- Peukiner
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Die Bastarnen oder Bastarner waren ein indogermanischer Volksstamm im Südosten Europas. Die genaue Zuordnung ist nicht vollständig geklärt, überwiegend werden sie jedoch den Germanen, deren ostgermanischen Stämmen zugerechnet.
Polybios berichtet von Kämpfen der Bastarnen und Skiren mit den Römern im 3. Jahrhundert v. Chr.. Um 230 v. Chr. belagerten die Bastarnen mit den germanischen Skiren die Stadt Olbia am Schwarzen Meer; um 180 v. Chr. treten sie an der Unterdonau auf und wenig später kämpfen sie als Söldner Perseus' gegen Rom. Einige Siedlungen aus dem 2. und 1. Jh. v. Chr. im Osten Rumäniens und in Moldawien werden den Bastarnen zugeschrieben. Das dortige Fundgut weist vielleicht auf elbgermanische Wurzeln der Bastarnen.
Tacitus nennt sie im Jahre 98 n. Chr. nach einem ihrer Teilstämme Peukiner und vergleicht sie in Sprache, Lebensweise, Siedlungsart und Hausbau mit den Germanen. Er lokalisiert sie in den Karpaten. In den Markomannenkriegen gegen germanische, thrakische und sarmatische Stämme ging Marcus Aurelius auch gegen Bastarnen und Peukiner vor.
Später treten sie gemeinsam mit den Goten an der Donaumündung auf und setzten 280/95 auf römisches Gebiet über. Um 280 weist Kaiser Probus den Bastarnen in Thrakien Land zu. Südlich der Donau lassen sie sich bis 391 nachweisen; die letzten Spuren verschwanden im 6. Jh. mit dem Kastell Basternai.
Das Besondere der Bastarnen ist ihre ethnische Konstanz über fünf Jahrhunderte hinweg, obwohl sie in isolierter Lage lebten. Erst die von Osten anrückenden Sarmaten und der Einfall der Goten brachten sie in Bedrängnis. Sie wurden auf Reichsgebiet umgesiedelt und später assimiliert.[1]
Anmerkungen
- ↑ H. Beck, H. Steuer, D. Timpe (Red.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Die Germanen, de Gruyter, Berlin New York, 1998, S. 25, ISBN 3-11-016383-7
Literatur
- Max Ihm: Bastarnae. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 110–113.
- G. Mildenberger: Sozial- und Kulturgeschichte der Germanen. Kohlhammer, Stuttgart 1972. ISBN 3-17-232051-0
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