstelle des bisherigen Systems des Emissionsrechtehandels treten. TEQ wurde zu Beginn der 1990er Jahre von David Fleming entwickelt und wird seit 2003 am Tyndall Centre for Climate Change Research erforscht.
  • PCA (Personal Carbon Allowances) wurde von Mayer Hillman und Tina Fawcett am Environmental Change Institute in Oxford entwickelt. Bei diesem Konzept werden die gewerblichen und die privaten Emissionen getrennt erfasst und „vermarktet“. Der bisherige Emissionsrechtehandel wird also um PCA ergänzt. Der Transport inklusive ÖPNV und Heizen werden besonders beachtet.
  • Carbon Credit Card: Hierbei handelt es sich um eine populäre Bezeichnung, die besonders in den Medien Verwendung findet. Analog wird für Deutschland der Begriff CO2-Card in Umlauf gebraucht.

In England ist die Einführung einer „Carbon Credit Card“ durch das Umweltministerium konkret angekündigt. Hier soll der Verbraucher neben dem Marktpreis für die Produkte zusätzlich mit „CO2-Punkten“ bezahlen, die ihm in jährlich geringer werdenden Mengen zugeteilt werden. Soweit die Punkte nicht ausreichen für seinen Verbrauch, kann er über eine Börse weitere Punkte von denen erwerben, welche, weil sie zum Beispiel kein Auto haben und in einem Nullenergiehaus wohnen, ihre Punkte nicht verbrauchen.

Für Deutschland wird ein weiteres Konzept - noch ohne speziellen Namen - vorgeschlagen:

Da es beim Verbraucher schwerlich möglich ist, dessen CO2-Emissionen wie bei der Industrie zu erfassen, soll beim am Verbrauch der kohlenstoffhaltigen Energieträger angesetzt werden. Angesichts fester Relationen von Kohlenstoff in den Energieträgern zu der bei der Verbrennung freigesetzten CO2-Menge soll das System darüber organisiert werden.

Die Kohlenstoff-Lizenzen sind dabei von den Rohstoffimporteuren und den Bergbauunternehmen zu bezahlen. Ab diesem Punkt fänden sich die Rechte im Preis wieder.

Die Pro-Argumente für das deutsche Konzept gehen im Wesentlichen in die gleiche Richtung wie beim Emissionsrechtehandel:

  • Umfangreiche, kaum kontrollierbare gesetzliche Regelungen werden vermieden,
  • das System ist vergleichsweise kostengünstig organisier- und administrierbar,
  • CO2-reduktionsbezogene Umweltinvestitionen fließen (in Deutschland) automatisch dahin, wo sie das ökonomisch beste Kosten-Nutzen-Verhältnis entfalten (mit einer Latte an Folgeargumenten),
  • die Klimaschutzziele der Regierung können zielgenau angesteuert werden und (wenn, dann eher verhalten geäußert)
  • für Finanzmanager eröffnet sich ein weiteres (lukratives) Betätigungsfeld.

Die Kontra-Argumente sind ebenfalls vergleichbar strukturiert:

  • Das System ist einseitig ökonomisch, da es allein über den Preis die Einsparungen erzwingt.
  • Es ist sozial unausgewogen, da der Kaufkraftentzug für die CO2-Emissionen Arme unverhältnismäßig höher trifft als Reiche.
  • Das in Deutschland vorgeschlagene Konzept, sich auf Lizenzen für Erzeuger und Importeure zu beschränken, dürfte kaum die unter „Pro“ beschriebenen effizienten Allokationswirkungen entfalten.
  • Es handelt sich im Kern um eine Steuer, bei der es aber Finanzmanagern ermöglicht wird, spekulative Gewinne abzuschöpfen.

Quellen und Weblinks


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