- Petrus Debye
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Petrus Josephus Wilhelmus Debye oder Peter Debye (* 24. März 1884 in Maastricht/Niederlande; † 2. November 1966 in Ithaca, New York) war ein niederländischer Physiker, theoretischer Chemiker und Nobelpreisträger für Chemie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Debye erhielt seine Ausbildung in Deutschland. Er studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und arbeitete nach der Beendigung seines Studiums 1905 als Assistent für Technische Mechanik an der Hochschule. Im Jahr 1906 erhielt er eine Anstellung in München und arbeitete dort im Bereich der theoretischen Physik. Er beendete 1908 seine Doktorarbeit, 1910 folgte die Habilitation. Im Jahr darauf wurde er Professor für Theoretische Physik an der Universität Zürich, wo er zwei Jahre blieb. Es folgten Berufungen nach Utrecht, Göttingen, 1920 wieder nach Zürich, 1927 nach Leipzig und 1934 an die Universität Berlin. Seit 1935 war Debye Direktor am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Berlin-Dahlem. Als das nationalsozialistische Regime einen Verbleib Debyes in dieser Position von seiner Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft abhängig machte, lehnte Debye dies ab und lehrte seit 1940 an der Cornell University in Ithaca, New York.
Er war Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig.
Peter Debye starb am 2. November 1966 in Ithaca, New York an den Folgen einer Herzerkrankung.
Wissenschaftliche Leistungen
Debye leistete herausragende Beiträge in mindestens fünf Gebieten:
- im Bereich Quantenphysik: Debye-Theorie der spezifischen Wärmekapazität von Materie nahe 0 Kelvin. (Sie stellte eine der ersten theoretischen Bestätigungen der bereits rund 10 Jahre davor erstmals vorgestellten Quantenthese dar.)[1]
- in der Elektrochemie: (Ionenaktivitäten, Debye-Radius),
- in der Röntgenstrukturanalyse: (Debye-Scherrer-Verfahren)
- in der Chemie elektrolytischer Lösungen: (Debye-Hückel-Theorie)
- in der Mikrowellenspektroskopie von Flüssigkeiten: (Debye-Funktion).
In seinen späten Forscherjahren beschäftige er sich mit dem Verständnis von Polymermolekülen. Debye arbeitete insbesondere in der Molekularforschung. 1936 erhielt er den Nobelpreis für Chemie „für seine Beiträge zu unserer Kenntnis der Molekularstrukturen durch seine Forschungen über Dipolmomente (Debye-Gleichung), über Beugung der Röntgenstrahlen und Elektronen in Gasen.“ 1950 wurde ihm die Max-Planck-Medaille verliehen.
Nach Peter Debye war die cgs-Einheit (1 Debye) des elektrischen Dipolmomentes benannt.
Er entdeckte ferner den Dichroismus, einen Teil des Pleochroismus.
Berufliche Daten
- 1935–1939 Professor für Physik
- 1934 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik
- 1937 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften
- 1936 Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über Festkörperphysik, Quantentheorie, elektrische Leitfähigkeit von Flüssigkeiten, spezifische Wärmekapazität, Dipoltheorie
Einzelnachweise
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1936 an Peter Debye (englisch)
- Literatur von und über Petrus Josephus Wilhelmus Debye im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bild von Peter Debye
- Nobelpreisträger der Berliner Universität
- Dossier zu Debye
- Professorenkatalog der Universität Leipzig
Personendaten NAME Debye, Petrus Josephus Wilhelmus ALTERNATIVNAMEN Peter Debye KURZBESCHREIBUNG niederländischer Physiker und Chemiker, Chemienobelpreisträger GEBURTSDATUM 24. März 1884 GEBURTSORT Maastricht STERBEDATUM 2. November 1966 STERBEORT Ithaca
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