- Peyotismus
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Die Native American Church, (auch Peyotismus oder Peyote-Religion) hat ihre Wurzeln in Oklahoma und ist in den USA unter den indigenen Völkern die am weitesten verbreitete eigenständige Religion. Zur Peyote-Religion gehört der Konsum von Peyote, welches unter anderem die psychoaktive und als Droge bekannte Substanz Meskalin enthält. Die Native American Church entstand durch eine Vermischung traditioneller indianischer Religionen und dem von europäischen Siedlern mitgebrachten Christentum.
Geschichte
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden so genannte Peyote-Rituale in den Plains der Vereinigten Staaten abgehalten.
Peyote wurde bereits in präkolumbischer Zeit im Gebiet des heutigen Mexiko von den Azteken zur Kommunikation mit dem Übernatürlichen und in der Medizin verwendet. Peyote und seine Wirkung war aber bereits sehr viel früher bekannt. Dies beweisen Funde von mittelamerikanischen Grabfiguren aus der Zeit um 200 vor Christus.
In die USA kam der Peyote vermutlich durch die Apachen. Die erste Erwähnung der Native American Church ist unklar. Manche Quellen sprechen von 1870, andere von 1890. Fest steht, dass sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Peyote-Kult stark unter den einheimischen Stämmen ausbreitete.
1940 wurde die Religion vom Stammesrat der Diné verboten, da er sie als Bedrohung der Kultur der Diné und der christlichen Diné sah. Die Religion wurde daraufhin nur noch illegal im Untergrund praktiziert, bis 1967 das Verbot wieder aufgehoben wurde.
Heute wird die Peyote-Religion von mehr als 50 indianischen Stämmen in den USA praktiziert und hat zwischen 100.000 und 300.000 Anhängern.
Glaube
Der Glaube der Anhänger der Native American Church ist von Stamm zu Stamm unterschiedlich.
Einige der häufigsten Varianten sind:
- der Glaube an Jesus als eingeborener amerikanischer Held, als Fürsprecher oder spiritueller Hüter der Menschheit.
- der Glaube an die Bibel.
- der Glaube an Peyote als Personifizierung von Gott.
- die Verbindung von Jesus mit Peyote.
Anhänger der Peyote-Religion glauben an einen obersten Gott, aber auch an Halbgötter und Geister. „Die Straße des Peyote“ ruft zur brüderlichen indianischen Liebe, Familienfürsorge, Selbstversorgung durch Arbeit und zum Verzicht auf Alkohol auf.
Die Native American Church hält regelmäßige Messen oder spirituelle Zeremonien. Das Peyote-Ritual muss von einem Mitglied einberufen werden und findet meist in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt. Es beginnt mit Sonnenuntergang und endet mit dem Sonnenaufgang mit einem gemeinsamen Frühstück. Das Ritual besteht aus Gebeten, dem Konsum von Peyote, Liedern zur Huldigung des Peyote, Wasser-Ritualen und Kontemplationen. Es wird von den Gläubigen angenommen, dass durch das Ritual eine Art „Gemeinschaft mit Gott“ bzw. das „Einswerden mit Gott“ erreicht werden kann. Des weiteren soll es Kraft und physische und/oder seelische Gesundheit spenden.
Die Anhänger der Kirche glauben daran, dass das Ritual und die Gemeinschaft ihnen hilft, mit ihrem Leben und Gott in Einklang zu kommen und sich selbst finden zu können. Dies soll ihnen im alltäglichen Leben Kraft geben. Als ein guter Mensch wird angesehen, wer freundlich, brüderlich, verantwortungsvoll und vor allem mit Liebe handelt. Die Kirche hat einen sehr starken Gemeinschaftscharakter. Viele Mitglieder schließen sich der Kirche an, wenn ihr Leben von Drogenmissbrauch bedroht ist. Sie soll ihnen Kraft geben, davon Abstand zu nehmen.
Diese Ansicht von Peyote als Heilmittel gegen Alkoholismus und andere gesellschaftsbedingte Krankheiten ist unter anderem ein Grund dafür, dass das amerikanische Bundesgesetz und viele Staatsgesetze die Mitglieder der Native American Church "privilegieren". Sie werden nicht für Drogenmissbrauch verfolgt, wie andere Konsumenten des Peyote und Meskalin. Es dürfen sich nur Mitglieder registrierter Indianerstämme der Kirche anschließen, Menschen anderer Abstammung ist die Mitgliedschaft verwehrt.
In ihrer Weltanschauung und ihren Idealen und Ansichten über das Benehmen und Handeln des Menschen hat die Native American Church viele Gemeinsamkeiten mit dem Christentum. Sie hat aber auch Gemeinsamkeiten mit manchen Formen des Buddhismus (dem Zen beispielsweise).
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