Petromus

Petromus
Felsenratte
Systematik
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Familie: Felsenratten (Petromuridae)
Gattung: Petromus
Art: Felsenratte
Wissenschaftlicher Name
Petromus typicus
A. Smith 1831

Die Felsenratte (Petromus typicus) ist eine Nagetierart. Sie hat keine näheren lebenden Verwandten und wird in einer eigenen Familie, Petromuridae, eingeordnet; auch mit den Ratten (Gattung Rattus) ist sie nicht näher verwandt.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Felsenratten bewohnen trockene, felsige Gebiete im südlichen Afrika; sie leben im südlichen Angola, Namibia und dem nordwestlichen Südafrika.

Beschreibung

Felsenratten haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Hörnchen, haben allerdings keinen buschigen Schwanz. Ihr Schädel ist abgeflacht, die Ohren sind klein und rund. Sie haben kurze Gliedmaßen mit vier Zehen an den Vorderpfoten und fünf an den Hinterpfoten. Ihre Wirbelsäule ist sehr biegsam, was ihnen in Verbindung mit dem flachen Schädel ermöglicht, in enge Felsspalten hineinzukriechen. Ihr Fell weist eine an ihr felsiges Habitat angepasste Tarnfärbung auf, die Oberseite ist graubraun gefärbt, die Unterseite gelblich-braun. Das Fell wächst in Büscheln von drei bis fünf Haaren, was zu einem borstigen Aussehen führt, tatsächlich ist ihr Fell aber weich und seidig. Felsenratten erreichen eine Kopfrumpflänge von 14 bis 20 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 13 bis 18 Zentimetern und ein Gewicht von 100 bis 300 Gramm.

Lebensweise

Lebensraum der Felsenratten sind trockene Gebiete im Hügelland oder Gebirge, die oft mit Felsspalten durchzogen sind. Diese dienen ihnen als Unterschlupf, vorwiegend am Morgen und am späten Nachmittag kommen sie heraus, um nach Futter zu suchen oder in der Sonne zu aalen. Dabei achten sie aber darauf, möglichst oft unter überhängenden Felsen verborgen zu bleiben, um von Greifvögeln, ihren hauptsächlichen Fressfeinden, nicht gesehen zu werden. Ihr Körperbau ist eher an eine laufende als an eine springende Fortbewegung angepasst, manchmal hüpfen sie aber zwischen den Felsen, wobei sie ihren Körper ähnlich den Gleithörnchen durchstrecken.

Felsenratten leben allein oder in Paaren. In einer Studie fand man 15 Exemplare in einem sechs Hektar großen Gebiet. Oft bewohnen sie den gleichen Lebensraum wie Klippschliefer, durch ihre geringere Größe kommt es dabei zu keiner Konkurrenz um schützende Felsspalten.

Nahrung

Felsenratten sind Pflanzenfresser, zu ihrer Nahrung zählen Gräser, Samen und Beeren.

Fortpflanzung

Die Paarung erfolgt im Frühsommer (November bis Dezember), nach einer rund dreimonatigen Tragzeit kommen ein bis drei Jungtiere zur Welt. Diese sind behaart und relativ weit entwickelt. Weibchen haben drei Paar Zitzen, die auf den Körperseiten auf Höhe der Schulterblätter liegen, damit wird das Säugen in engen Felsspalten ermöglicht. Mit rund zwei Wochen nehmen die Jungen erstmals feste Nahrung zu sich, mit drei Wochen werden sie entwöhnt. Über die Lebenserwartung ist nichts bekannt.

Felsenratten und Menschen

Durch ihren abgeschiedenen, dünn besiedelten Lebensraum kommen Felsenratten selten in Kontakt mit Menschen. Sie gelten als häufig und zählen nicht zu den bedrohten Arten.

Systematik

Felsenratten zählen innerhalb der Nagetiere zu den Stachelschweinverwandten (Hystricomorpha), ihre nächsten Verwandten sind die Rohrratten. Fossile Vorfahren dieser Tiere sind seit dem Oligozän bekannt, alle Funde beschränken sich dabei auf Afrika.

Weblinks

  • Petromus typicus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: M. Griffin, N. Coetzee, 2008. Abgerufen am 6. Januar 2009

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